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Fortunas Weg nach oben ist geebnet

Ein Kommentar zur Situation von Fortuna Düsseldorf

Foto: Wolff

von Norbert Krings

Ein Kommentar zur Situation bei Fortuna

Viel besser könnte die Situation für eine Mannschaft, die aufsteigen will doch kaum sein. Was an den ersten elf Spieltagen alles an negativen Dingen passiert ist, reicht für eine gesamte Saison. Und trotzdem ist das Team von Uwe Rösler am zwölften Spieltag in Schlagweite zur Spitze – einen Punkt von Platz drei entfernt und drei von einem direkten Aufstiegsplatz. Wenn man Spiele mit einer schlechten Leistung gewinnt, was soll dann erst werden, wenn einmal alles funktioniert?

Fortuna ist also progressiv gestartet, hat sich erst einmal finden müssen, um dann immer besser in Fahrt zu kommen. Die Mannschaft und der Trainer haben sich durch schlechte Auswärtsergebnisse und eine gorße Zahl von Rückschlägen nicht beirren lassen – im Gegenteil das Team ist nun ein verschworener Haufen und erscheint resistent gegen nahezu jegliche Einflüsse von außen.

Das Spiel gegen Osnabrück und der letztlich klare Sieg haben gezeigt, dass die Mannschaft reifer und geduldiger geworden ist. Es gab zuletzt kein blindes Anrennen mehr oder nur ein Abwarten auf die Fehler des Gegners. Fortuna kann im rechten Moment zuschlagen und mit geeigneten Mitteln den Vorsprung verteidigen. Dass sie nach einem 1:0 auch mal in der Lage ist, eine Führung auszubauen, wenn sich die Chancen dazu ergeben, hat sie in der Schlussphase gegen Osnabrück ebenfalls bewiesen. Fortuna hat den Weg geebnet und ist anscheinend in die richtige Richtung unterwegs.

Aber es wird trotz gewonnenen Selbstvertrauens nicht nur stetig nach oben gehen. Es wird Rückschläge geben, und die Mannschaft sowie der Trainer brauchen weiterhin das Vertrauen. Es waren bisher keine Hurra-Erlebnisse oder spielerische Glanzleistungen zu sehen. Fortuna muss sich weiter steigern und darf nicht so anfällig sein, wenn mal Dinge daneben gehen, der Gegner den Pfosten trifft oder sogar in Führung geht. Zuletzt hat das Rösler-Team zweimal das erste Tor erzielt und kam so in eine gute Position. Es gilt daran zu arbeiten, auch bei Rückstand die geeigneten Mittel zu finden, um einen Gegner unter Druck zu setzen. Gerade in der Offensive ist noch viel Luft nach oben, und spielerisches Potenzial muss da noch freigelegt werden.

Die Kritik an Trainer und Mannschaft in der Anfangsphase der Saison war berechtigt, teilweise aber unter der Gürtellinie. Die Anfeindungen gründeten darin, dass die Fans schlechte Leistungen sahen und keine Hoffnung hatten, dass dies einmal anders werden würde. Das war ein Trugschluss. Der Trainer hat gelernt, lässt derzeit das spielen, was am besten zum vorhandenen Kader passt, und die Mannschaft hat auch in Sachen Leidenschaft verstanden, worum es geht. Jetzt braucht das Unternehmen Wiederaufstieg entsprechenden Rückhalt.

Und einen Trumpf hat die Fortuna noch in der Hinterhand. Wenn erst einmal wieder die Fans als zwölfter Mann hinter ihrer Mannschaft stehen werden, ist das noch einmal ein Faustpfand für den einen oder anderen zusätzlichen Punktgewinn. Die Hoffnung, dass der Bundesliga-Absteiger in den Aufstiegskampf eingreifen kann – sie lebt. Aber lassen wir uns da nicht blenden: Es muss schon vieles passen in den nächsten Monaten – vielleicht ab Januar auch mit einem oder zwei neuen Spielern, die direkt weiterhelfen.

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