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Fortunas Weg ist bereitet

Euphorie allein reicht aber für das Thioune-Team nicht

Foto: Christof Wolff

von Norbert Krings

ANALYSE: Es ist geschafft und war ein schweres Stück Arbeit. Die Punkte 39, 40 und 41 sind mit dem 3:1-Erfolg in Heidenheim eingetütet, und der Klassenerhalt ist auch rechnerisch in den „letzten Minuten“ nicht mehr zu verspielen. Die Euphorie und damit auch die Vorfreude auf die nächste Saison sind groß.

Es scheint, als sei der Schalter endgültig umgelegt, und alle Sorgen der ersten Hälfte der Saison gehören nur noch zu einer bösen Erinnerung aus der Vergangenheit. Fortuna Düsseldorf spielt aber auch in der nächsten Saison „nur“ in der 2. Fußball-Bundesliga, und gerade jetzt müssen im Hintergrund die Weichen gestellt werden, um die gute Basis zu nutzen, die Trainer Daniel Thioune mit seiner Mannschaft und elf Spielen ohne Niederlage in Folge gelegt hat.

Was kann man alles aus dem Spiel in Heidenheim mitnehmen? Mit einer realistischen Einschätzung des Spiels in Heidenheim kann die Fortuna mehr als zufrieden sein, es gibt aber keinen Grund abzuheben. Für den Gegner ging es in diesem Spiel nur noch um die viel zitierte Goldene Ananas, und deshalb ging diese Mannschaft nicht unbedingt an ihre Leistungsgrenze. Zudem fehlte an der Seitenlinie der steuernde Einfluss von Trainer Frank Schmidt, der wegen einer Corona-Infektion dort fehlte. Eine der stärksten Heimmannschaften der Liga hatte einen wirklich gebrauchten Tag erwischt.

Bevor aber hier die Leistung der Fortuna in diesem Spiel herabgewürdigt wird, sind auch die eigentlich negativen Voraussetzungen für die Fortuna vor dieser Begegnung zu nennen. Khaled Narey musste kurzfristig ersetzt werden. Und damit fehlte der zweitbeste Vorbereiter der Liga. In Jordy de Wijs, Marcel Sobottka, Adam Bodzek und Daniel Ginczek – Letzterer mit einem Teileinsatz – waren weitere vermeintliche Stammspieler nicht einzuplanen, wie es sich der Trainer bestimmt gewünscht hätte. 

Thiounes Vorsicht wurde diesmal belohnt

Außerdem war das 2:2 in der Vorwoche ein großer Stimmungsdämpfer für die Mannschaft, die eigentlich da schon mit ihren Fans den Klassenerhalt feiern wollte. Wie sagte es Abwehrchef Andre Hoffmann so treffend: „Das hat uns schon eine Weile beschäftigt.“ Die Reaktion von Trainer Daniel Thioune war in Heidenheim auch nicht gerade von gnadenlosen Optimismus geprägt, als er nach einer guten Stunde, zwei defensive Kräfte für die Flügelstürmer auf den Platz brachte, um den Vorsprung auf jeden Fall über die Zeit zu bringen. Schließlich musste er sein Versprechen erfüllen, dass die Fortuna diesmal nicht nach einem Vorsprung wieder einbrechen würde.

Diesmal haben die Spieler aus der zweiten Reihe gezeigt, dass sie durchaus eine Berechtigung haben, ein weiteres Jahr in Fortunas Kader eine Rolle zu spielen. Nicht immer hat Thioune die Wertschätzung für die „Ersatzspieler“ zum Ausdruck gebracht. Diesmal wurde sein Vertrauen aber belohnt, und Christoph Klarer bewies unter anderem, dass er auch ein wertvoller Stammspieler sein könnte, wenn der Verein Jordy de Wijs trotz der von Klaus Allofs auf der Mitgliederversammlung versprochenen Anstrengung nicht halten kann.

Fortuna-Trainer Daniel Thioune war mit seiner Mannschaft sehr zufrieden. Foto: NK

Was sich in Heidenheim auf jeden Fall neben den spielerischen Möglichkeiten einiger eher unterschätzten Spieler gezeigt hat, ist das Selbstvertrauen, was die Fortunen inzwischen unter Daniel Thioune an den Tag legen. Die Spielweise, die der Trainer seiner Mannschaft vorgibt, passt zu der jeweiligen Situation. Kein blindes Anrennen in Heidenheim, sondern geschickter Spielaufbau und das Warten auf Räume und Fehler beim Gegner.

Auch dieser taktische Weitblick des 47-Jährigen macht Mut für die Zukunft. Allerdings braucht auch Thioune noch Spieler, die es schaffen, mit ihren Mannschaftskameraden mehr Dominanz und Spielkontrolle zu schaffen. Denn optimal ist auch jetzt das Spiel der Fortuna noch lange nicht. Aber das Fundament steht – jetzt gilt es die Saison mit positiven Eindrücken zu beenden, Mut zu fassen für einen neuen Anlauf und die Mannschaft so zu verstärken, dass sie als Einheit tatsächlich einen noch größeren Schritt machen kann.

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