Extrem erfolgreich, extrem unaufgeregt

Für den Mädchen- und Frauenbasketballverein geht es seit der Gründung immer nur nach oben. Die erste Damenmannschaft führt derzeit die Tabelle in der 2. DBBL an. Trainer Dhnesch Kubendrarajah muss deswegen aber nicht auf die berühmte Euphoriebremse treten. Alle im Verein bleiben trotz der vielen Erfolge demütig und fokussiert.

Seit 2016 ist der Mädchen- und Frauenbasketball in Düsseldorf untrennbar mit dem Namen Capitol Bascats verbunden. Wer sich die rasante Entwicklung des Vereins anschaut, der mag manchmal verdutzt feststellen, dass die Gründung durch Roger Nagel, Sean Lowe und einige wenige Mitstreiter erst vier Jahre zurückliegt. In der ersten Saison zählte der Klub 30 Mitglieder, mittlerweile sind es mehr als zehn Mal so viele, gleich fünf Mannschaften spielen im Leistungsbereich.

Sportliches Aushängeschild ist die erste Damenmannschaft, die durch viel Trainingsfleiß, hervorragende Ergebnisse und nach vier Aufstiegen in Serie seit kurzem zur 2. Damen-Basketball-Bundesliga gehört. Das einst formulierte und überaus ambitionierte Ziel – innerhalb von fünf Jahren sollte es mit der ersten Mannschaft bis dahin gehen – wurde also schneller als gedacht erreicht.

69:61-Sieg bei den Rheinland Lions war ein unerwarteter Coup

Sean Lowe, 2. Vorsitzender des deutschlandweit mittlerweile zweitgrößten Vereins im Frauen-Basketball, hatte nach dem Aufstieg im Frühjahr um Geduld geworben. „Prinzipiell ist es meine Philosophie, als Aufsteiger erst einmal den Klassenerhalt zu schaffen. Außerdem wäre es respektlos den anderen Mannschaften gegenüber, direkt zu sagen, wir sind besser als ihr. Man muss immer wissen, wo man her kommt“, sagte Lowe im Interview mit der „Westdeutschen Zeitung“.

Doch nach fünf absolvierten Partien grüßen die Capitol Bascats auch in der 2. Bundesliga von einer ihnen nicht unbekannten Position: Rang eins. Zuletzt gelang der Mannschaft von Trainer Dhnesch Kubendrarajah ein beachtlicher 69:61 (34:33)-Sieg bei den Rheinland Lions. „Wir haben kein Viertel verloren und eine Mannschaft, die zuvor in Neuss noch 96 Punkte erzielt hat, bei 61 gehalten. Die Zeit zum Genießen ist kurz, denn dieses Spiel bedeutet für die kommenden Aufgaben nichts.“

Vom nächsten Aufstieg wird bei den Bascats (noch) nicht gesprochen

Am Mittwoch (20 Uhr) tritt der neue Tabellenführer bei den TG Tigers in Neuss an. Dort soll es natürlich den fünften Sieg im sechsten Spiel geben. „Das wird eine wichtige Aufgabe, genau wie die Begegnung danach gegen Braunschweig“, blickt Kubendrarajah voraus. „Beide Teams sind nicht zu unterschätzen. An den entsprechenden Tagen müssen wir in Form sein. Aber die Mädels wissen, was sie leisten können und was nötig ist.“

Mit der Gesamtentwicklung in dieser Saison ist der Bascats-Trainer bisher absolut zufrieden. Doch muss er beim Team oder innerhalb des Vereins vielleicht auch mal auf die Bremse treten? „Nein“, sagt Kubendrarajah. „Vielleicht ist es in Corona-Zeiten sogar leichter, weil es weniger Einflüsse von außen gibt. Wir werden einfach weiter arbeiten und unser Bestmögliches abliefern. Nach dem Sieg gegen die Rheinland Lions haben wir uns sehr gefreut, weil viele gedacht haben, dass die in dieser Saison nicht zu schlagen sind. Aber mit einer bestimmten Platzierung am Ende dieser Spielzeit befassen wir uns aktuell nicht.“

Eine Einstellung, mit der sie bei den Capitol Bascats immer gut gefahren sind. Eine Einstellung, die den Verein mit seiner ersten Damenmannschaft bis in die 2. Bundesliga gebracht hat. Ob der Klub schon bereit für den Aufstieg in die Bundesliga ist, das steht auf einem anderen Blatt Papier. Erst einmal wird ganz in Ruhe weitergemacht. Auf und abseits des Courts. Unaufgeregt, aber fokussiert. In den vergangenen vier Jahren hat das die Capitol Bascats schon enorm weit gebracht. Und als Beobachter wird man das Gefühl nicht los, das in der Zukunft noch sehr viel mehr möglich ist.

Mit den Capitol Bascats befasst sich auch der neueste Sportstadt-Düsseldorf-Blog.

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