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Enttäuschung, aber kein Weltuntergang

Hallenhockey: DSD steigt punktlos in die 2. Liga ab

Foto: Kenny Beele

von Norbert Krings

Realistisch gesehen wäre für das Hallenhockey-Team des Deutschen Sportklubs Düsseldorf mehr drin gewesen, als punktlos aus der Bundesliga wieder abzusteigen. Doch die Situation ist trotz aller Enttäuschung über den letztlich erfolglosen Auftritt in der höchsten deutschen Liga nicht ganz überraschend gekommen. Es fehlte in den Spielen jeweils ein wenig, um für Überraschungen zu sorgen. Immerhin bezeichnet DSD-Trainer Tobias Bergmann das Abenteuer in der Bundesliga als wichtige Lektion gerade für die Bemühungen des Vereins, irgendwann auch auf dem Feld so weit zu sein, um ganz oben anzuklopfen.

„Wir hatten auch schlechte Spiele dabei, wie daheim gegen Schwarz-Weiß Neuss“, räumte Tobias Bergmann ein. „Aber in Mülheim beispielsweise haben wir ein sehr gutes Spiel gezeigt und hätten eigentlich gewinnen müssen.“ Doch während der DSD eine große Torchance beim Stand von 4:4 vergab, traf der Favorit Sekunden vor Schluss zum 5:4-Siegtreffer. „Wenn wir uns dann etwas richtig Geiles erarbeitet haben, hat uns auch in den Spielen selbst die Konstanz gefehlt“, erklärt der DSD-Trainer, der damit gerechnet hatte, dass dies für seine insgesamt noch junge und nicht ganz so erfahrene Mannschaft passieren würde.

Das sei natürlich eine Enttäuschung, meint Bergmann, der schon gehofft hatte, den einen oder anderen Punkt zu holen. „Doch wenn man als Aufsteiger in der höchsten Liga spielt, ist es nicht nur Pech, wenn man eine Sekunde vor Schluss den Gegentreffer bekommt“, sagt er. Dann würden auch die nötige Kaltschnäuzigkeit und die Erfahrung fehlen. Die Saison habe mehr hegegeben, um auch mal Selbstvertrauen zu tanken. In Neuss war der DSD überlegen und hätte dann auch den Sieg „eintüten“ müssen. „Ich bin davon überzeugt, dass dann die Saison ganz anders läuft“, sagt Bergmann, der mit seinem Team in diesem Spiel eine knappe 3:4-Niederlage hinnehmen musste.

Tobias Bergmann motiviert seine Spieler vom Spielfeldrand aus. Foto: Kenny Beele

Mit der Anzahl der geschossenen Tore ist es dann im Vergleich mit den direkten Konkurrenten Düsseldorffer HC und Neuss kein Wunder gewesen, dass man große Probleme hatte, den Kampf um den Klassenerhalt zu bestehen. Trotz der schlechten Ergebnisse habe sein Team erklärt, dass es mehr Spaß macht, in der Bundesliga zu spielen. „Wir sind sehr knapp aufgestiegen und daher zeigt es sich, dass man in der Liga darüber ohne großartige Verstärkungen große Probleme bekommt“, erklärte Bergmann. Vielleicht klappt es dann beim nächsten Aufstieg, wenn man in der 2. Liga dominiert hat, sich in der Bundesliga zu halten. So könnte zumindest ein Plan beim DSD aussehen. 

Der Blick geht nun schon voraus, obwohl noch das nun für die Tabelle bedeutungslose Stadt-Derby am kommenden Sonntag gegen den DHC noch ansteht. Die nächste Hallensaison ist weit weg, nun geht es erst einmal darum, sich auf dem Feld die gute Situation zu erhalten. Doch bis es da weitergeht, vergehen erst einmal 13 Wochen. „Wir würden sicherlich einiges anders angehen, wenn wir jetzt noch einmal antreten würden, aber das darf uns nun nicht umwerfen.“ Es habe gezeigt, was wir draufhaben und wo es noch fehlt“, sagt Bergmann.

„Es nutzen sich in einer Saison, in der man viele Spiele verliert, auch die Worte und Floskeln der Trainer ab. Die Jungs brauchen so dann mal ein paar Wochen Pause von ihren Trainern.“

Tobias Bergmann, Trainer des DSD

Der Verein wird vor allem im athletischen Bereich etwas ändern, um bessere Grundlagen für die Restrunde im Frühjahr auf dem Feld zu haben. „Da wollen wir auf ein anderes Level kommen und die Spieler individuell fördern“, erklärt der Trainer. Dafür habe die Mannschaft vom Verein einen neuen Rahmen erhalten. Mit einem professionellen Institut in Unterfeldhaus werde man zusammenarbeiten, wo auch die medizinische Betreuung und die Fitness-Analyse hinzukommt. „Da wollen wir den Jungs die Möglichkeiten geben, an den Themen zu arbeiten, die für sie wichtig sind.“ Aber auch im Trainerteam wolle man sich weiterentwickeln.

Die Enttäuschung in Motivation umzuwandeln, es künftig besser zu machen, sei das Ziel des DSD. Die Potenziale sind klar aufgezeigt worden. Und daran müsse man arbeiten. Es wird nun zügig an der Leistungsdiagnostik gearbeitet, um den Spielern die Hausaufgaben mitzugeben, um dann fünf oder sechs Wochen vor dem Beginn der restlichen Feldsaison auf einem halbwegs gleichen Level wieder ins Teamtraining einzusteigen. Der DSD möchte in 2. Liga oben dranbleiben und dann in der nächsten Spielzeit auf dem Feld richtig anzugreifen, um dann den Aufstieg in der kommenden Saison auf dem Feld ins Visier zu nehmen. Personelle Änderungen sind zunächst beim DSD nicht geplant.

Nach den Enttäuschungen wird sich der Charakter des DSD-Teams zeigen. Das Talent ist da, jetzt geht es darum, sich wieder aufzubauen. Foto: Kenny Beele

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