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3:1 – Fortuna bringt Vorsprung ins Ziel

In Heidenheim bricht das Thioune-Team nicht ein

2:0 durch Felix Klaus - Foto: Christof Wolff

von Norbert Krings

Fortuna Düsseldorf darf endlich feiern. Mit einem souveränen und nie gefährdeten 3:1-Erfolg beim heimstarken FC Heidenheim hat das Team von Daniel Thioune endlich auch rechnerisch den Klassenerhalt gesichert. Diesmal ist das Team nach einer klaren Führung nicht im Schlussspurt eingebrochen. 

Daniel Thioune musste umstellen. Und das traf Fortuna schon ziemlich hart. Khaled Narey war wegen Rippenproblemen in Düsseldorf geblieben. So musste der Trainer allein deshalb schon umstellen. Zudem verzichtete er zunächst auf Ao Tanaka, für den in Heidenheim der körperlich robustere Kuba Piotrowski neben Edgar Prib auflief.

Auf den Flügeln flankierten Felix Klaus recht und Kristoffer Peterson links Rouwen Hennings in der Mitte. Emma Iyoha saß zu Beginn ebenso auf der Bank wie Daniel Ginczek, der wieder fit ist und laut dem Trainer gerade für die zweite Hälfte eine wichtige Alternative sei. In der Abwehr spielte Christoph Klarer auf der rechten Innenverteidiger-Position neben Hoffmann – wegen der Rippenfraktur von Jordy de Wijs.

Frank Schmidt konnte seine Mannschaft nicht betreuen

Heidenheim, das ohne den an Corona erkrankten Trainer Frank Schmidt antreten musste, wollte offensichtlich die Umstellungen in Fortunas Mannschaft von Beginn an ausnutzen. Der Gastgeber legte mit viel Schwung und Tempo los, während die Gäste zunächst einmal aus einer sicheren Defensive agieren wollten. Aber schon nach 57 Sekunden hätte die Fortuna fast das 1:0 erzielt, als Rouwen Hennings in einen Fehlpass von Tobias Mohr hineinlief, den Ball fast von der Mittellinie auf das leere Tor von Kevin Müller zirkelte. Denn der FCH-Keeper hatte weit vor seinem Kasten gestanden. Doch der Ball flog knapp am Tor der Heidenheimer vorbei.

Eine ähnliche Situation gab es zehn Minuten später auf der anderen Seite, als Oliver Hüsing noch in der eigenen Hälfte sein Glück versuchte. Fortuna-Keeper Florian Kastenmeier stand zwar weit vor dem Tor, lief aber rechtzeitig zurück, ging auf Nummer sicher und lenkte den langen Ball noch zur Ecke. Die nächste Chance brachte dann aber tatsächlich das erste Tor. Nach einem Anspiel von Matthias Zimmermann kam Kuba Piotrowski in der Mitte an den Ball. Er lief noch ein paar Meter, bekam keinen Druck vom Gegner und zog mit dem linken, seinem schwächeren Fuß ab. Kevin Müller reagierte zu spät und der Ball landete unten rechts im Tor zum 1:0 für die Gäste. Endlich hatte der 24-Jährige mal Glück mit einem Fernschuss und erzielte sein erstes Pflichtspieltor für Fortuna. 

Die Gäste agierten sehr geschickt, ließen den Gegner nicht gefährlich vors Tor kommen, weil sie die Räume sehr eng machten. Dagegen nutzten die Fortunen ihrerseits die „Angebote“ des Gegners nutzen. Wieder hatte Piotrowski viel Freiheit, als er in der 33. Minute in der Mitte den Ball hatte. Er legte das Spielgerät auf Peterson ab. Dessen Schuss von halblinks konnte der FCH-Torhüter nur abklatschen. Felix Klaus brauchte nur noch zum 2:0 einzuschieben.

Mit einem 2:0-Vorsprung ging die Fortuna in die Pause

Als die Platzherren dann doch mal gefährlich wurden, weil Tim Kleindienst das erste Mal frei zum Abschluss kam, konnte sein Schuss noch abgeblockt werden. Das war aber auch die einzige Situation nach dem langen Ball von Hüsing, die in der ersten Hälfte für richtige Gefahr sorgte. Die Mannschaft von Frank Schmidt wirkte uninspiriert und schaffte es nicht, Druck aufzubauen. Doch das 2:0 ist für Fortuna ja bekanntlich kein Ruhekissen, und Daniel Thioune musste so in der Pause die Mannschaft an sein Versprechen erinnern, das er in der Pressekonferenz gegeben hatte. „Wenn wir in der 80 Minute ein Tor mehr als der Gegner auf der Anzeigetafel stehen haben, werden wir das Spiel auch gewinnen.

Geholfen hat das zunächst offensichtlich nicht. Beim Anschlusstreffer zum 1:2 bereits in der 47. Minute sah die gesamte Fortuna-Defensive nicht gut aus. Der eingewechselte Maurice Malone durfte aus 22 Meter frei aufs Tor schießen. Sein Schlenzer wurde von keinem Spieler mehr berührt. Kastenmeier schaute dem Ball nur noch zu und dann hinterher. Wieder mal ein Gegentor für die bis dahin so souveräne Fortuna zu einem psychologisch ungünstigen Zeitpunkt.

Torjubel der Fortuna – gleich mehrfach in Heidenheim zu sehen. Foto: Wolff

Diesmal hatte dieser Treffer aber gegenteilige Wirkung. Nach einer Ecke von Edgar Prib von der linken Seite zeigte Christoph Klarer, dass er sich auch offensiv durchzusetzen weiß. Mit einem wuchtigen Kopfball stellte er mit 3:1 den alten Abstand elf Minuten nach der Pause wieder her. Jetzt wurde es auch ein sehenswertes Fußballspiel, in dem Thioune nach einer guten Stunde mehr auf Defensive setzte, um dem anstürmenden Gegner mehr kontrollieren zu können. Beide Flügelstürmer wurden gewechselt. Für Peterson kam Tim Oberdorf und für Torschütze Felix Klaus wurde Ao Tanaka von Fortunas Trainer aufs Feld geschickt.

Und der Japaner hatte nach einem schönen Konter, direkt die Chance, das 4:1 zu erzielen. Tanaka konnte aber die Vorlage des guten Shinta Appelkamp nicht nutzen. Fortuna spielte ruhig weiter und ließ sich auch nicht einschnüren, sondern griff den Gegner weiterhin früh an. Der Kopfball an den Außenpfosten von Tim Kleindienst, der nie ganz auszuschalten war, war die einzige Situation, die noch einmal so etwas wie Hoffnung bei den Heidenheimern aufkommen ließ. Doch die Fortunen brachten das Spiel dann auch über vier Minuten Nachspielzeit sicher mit dem 3:1-Erfolg nach Hause.

Statistik:
Heidenheim: Müller – Busch, Mainka, Hüsing, Föhrenbach (46. Malone) – Schöppner (46. Sassa) , Theuerkauf – Leipertz (75. Burnic), Mohr – Schimmer (46. Kühlwetter), Kleindienst
Fortuna: Kastenmeier – Zimmermann, Hoffmann, Klarer, Gavory (88. Koutris) – Prib, Piotrowski (72. Iyoha) – Klaus (62. Tanaka), Appelkamp, Peterson  (62. Oberdorf) – Hennings (88. Ginczek)
Kader Fortuna: Wolf – Uchino, Tanaka, Oberdorf, Ginczek, Iyoha, Pledl, Koutris, Bozenik
Schiedsrichter: Christof Günsch (Darmstadt)
Zuschauer: 8.000
Tore: 0:1 (20.) Piotrowski, 0:2 (33.) Klaus, 1:2 (47.) Malone, 1:3 (56.) Klarer
Gelbe Karten: – / Prib (5.)
Beste Spieler: Kleindienst / Klarer, Piotrowski
Spielnote: 3,5
Spielfazit: Fortuna hat früh den Heidenheimern den Zahn gezogen, dieses Spiel gewinnen zu können. Taktisch klug und zweikampfstark war die Fortuna diesmal nicht gefährdet, das Spiel naoch abzugeben.
Fortunas Formkurve: Die Thioune-Elf blieb diesmal ihrer Linie treu, war hinten sehr aufmerksam und vorne effizient.

„Das 2:2 gegen Dresden hat uns schon eine Weile noch beschäftigt. Wir hatten den Sieg auf dem Präsentierteller. Es war aber sehr gut, wie wir nach dem Gegentreffer zum 1:2 reagiert haben und das Spiel souverän nach Hause gebracht haben. Das war heute en wichtiger Schritt.“
Andre Hoffmann, Abwehrchef der Fortuna

„Wir freuen uns über den Sieg und den Klassenerhalt nach einer komplizierten Saison. Es ist wichtig, auch diesen ersten Auswärtssieg unter dem neuen Trainer zu feiern. Letzte Woche haben wir zu viel verballert. Wir haben es heute geschafft, das auch zuende zu bringen.“
Edgar Prib, Mittelfeldspieler der Fortuna

„Wir haben heute richtig geackert und uns den Sieg verdient. Wir werden alles tun, um die Mannschaften in den letzten beiden Spiel so richtig zu ärgern.“
Felix Klaus, Torschütze der Fortuna zum 2:0

„Ich bin froh, dass ich das Vertrauen des Trainers so zurückzahlen konnte. Wir haben uns gesagt, dass wir aus der Vergangenheit lernen müssen. Und das haben wir geschafft. Über mein Tor freue ich mich natürlich auch sehr.“
Chritoph Klarer, Torschütze zum 3:1 für die Fortuna

 

 

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