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Einen traurigen Anlass würdig zelebriert, R.I.P. #33 Vova

Als vor Kurzem das noch junge Leben der NBBL Spielers Volodymyr Yermakov – genannt Vova – schändlich beendet wurde, stand das erste Heimspiel nach der furchtbaren Tat im CASTELLO an. Der Gegner Paderborn reiste an und musste sich den ART Giants stellen. Das Duell stand sportlich unter dem Thema Abstiegskampf pur und der Verein machte an diesem emotionalen Abend möglich, allen Zuschauern freien Eintritt zu gewähren. Dafür ziehe ich meinen Hut und  „Zusammen gegen Gewalt“ war eine entsprechende, wie auch mahnende Bezeichnung des Abends. Vorab darf man sich auch einmal bei den Fans aus Paderborn bedanken, die sich im Gespräch sehr fair und mit großer Empathie äußerten.  

Es fiel einem enorm schwer, zur sogenannten Tagesordnung – dem Basketball – zurückzukehren, aber es war an dem Abend auch ein extrem wichtiges Match um den Klassenerhalt in der Pro A. Verliert Paderborn, zementiert sich das Team noch fester im Tabellenkeller fest und die ART Giants können etwas durchschnaufen,  andersherum wird es für das Yapicier-Team extrem gefährlich, sollten sie zu Hause versagen. 

Das erste Viertel war dann auch prompt nichts für schwache Nerven. Höchste Nervosität, vor allem beim Heimteam – vielleicht auch der großen Kulisse von über 2500 Fans geschuldet. Man ahnte schon, dass das heute mehr eine Schlacht, als ein spielerischer Leckerbissen werden würde. Wie sagte mein Sitznachbar so rustikal, wie gut beobachtet: „Intensives Viertel, aber die Ausbeute unter aller Kanone“. 

So richtig viel besser wurde es auch im zweiten Viertel, aus der Sicht der Düsseldorfer, nicht. Es kam noch dazu, dass ART Giants Stärke in den Defensiv-Rebounds nach Paderborn abwanderte und die Gäste ihre Offensiv-Rebound-Statistik aufhübschten. Ich gab nach knapp der halben Spielzeit des zweiten Viertels keinen Pfifferling mehr auf ein positives Ende. Dass es dann zur Halbzeit doch nur 38:41 stand, war einem konsequenten und erfolgreichen Lauf des Heimteams in den letzten beiden Minuten zu verdanken. 

Es kam gleich nach dem Pausentee eine neue Energie auf den Court. Das Spiel nahm urplötzlich deutlich Tempo auf und der Lärm auf den Rängen reagierte in Korrelation dazu. Und doch passierte es wie so häufig bereits zuvor, man robbte sich ran, ging auch mal hauchzart in Führung, um dann durch individuelle Fehler erneut ins Hintertreffen zu geraten. Es war frustrierend für die heimischen Fans, wie so oft in dieser Saison. Der von mir so gebetsmühlenartig geforderte Leader war auch hier weit und breit nicht auszumachen.

Ein Wahnsinn war auch die Körpersprache der Bänke, während Paderborn permanent tobte, sah man auf Seiten der ART Giants schon ab dem zweiten Viertel nur hängende Köpfe. 

Die deutliche Niederlage mit 71:88 war deswegen auch verdient, weil die Gäste nie nachließen und den deutlich stärkeren Siegeswillen hatten. 

Welch eine große Chance vertan, sich einem großen Publikum positiv zu präsentieren. So leid es mir als Fan der ART Giants tut, der Abstieg rückt mit großen Schritten immer näher. 

Ob Punkte am 1. März bei Vechta 2 geholt werden können? Allein mir fehlt der Glaube an einen Sahnetag.

Trotzdem Kopf hoch Team, denn „es ist erst zu Ende, wenn die dicke Lady gesungen hat“.

Euer Heiko Sauer

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