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Fortuna brennt auf ersten Sieg gegen Spitzenteam

Weiterer Punktverlust nun gegen Kiel wäre bitter

Foto: Wolff

von Norbert Krings

Für Fortuna Düsseldorf wird das Spiel am Montagabend gegen Holstein Kiel zu einem ultimativen Gradmesser. Ein weiterer Punktverlust oder gar eine Niederlage gegen den Weltpokalsieger-Besieger würden den Traum von einem Aufstieg in die Bundesliga ziemlich unrealistisch erscheinen lassen.

Uwe Rösler betont immer wieder, dass er nicht auf die Tabelle schaut – jedenfalls jetzt noch nicht. Aus seiner Sicht fallen die (Vor-)Entscheidungen erst in den letzten sieben Saisonspielen. Und der Punktverlust des Hamburger SV in Aue gibt dem Trainer irgendwie recht. Alle Mannschaften lassen auf dem Weg ins Finale noch Punkte. Aber irgendwann wäre ein Rückstand nicht mehr aufzuholen, auch weil dann eine Serie nicht mehr helfen würde.

Und ein Fakt macht den Fans bislang besondere Sorgen: Gegen eine Spitzenmannschaft, zu diesem Kreis zählen die Kieler Störche ganz unbestritten, hat die Fortuna bisher nur jeweils einen Punkt im Heimspiel beim 3:3 gegen Fürth und dem 0:0 gegen den HSV eintüten können. Zählt man jedoch Karlsruhe inzwischen hinzu (ebenfalls 32 Punkte wie die Fortuna) ist es immerhin ein Sieg, der zu Buche steht. Kommentar des Fortuna-Trainers: „Gegen Hamburg, Kiel und Bochum haben wir in einer Saisonphase gespielt, in der wir uns noch nicht gefunden hatten und uns nicht alle Spieler zur Verfügung standen.“ Zudem haben alle drei Begegnungen auswärts stattgefunden. Fortuna wäre im Siegesfall weiterhin das beste Heimteam der Liga und als einziger Klub daheim unbesiegt.

Die peinliche Niederlage in Würzburg ist seit der endgültigen Aufarbeitung am Dienstag abgehakt – sagen Trainer und Mannschaft, die sich ein zweites Spiel in einer Verfassung wie in der zweiten Hälfte bei den Kickers nicht vorstellen können. Allerdings hat der Gegner am Montag ein anderes Kaliber, und Uwe Rösler begegnet den Störchen auch mit großem Respekt. „Bisher hat diese Mannschaft eine sehr gute Saison gespielt“, sagt Rösler, der allerdings auch genau weiß, wie der KSV Holstein zu seinen Erfolgen kommt. „Die Taktik der Kieler ist offensichtlich, aber man muss es auch schaffen, diese Kenntnis zu nutzen.“ Das ist dem FC Bayern jedenfalls im Pokal nicht gelungen.

Shinta Appelkamp hat das Training wieder aufgenommen

Rösler ist zu mindestens einer Umstellung gezwungen. Andre Hoffmann ist gelbgesperrt. Die eine Option ist ein Tausch eins-zu-eins, indem Christoph Klarer in die Mannschaft kommt. Eine andere wäre, Luka Krajnc auf der inneren Position neben dem derzeit überragenden Kevin Danso spielen zu lassen. „Aber dann müssten wir an mehreren Stellen Veränderungen vornehmen“, sagt Fortunas Cheftrainer, der derzeit ungerne umstellt, um die Ordnung zu halten. Falls Krajnc aber in die (Abwehr-)Mitte wechselt, kommt es wahrscheinlich zum Comeback von Florian Hartherz, der im Training engagiert auf einen Einsatz „drängt“.

Im Sturm stellt sich wieder die alte Hierarchie ein. Rösler bleibt im Angriff bei der Lösung mit zwei Spitzen. Dawid Kownacki, der unter der Woche in einem internen (verkürzten) Testspiel zweimal gegen die U23 der Fortuna getroffen hat, wird wohl zunächst auf der Bank Platz nehmen, die diesmal ausgeruhten Rouwen Hennings und Kenan Karaman stehen in der Startelf.

Emmanuel Iyoha steht immr noch nicht wieder zur Verfügung. Foto: Beele

Auf Emmanuel Iyoha muss der Trainer noch länger verzichten, denn es stellt sich keine Besserung ein. „Er wird noch ein paar Untersuchungen über sich ergehen lassen müssen“, sagt Rösler, der auch auf die Rückkehr von Shinta Appelkamp noch warten muss. Immerhin ist dieser wieder im Lauftraining und könnte eine Woche später in Regensburg zumindest wieder auf der Bank sitzen.

Kelvin Ofori hat um Spielpraxis in der U 23 gebeten

Eine klare Ansage gab es auch in Richtung Kelvin Ofori. „Wir tun ihm derzeit mit den Kurzeinsätzen keinen Gefallen“, erklärt Fortunas Cheftrainer. „Er spielt in der U 23, darum hat er selbst gebeten, um Spielpraxis zu erhalten.“ In der Regionalliga müsste der Ghanaer aber schon herausstechen, um schnell im Profikader wieder eine reale Einsatzchance zu erhalten.

So wird es insgesamt in der Startaufstellung wenig Änderungen geben, da auch Adam Bodzek angeschlagen ist und höchstens mit im Kader sein wird. Edgar Prib und Felix Klaus sind gesetzt, zwischen Marcel Sobottka und Alfredo Morales wird sich der Trainer ebenso entscheiden müssen wie zwischen Tony Pledl und Kristoffer Peterson. Allerdings ist der Schwede derzeit eher ein Wackelkandidat trotz seiner bisher gesammelten und ansehnlichen sieben Scorerpunkten. „Er ist zwar deckungstreuer geworden, aber ihm fehlt die Intensität in seinem Spiel“, sagt Rösler. Damit meint der der Trainer, dass Peterson sich weder vorne entscheidend in den Dribblings durchsetzen kann, noch im Defensiv-Zweikampf genügend Biss entwickelt. Die Begegnung mit Holstein Kiel sortiert der Trainer aber in die Kategorie Kampfspiel ein. Er und seine Spieler wissen also genau, worum es am Montag geht.

Mögliche Aufstellung:
Kastenmeier – Zimmermann, Klarer, Danso, Krajnc – Morales – Klaus, Prib, Pledl – Karaman, Hennings
Kader: Wolf – Kownacki, Hartherz, Koutris, Sobottka, Borello, Peterson, Sieber, Piotrowski
Es fallen aus: Bodzek, Iyoha, Appelkamp (alle noch nicht wieder fit), Hoffmann (5. Gelbe Karte), Ofori (U 23)

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