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Fortunas Ziel: Neun Punkte aus sieben Tagen

Aufholjagd soll nicht in Paderborn enden

Foto: Wolff

von Norbert Krings

Die Motivation und Ziele sind einfach zu nennen: Fortuna Düsseldorf will in der aktuellen Englischen Woche die blütenweiße West behalten und auf Tuchfühlung mit der Spitzengruppe bleiben. Dafür ist ein Sieg in Paderborn nötig. Uwe Rösler verlangt das nicht unbedingt. Er sagt: „Wir wollen in Paderborn auf jeden Fall punkten. Im Notfall wäre Fortunas Trainer also auch mit einem Punkt in Ostwestfalen zufrieden. Oder er möchte seine Mannschaft medienöffentlich nicht unter Druck setzen?

Doch das Angebot der Liga ist verlockend. Mit einem Dreier wäre die Fortuna am Samstag am Hamburger SV vorbei und würde auf Platz drei springen. Die Hanseaten spielen erst am Sonntag (bei Jahn Regensburg). Und die Kieler, die noch drei Spiele Rückstand nach den coronabedingten Spielausfällen haben, würden dann auf drei Punkten Abstand bleiben, falls sie am Samstag zeitgleich in Osnabrück gewinnen. Die Liga bleibt eng, und Fortunas Anhänger hoffen, dass es bis zum letzten Spieltag, wenn Fortuna in Fürth antritt, spannend bleibt und noch ein Aufstiegs- oder Relegationsplatz möglich ist.

Die Niederlage des Hamburger SV am Donnerstag hat sich Uwe Rösler nicht angesehen. „Ja, ich weiß, aber alles andere interessiert mich im Augenblick nicht“, sagte er im Mediengespräch am Freitagnachmittag, unmittelbar vor der Bus-Abfahrt nach Paderborn. „Wir müssen unsere Aufgaben erledigen. Wenn wir das nicht schaffen, können wir auch nicht nach oben steigen.“ Das Ziel sei gewesen, gut aus der Englischen Woche herauszukommen. Und das werde jetzt schwer genug. Für große taktische Unterweisungen blieb in den zwei Trainingstagen zwischen den Spielen keine Zeit. „Weniger Training ist da manchmal auch mehr“, sagt Rösler. „Ich will meine Spieler so frisch wie möglich am Samstag auf den Rasen bringen.“

Koutris und Kownacki könnten eine Pause bekommen

Eine kleine Rotation ist angesagt. Auf einzelne Positionen wollte Rösler aber verständlicherweise im Gespräch nicht eingehen. „Ich werde mit den Spielern reden und dann erkennen, wer noch frisch und aufgeweckt ist“, sagt der Trainer. Dabei hofft er auch auf die „totale Ehrlichkeit“ seiner Spieler. „Ich habe eine Mannschaft im Kopf, aber ich muss die Gespräche abwarten.“ Rösler will nicht viel verändern, hat aber zwei, drei Sachen im Blick, wo er etwas anders machen könnte – wenn es passt. Leo Koutris könnte eine Pause bekommen, und Emmanuel Iyoha eine Chance von Anfang an. Vielleicht würde Dawid Kownacki auch etwas Ruhe guttun. Der Pole wirkte am Mittwoch in der zweiten Hälfte müde. Für ihn wird aber Kenan Karaman noch nicht von Beginn an spielen. Er soll eine Option auf der Bank für den späteren Spielverlauf sein.

Rösler ist froh, dass sein Team im Augenblick nicht nur gute Form hat, sondern auch Selbstvertrauen zeigt. „Was mir aber am meisten Freude bereitet hat, war die Energie, die diese Mannschaft gegen St. Pauli auf den Platz gebracht hat“, sagte der 52-Jährige. „Es sind einige Spieler dabei, die derzeit ein gutes Momentum haben.“ Die Optionen von der Bank tragen im Augenblick dazu bei, dass der Trainer wechseln kann. Nicht alle seien aber für 90 Minuten fit. Damit meint Rösler Spieler wie Shinta Appelkamp, Emma Iyoha, Karaman sowie Andre Hoffmann. „Fitter bekommen wir euch nicht, aber vielleicht frischer, habe ich zu diesen Spielern gesagt.“

Der Gegner am Samstag ist unberechenbar, hat sehr gute Momente wie beim klaren Sieg gegen Bochum, verliert aber auch mal gegen Underdogs sang- und klanglos. Vor dem schnellen Umschaltspiel des SCP hat Uwe Rösler großen Respekt. Und natürlich vor seinem Trainerkollegen Steffen Baumgart. „Ich mag ihn als Typen, wünsche ihm nur das Beste. Ich liebe seine Ehrlichkeit, seine Direktheit und seinen Humor. Wir sind uns ziemlich ähnlich“, sagte Fortunas Cheftrainer, der nach einem Erfolg seiner Mannschaft irgendwann mit Paderborns (Noch-)Trainer ein weiteres Bier trinken möchte. Vielleicht auch nach einem Unentschieden…

Aufstellung:
Kastenmeier – Zimmermann, Danso, Krajnc, Hartherz – Bodzek – Klaus, Appelkamp, Sobottka, Peterson – Hennings (Iyoha)
Kader: Wolf – Klarer, Hoffmann, Karaman, Iyoha (Hennings), Borello, Prib, Piotrowski, Kownacki

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