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Fortuna chancenlos gegen Kieler Störche

Erneut ein Dämpfer gegen ein Spitzenteam

Foto: Wolff

von Norbert Krings

Fortuna Düsseldorf hat sich mit einer 0:2-Heimniederlage gegen Holstein Kiel wohl aus dem Aufstiegsrennen der 2. Bundesliga verabschiedet. Dazu ist die Konkurrenz um die begehrten Plätze zu groß und die Leistungen des Rösler-Teams sind zu schwach.

Mit den zwei erwarteten Änderungen schickte Uwe Rösler seine Mannschaft gegen die zweitbeste Auswärtsmannschaft aufs Feld. Fortunas Cheftrainer hatte sich für die Eins-zu-Eins-Lösung in der Abwehr entschieden und den gesperrten Andre Hoffmann durch den österreichischen U21-Nationalspieler Christoph Klarer ersetzt. Damit blieb Luka Krajnc auf der von ihm so gut besetzten Position auf der linken Abwehrseite. Im Sturm spielte wieder die vermeintlich erste Besetzung – Rouwen Hennings und Kenan Karaman. Im Kader fehlte der angeschlagene Alfredo Morales (muskuläre Probleme).

Von einem Budenzauber unter dem geschlossenen Dach der Arena konnten die wenigen anwesenden Beobachter des Spiels von Beginn an wenig sehen. Die Taktik stand auf beiden Seiten zunächst im Vordergrund. Die Fortuna wollte die Kieler müde laufen nach deren Anstrengungen der vergangenen Wochen. Der Gegner hingegen bemühte sich, das Spiel zu kontrollieren und sich dem Pressing der Gastgeber zu entziehen. Von einem spannenden Spitzenspiel mit vielen Torszenen war diese Begegnung in dieser Phase weit entfernt, wobei ein Rückpass eines Kielers auf seinen Torhüter noch die gefährlichste Aktion war, weil dieser nur noch mit einem Spreizschritt den Ball erreichte.

Wie im Hinspiel: Kiel bekommt Elfer und Danso ist beteiligt

Nach 25 Minuten wurde es dann erstmals richtig gefährlich, als Matthias Zimmermann ohne Gegenwehr auf das Kieler Tor zulaufen konnte und zum Schuss kam. Der Ball strich knapp am linken Pfosten des Tores vorbei. Dann machten die Fortunen den ersten entscheidenden Fehler. Kevin Danso traf Janni Luca Serra im Strafraum am rechten Fuß, als dieser vom Tor in Richtung Außenlinie lief. So hieß es in der 36. Minute 1:0 für die Gäste, weil Alexander Mühling den Elfmeter sicher verwandelte. In der Pause kommentierte der gesperrte Hoffmann die Strafstoß-Szene so: „Man muss nicht bei jeder Berührung Elfmeter geben.“ Zwar war es keine krasse Fehlentscheidung, aber Storks hätte auch anders entscheiden können.

Die Antwort der Fortuna waren auf Zufall aufgebaute Angriffe, allenfalls Ecken brachten ein wenig Gefahr. So gingen die Kieler mit einer Führung in die Kabine, aus der die Fortuna ohne personelle Veränderung in den zweiten Abschnitt ging. Die Kieler waren allerdings hellwach und nutzten den ersten Konter der zweiten Hälfte zur 2:0 Führung, nachdem Florian Kastenmeier zunächst gegen Jae Sung Lee noch abwehren konnte, den Nachschuss aber passieren lassen musste. Der Südkoreaner hatte den Konter noch selbst eingeleitet.

Die Fortunen waren gegen die cleveren Kieler nicht schnell genug, konnten sich im Zweikampf nicht entscheidend durchsetzen und ihnen fehlten die Ideen, um den Gegner in Gefahr zu bringen. Zudem waren erneut die Flügelstürmer auf beiden Seiten völlig abgemeldet. Zimmermanns Flanke (53.) war zumindest ein kleiner Lichtblick, weil Karaman die Vorlage verlängerte, der Ball  über Gäste-Keeper Gelios flog, aber dann am Tor vorbeitrudelte.

Als Pledl per Kopf das Tor nicht traf, war das Spiel gelaufen

Fortuna erhöhte das Risiko und das Tempo. Und ganz so sattelfest wirkten die Kieler auch nicht, sie gerieten aber nicht wirklich in Gefahr. Die Platzherren kamen einfach nicht in gute Abschlusssituationen. Das gelang erst 20 Minuten vor Schluss, als der eingewechselte Dawid Kownacki Sturmkollege Karaman anspielte, der aus kurzer Entfernung mit dem Rücken zum Tor stehend Gelios aber nicht überwinden konnte.

Als dann Tony Pledl aber einen Kopfball völlig frei vor dem Kieler Tor kläglich vergeben hatte (78.), war das Spiel gelaufen. Wer solche Chancen auslässt, kann ein Spiel gegen einen solchen Gegner nicht erfolgreich bestreiten. So nahmen die Gäste das Tempo noch weiter aus dem Spiel, was die Düsseldorfer ebenso wenig nutzen konnten, wie die Müdigkeit des Gegners, der zunehmend Konzentrationsschwächen zeigte. Mit mehr Entschlossenheit wäre sogar noch etwas für Fortuna drin gewesen. So blieb es bei der erneuten Enttäuschung  und inzwischen sieben Punkten Rückstand auf Platz drei in der Tabelle.

Statistik
Fortuna: Kastenmeier – Zimmermann, Klarer, Danso, Krajnc (75. Koutris) – Sobottka (75. Bodzek) – Pledl, Prib, Klaus (66. Kownacki) – Hennings, Karaman
Kader: Wolf – Siebert, Hartherz, Koutris, Bodzek, Borello, Piotrowski, Kownacki, Peterson
Kiel: Gelios – Dehm (90. + 1 Neumann), Lorenz, Wahl, Kirkeskov – Meffert – Mühling (66. Hauptmann), Lee – Bartels (81. Porath), Reese (66. Mees) – Serra
Schiedsrichter: Sören Storks (Velen)
Zuschauer: 0
Tore: 0:1 (36. F.E.) Mühling, 0:2 (47.) Lee
Gelbe Karten: Prib (2.), Danso (3.) / Dehm
Beste Spieler: Zimmermann / Lee, Lorenz
Spielnote: 3
Spielfazit: Holstein Kiel machte nicht mehr als nötig, und das reichte für den souveränen Erfolg gegen eine insgesamt zu harmlose Fortuna.

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