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Fortuna enttäuscht bitterlich in Würzburg

Rösler-Team verliert gegen biederen Gegner

Foto: Wolff

von Norbert Krings

Fortuna Düsseldorf ist am Ende der englischen Woche mal wieder auf dem Boden der Realitäten angekommen. Beim Tabellenletzten Würzburger Kickers gab es eine völlig unnötige 1:2-Niederlage, weil die Mannschaft von Uwe Rösler nicht frisch genug war und sich zwei entscheidende Fehler leistete.

Auf den Tag ein Jahr ist Uwe Rösler in Düsseldorf als Trainer tätig und hofft nach einer sehr wechselvollen Zeit mit viele Enttäuschungen und der zuletzt sehr guten Serie auf weitere Erfolgserlebnisse. Das wollte der 52-Jährige bei den Kickers mit einer auf drei Positionen veränderten Aufstellung gegenüber dem 0:0 gegen den Hamburger SV erreichen. Alfredo Morales (leichte Knöchelprobleme) und Kenan Karaman (Schonung) saßen auf der Bank, wo auch Kristoffer Peterson nach den schwachen 45 Minuten gegen den Tabellenführer Platz nahm. Dafür kehrten Edgar Prib und Felix Klaus nach überstandener Magen-Darm-Infektion wieder ins Team zurück. Als Kapitän lief der zuletzt zunächst pausierende Rouwen Hennings auf. 

Beide Teams starteten auf dem nicht nur ramponiert aussehenden Rasen eher zurückhaltend und auf Sicherheit bedacht. Thomas „Tony“ Pledl verpasste quasi die erste Chance für die Gäste, als er völlig freistehend zu lange brauchte (8. Minute), um den Ball zu verarbeiten und aufs Tor zu bringen. Das war das Signal, das Kommando zu übernehmen. Und sofort hatten die Würzburger Probleme, sich dem Druck des Gegners zu entziehen. Nutzen konnten die Fortunen die starke Phase allerdings zunächst nicht.

Hennings bringt Fortuna 1:0  in Führung

Nach einem schönen Anspiel von Prib hatte Pledl auch die nächste gute Chance  (20.) in diesem Spiel. Erneut völlig frei konnte der Flügelstürmer den Flugball aus kurzer Entfernung nicht verwerten. Das machte Rouwen Hennings dann als geschickter Mittelstürmer fünf Minuten später deutlich besser. Wieder nutzte die Fortuna eine Standard-Situation, zum achten Mal in dieser Sasion. Pledl schoss die Ecke, Kevin Danso leitete erneut – diesmal mit der Schulter – weiter und Fortunas Torjäger traf. Das 1:0 war das siebte Saisontor für Hennings.

Die Führung sollte dem Bundesliga-Absteiger das Spiel beim Tabellenletzten auf diesem Acker eigentlich erleichtern.

Tony Pledl vergibt seine zweite gute Chance. Foto: Wolff

Und Luka Krajnc traf auch nach der nächsten Ecke die Querlatte. Doch das irritierte eher die Fortuna als den Gegner, der beim nächsten Angriff zum Ausgleich kam, als die Gäste erstmals ihre Ordnung in der Abwehr verloren und trotz Überzahl durch Ridge Munsy den Ausgleich (41.) kassierten. Ein völlig unnötiger Treffer, den sich die Rösler-Elf gegen die bis dahin völlig ungefährlichen Würzburger eingefangen hatte.

Keine Ideen bei einem unispirierten Auftritt

Der Mannschaft aus dem Rheinland war nach der Pause anzumerken, dass der Ausgleich Wirkung hinterlassen hatte. Die Selbstverständlichkeit war nicht mehr zu sehen, das Spiel lief nicht mehr nach Plan. Trotzdem musste die Fortuna jetzt Geduld haben und auf die nächste Möglichkeit warten und diese möglichst nutzen. Immerhin gab es nach einer Stunde wieder Möglichkeiten. Kownacki nutze die nächste aber nicht, als er einen Kopfball falsch ansetzte, um den herausgekommenen Torhüter der Gastgeber zu überwinden. Das war dann aber auch schon die letzte klare Chance in den letztendlich 96 Spielminuten.

Besser wurden weder der Rasen noch das Spiel der beiden Mannschaften. Und für die Fortuna wurde das Ganze sogar noch schlimmer, als der Gegner erneut einen Konter erfolgreich abschloss und die schlecht verteidigenden Gäste für ihren Leichtsinn bestrafte. Mit zwei einfachen Pässen war der vermeintliche Favorit ausgespielt und erneut traf Munsy zum 2:1 (67.). Das war zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal unverdient, weil sich Kickers wesentlich cleverer auf diesem Boden verhielten als die Düsseldorfer.   

Viel zu oft musste Kastenmeier von hinten lange Bälle schlagen, die zu selten ankamen. Zudem war das Spiel der Fortuna zu kompliziert und nicht auf Abschlüsse ausgerichtet. Auch ein 3:1 der Würburger wäre durch Marvin Pieringer möglich gewesen. So blieb es beim konzeptlosen Anrennen der Gäste, die einfach kein Mittel gegen die tiefstehenden und konternden Platzherren fanden. So blieb es bei der Überraschung und einem müden und düpierten Favoriten.

Statistik:
Würzburg: Bonmann – Feltscher, Douglas, Strohdieck, Feick – Hägele – Sontheimer, Hasek (88. Meisel) – Lotric, Hägele – Pieringer (90. Maierhofer), Munsy
Fortuna: Kastenmeier – Zimmermann, Hoffmann, Danso, Krajnc (83. Klarer) – Sobottka (82. Hartherz) – Klaus (76. Ofori), Prib (61. Morales), Pledl (61. Karaman) – Kownacki, Hennings
Kader: Wolf – Klarer, Koutris, Hartherz, Borello, Peterson
Schiedsrichter: Martin Schmidt (Stuttgart)
Zuschauer: 0
Tore: 0:1 (25.) Hennings, 1:1 (41.) Munsy, 2:1 (67.) Munsy
Gelbe Karten: Maierhofer, Munsy, Feick, Hägele / Pledl (3.), Hoffmann (5.)
Beste Spieler: Munsy, Hägele / Zimmermann, Hennings
Spielnote: 4-
Spielfazit: Bis zur 41. Minute lief für Fortuna alles nach Plan. Dann brachte der Ausgleich das Konstrukt der Fortuna zum Einsturz. Ohne Ideen und Gier nach einem erfolgreichen Abschluss kann man auch beim Tabellenletzen nicht erfolgreich sein. Die Würzburger spielten einfach und erfolgreich.

Stimmen:
„Wir hätten das 2:0 machen müssen. Dann erlauben wir uns einen ärgerlichen Ballverlust und kassieren das 1:1. Nach dem 1:2 haben wir viel zu früh mit langen Bällen operiert. Trotz Rasen haben wir ja vor der Pause noch vernünftigen Fußball gespielt. Die Niederlage war vermeidbar.“
Rouwen Hennings, Torschütze der Fortuna

„Wir haben dumme Kontertore kassiert, und das schieben wir nicht auf den schlimmen Rasen. Aber wir werden das Spiel abhaken und uns nächste Woche wieder anders präsentieren.“
Kevin Danso, Abwehrspieler der Fortuna

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