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Fortuna trotzt den Roten Teufeln

3:0-Sieg im letztes Saisonspiel auf dem Betzenberg

Foto: Imago

von Norbert Krings

Fortuna Düsseldorf hat das letzte Saisonspiel mit 2:0 beim 1. FC Kaiserslautern gewonnen. In einer lange sehr umkämpften Begegnung hatte aber auch der Platzverweis von Lauterns Kapitän Jean Zimmer den Gästen in die Karten gespielt. Dawid Kownacki hatte früh mit seinem 13. Saisontreffer das 1:0 erzielt und später dann mit dem 2:0 auch für die Entscheidung gesorgt.

Daniel Thioune musste kurzfristig für den letzten Saisonauftritt seiner Mannschaft improvisieren. Christoph Klarer fiel kurzfristig mit einer Magen-Darm-Erkrankung aus, und so musste Fortunas Defensive fast komplett umgebaut werden, da auch Andre Hoffmann wegen seiner fünften Gelben Karte bekanntlich zuschauen musste. Jordy de Wijs verteidigte neben Tim Oberdorf, auch weil dessen Position im defensiven Mittelfeld wieder von Marcel Sobottka, nach dessen Erkrankung eingenommen werden konnte. Im Angriff setzte Fortunas Trainer erneut auf eine zentrale Spitze und zwei Außenstürmer. Im Mittelfeld spielte Michal Karbownik von Beginn an etwas vor Sobottka, auf der Zehn agierte wieder Shinta Appelkamp.

Schon zwei Stunden vor Beginn herrschte am Betzenberg eine Super-Stimmung, das Stadion war wenig später bereits zu dreiviertel gefüllt, und auch die 3700 (!) Fortuna-Fans machten mächtig Betrieb. So hofften alle auch auf ein Spiel, das von dieser Begeisterung getragen wurde. Die defensiv umformierte Fortuna begann vorsichtig, die Lauterer versuchten es direkt mit Tempo und viel Schwung. In der sechsten Minute wollte Kenny Prince Redondo Fortunas Keeper Florian Kastenmeier am kurzen Pfosten mit der Hacke überlisten, aber der Fortuna war auf dem Posten und wehrte ab. Die Gäste brauchten mal wieder etwas Zeit, um sich zu Beginn zu fangen. Das galt auch für Tim Oberdorf, dem ein kapitaler Fehlpass im Aufbau passierte. Der folgende Fernschuss von Redondo verfehlte dann aber das Tor.

Danach hatten die Roten Teufel zwar mehr vom Spiel, aber gefährlich wurde es kaum, auch nach einer Reihe von Ecken zunächst nicht. Das Tor fiel dann auf der anderen Seite. Dawid Kownacki hatte zwar ein wenig Glück dabei, als er sich durch drei Gegenspieler durchtankte, traf dann aber aus recht spitzem Winkel aus acht Metern zum 1:0 gegen einen machtlosen Andreas Luthe im Tor der Pfälzer.

Jetzt brauchten die Gastgeber einen Moment, um diesen Schock zu verdauen, denn die Fortuna nutzte die Lücken auf den Seiten der Lauterer sehr gut. Beim nächsten Konter hätte Felix Klaus die Möglichkeit gehabt, allein aufs Tor zuzulaufen. Doch er wurde ausgerechnet von Ex-Fortune Jean Zimmer, der zuvor Probleme mit der Ballannahme gezeigt hatte, gefoult. Schiedsrichter Petersen gab erst eine Gelbe Karte, schickte ihn dann aber nach einer längeren Unterbrechung und dem Videobeweis doch mit Rot vom Platz.

Fortuna ließ die Pfälzer kaum gefährlich vor das eigene Tor kommen

Fortuna versuchte direkt, die zahlenmäßige Überlegenheit zu nutzen und machte das mehrfach mit sehenswertem Direktspiel. So gelang Emma Iyoha fast das 2:0, nach einem Flügelwechsel von Sobottka und einen schönen Anspiel von Nicolas Gavory in die Spitze. Der Ball flog aber knapp am langen Pfosten vorbei (39. Minute). Danach brachten die Gäste das Spiel und den Vorsprung sicher in die Kabine.

Nach der Pause ging es auf beiden Seiten ohne Wechsel weiter. Dass die Roten Teufel nun alles geben würden, um auf ihre Westkurve auch mit nur neun Feldspielern erfolgreich anzurennen, war den Fortunen durchaus bewusst. Sie hielten dagegen und warteten auf Konter, wie bei der Situation, als sich Schiedsrichter Petersen erneut nicht zu einer klaren Entscheidung durchringen konnte. Felix Klaus war im gegnerischen Strafraum nach einem beherzten Antritt zu Fall gekommen (51.).

Florian Kastenmeier musste immer auf der Hut sein. Foto: Imago

Aber auch die Platzherren warfen alles in die Waagschale, und Kastenmeier musste bei Abschlüssen von Terrence Boyd und Daniel Hanslik auf der Hut sein. Kaiserslautern riskierte immer mehr, warf quasi alles nach vorne und Fortuna hatte defensiv schon ihre Probleme. Das Spiel wogte so hin und her, weil auch jeder Konter der Fortunen nicht ungefährlich war. Doch das beruhigende 2:0 wollte zunächst nicht gelingen.

Doch allzu lange mussten die munter feiernden Gäste-Fans nicht auf das 2:0 warten. Der überragende Felix Klaus setzte sich nach einem Appelkamp-Anspiel erneut am rechten Flügel durch, passte den Ball so genau in den Fuß von Kownacki, dass dieser locker zum zweiten Fortuna-Tor einschießen konnte – wieder ein Co-Produktion der beiden besten Fortunen. Und die Düsseldorfer schaukelten dann das Spiel auch trotz fünfacher Auswechslung locker nach Hause, weil Kaiserslautern gemerkt hatte, dass mit zehn Mann den Gästen nicht beizukommen war. Daniel Ginczek erhöte eine Minute vor Schluss noch auf 3:0.

Statistik:
Kaiserslautern: Luthe – Bünning, Tomiak, Durm (81. Staflidis) – Zimmer, Klement, Niehaus, Opoku (29. Schad) – Hanslik (60. Zolinski) – Boyd (81. Zuck) , Redondo (60. Lobinger)
Düsseldorf: Kastenmeier – Zimmermann, Oberdorf, de Wijs (71. Böckle), Gavory – Sobottka (76. Uchino) – Klaus, Karbownik (78. Ginczek), Iyoha (71. Fernandes Neto) – Appelkamp – Kownacki (78. Hennings)
Kader: Gorka – Peterson, Niemiec, Vukancic
Schiedsrichter: Martin Petersen (Stuttgart)
Zuschauer: 47.834 (ausverkauft)
Tore: 0:1 (17.) Kownacki, 0:2 (76.) Kownacki, 0:3 (89.) Ginczek
Gelbe Karten: Martin (Co-Trainer), Boyd / Oberdorf (4.), Kownacki (8.), Zimmermann (4.)
Rote Karte: Jean Zimmer (25.)
Spielnote: 3
Beste Spieler: Klaus, Kownacki / Boyd, Hanslik
Spielfazit: Fortuna spielte nach der Führung recht souverän, ließ sich nie zu Hektik hinreißen, obwohl die Gastgeber alles auf eine Karte setzten. Der Treffer zum 2:0 beruhigte dann das Spiel, weil die Konter des Thioune-Teams sehr gut saßen und immer gefährlich waren. Das 3:0 belohnte das Team für eine erwachsene Leistung.

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