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Fortunas Auswärts-Helden siegen in Kiel

Thioune-Team gewinnt 2:1 und beendet Negativ-Serie

Foto: Imago/Quasi

von Norbert Krings

Fortuna Düsseldorf hat auch das dritte Auswärtsspiel in Serie gewonnen. In Kiel sicherte sich das Team von Daniel Thioune erstmals gegen diesen Gegner einen Dreier mit dem 2:1 (1:0)-Erfolg. Der Sieg war nicht ganz unverdient, weil die Gäste insgesamt die besseren Chancen hatten. Shinta Appelkamp und Dawid Kownacki  per Foulelfmeter erzielten die Tore.

Daniel Thioune setzte von Beginn an nicht ganz überraschend auf dieselbe Elf, die in Karlsruhe begonnen und den 2:0-Erfolg dort eingetütet hatte. Dafür saßen in Jorrit Hendrix, Felix Klaus, Benjamin Böckle sowie Rouwen Hennings auf der Bank und nur der U19-Akteur Elo Fernandes Neto und Marcel Mansfeld waren von den Spielern ohne Profivertrag gegen den KSV Holstein dabei. Kwadwoo Baah sowie Adam Bodzek komplettierten das Aufgebot der Gäste.

Holstein Kiel war seit vier Spielen ungeschlagen. Zuletzt gab es ein sogar ein verdientes 1:1 bei Darmstadt 98. Gegenüber dem Remis beim Spitzenreiter musste Trainer Marcel Rapp seine Startelf allerdings verändern: Torhüter Thomas Dähne konnte wegen eines Infektes nicht spielen und wird durch Tim Schreiber ersetzt. Philipp Sander startete für Finn Porath und die Kieler mit viel Schwung und Tempo in den Offensivaktionen. Fortuna versuchte es mit ruhigem Spielaufbau und schnellen Kontern.

In der sechsten Minute hätte fast der beste Scorer der Liga die Kieler in Führung gebracht. Doch der Ex-Fortune Steven Skrzybski scheiterte völlig freistehend an Florian Kastenmeier, der den Kopfball großartig aus der Ecke wischte. Fast im Gegenzug bediente Emma Iyoha perfekt Kristoffer Peterson. Der Schwede wurde aber so entscheidend beim Abschluss behindert, dass der Ball am Tor vorbeiflog.

Shinta Appelkamp hatte die Fortuna in Führung gebacht. Foto: Imago

In der 9. Minute gab es wieder das Teamwork Peterson/Iyoha. Der Rechtsaußen der Fortuna zog ab, und Iyoha hätte den Abklatscher von Kiels Torwart Schreiber nur noch einschieben müssen. Doch der gebürtige Düsseldorfer traf überhastet nur das Außennetz und vergab die in der Luft liegende Führung. Und wenig später (14.) hatte Tim Oberdorf mit einem harten und platzierten Drehschuss das nicht ganz unverdiente 1:0 für die Fortuna auf dem Fuß. Diesmal zeigte Schreiber, dass er ein guter Keeper ist und lenkte den Ball noch über das Tor.

Appelkamp bringt die Fortuna kurz vor der Pause in Führung

Danach beruhigte sich das Spiel, wobei die Kieler in dieser Phase mehr Ballbesitz hatten, ohne aber richtig torgefährlich werden zu können. Dazu fehlten nun auf beiden Seiten das Tempo und die letzte Genauigkeit. Es dauerte ein wenig, bis das Spiel wieder in Fahrt kam und die Fortuna mehr nach vorne spielte. Vor allem über die linke Seite und Michal Karbownik liefen die Angriffe nun meist. Als es dann ausnahmsweise mal über rechts ging, wurden die Düsseldorfer direkt „sehr“ gefährlich. Peterson zog nach innen, spielte einen glänzenden Steckpass auf Shinta Appelkamp. Und der U21-Nationalspieler zog direkt ab und brachte die Gäste mit einem platzierten Schuss in die kurze Ecke mit 1:0 in Führung, mit der es auch – verdientermaßen – in die Pause ging.

Kiel verstärkte nach dem Seitenwechsel die Offensive und tauschte Mittelfeldspieler gegen Stürmer. Marvin Obuz kam für Sander, und die Platzherren standen deutlich höher als in der ersten Hälfte, um die Fortunen zu attackieren. Die Gäste benötigten etwas Zeit, um sich auf die neue Ausrichtung des Gegners einzustellen und das Spiel wieder mehr in die Hälfte der Kieler zu verlagern. Etwas weniger Passivität hatte sich auch Trainer Daniel Thioune in dieser Phase gewünscht. Allerdings zu Chancen kamen die Norddeutschen nicht, weil sie zu selten das Tempo anziehen konnten. Doch so richtig souverän sah das bei den Gästen auch nicht mehr aus.

Es hatte sich angedeutet, und in der 70. Minute passierte es dann. Die Gäste bekamen den Ball nicht aus dem Strafraum weg, obwohl die Gelegenheit dazu bestand. Dann war Skrzybski wieder einmal zur Stelle und erzielte freistehend das 1:1 (70.). Ein völlig unnötiger Treffer der allerdings deutlich aktiveren Mannschaft in der zweiten Hälfte. Fortuna spielte die Angriffe nicht richtig zu Ende und hatte gegen agilere Gastgeber mehr und mehr Probleme, den Ball zu behaupten.

Fortuna hatte zwar nur noch wenige Situationen nach vorne, aber in der 79. Minute wartete alles auf die Entscheidung des Video-Kellers in Köln, nachdem Hauke Wahl im Strafraum Dawid Kownacki zu Fall gebracht hatte. Der Schiedsrichter entschied auf Elfmeter, und Kownacki trat selbst an und verwandelte ganz sicher zum 2:1 für die Gäste.

Fortuna hatte zwar die Souveränität verloren, aber das Glück auf ihrer Seite. Denn eigentlich hatte zuvor nicht mehr allzu viel für einen Dreier des Thioune-Teams gesprochen. Aufgrund der ersten Hälfte und der Effektivität ist dieser Erfolg, den die Mannschaft dann aber in aller Ruhe über die Zeit brachte, aber nicht ganz so unverdient. Sobottkas Gelb-Rote Karte war dann allerdings ein Wermutstropfen.

Statistik:
Kiel: Schreiber – Schulz (86. Thesker), Wahl, Lorenz – Erras – Reese, Sander (46. Obuz), Holtby (73. Porath) , Kirkeskov  (86. Arp)- Skrzybski – Wriedt
Fortuna: Kastenmeier – Zimmermann, Oberdorf, Klarer, Karbownik – Sobottka – Peterson (69. Klaus), Tanaka, Appelkamp (69. Hendrix) – Kownacki (84. Bodzek), Iyoha (90. +4) Böckle
Kader: Wolf – Baah, Mansfeld, Fernandes Neto
Schiedsrichter: Robert Schröder (Hannover)
Zuschauer: 12.600
Tore: 0:1 (42.) Appelkamp, 1:1 (70.) Skrzybski, 1:2 (82. F.E.) Kownacki 
Gelbe Karten: Wahl, Obuz / Klaus (2.)
Gelb-Rot: Sobottka  (90. +3)
Beste Spieler: Reese, Skrzybski / Zimmermann, Klarer
Spielnote: 3
Spielfazit: Fortuna zeigte eine starke erste Hälfte, um sich dann vielleicht zu sehr mit dem Verwalten des Vorsprungs zufrieden zu geben. Nach dem Ausgleich stellten die Kieler die bessere Mannschaft. Aber Fortuna hatte dann das Glück des Tüchtigen und sorgte mit dem verwandelten Elfmeter zum Erfolg.

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