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Das zarte Pflänzchen

Ich liebe am Sport, dass er immer ergebnisoffen ist. Auch wenn ein Weltmeister gegen einen Letztplatzierten antritt, denn selbst da gibt es keine hundertprozentige Voraussage, wie hoch ein Sieg ausfallen wird.

Und wenn bisher z.B. im Basketball beim Pro A Team der ART Giants Düsseldorf, das letzte Viertel eines beinah jeden Punktspiels über die Maßen in die flatternde Hose geht – daran musste man sich leider gewöhnen – so kommt das einer ungeliebten Berechenbarkeit im Sport sehr nah.

Es muss jedoch nicht so sein, denn kurz durchgeschnauft, die Augen gerieben und dann urplötzlich – so geschehen am Wochenende bei den EPG Koblenz – wurde Viertel Nummer Vier das pure Sahnestückchen und zementierte den Sieg.

Da war sie wieder, die Unvorhersehbarkeit, die ich so mag.

Foto: ART Giants

Acht Spiele am Stück Frust und verdiente Niederlagen, das Abrutschen auf einen Abstiegsrang und das Gefühl, bereits zu diesem Zeitpunkt in der Saison den Haken gesetzt zu haben und mit Pomp und Prunk Richtung Pro B zu dribbeln.

Ein Trainerwechsel, der einem – von außen betrachtet – sinnlos vorkam, zumal während einer laufenden Saison, mit einem Team, welches vom vorherigen Coach sicher anders eingestellt wurde, als es der neue Trainer hinter der Bande in seinem Playbook stehen hat.

Konnte man in Koblenz erstmals die Handschrift von Coach Yapicier sehen? Nur neun Turnovers, wann bitte war die Anzahl der Ballverluste in dieser Saison einmal einstellig? Ich gehe jede Wette ein, das war Premiere. Dazu bedingungsloser Kampf – da hebe ich wieder einmal Emil Marshall hervor – und endlich gab es Jubel und keine traurigen Gesichter. Das tat dem Team, wie den Fans, unendlich gut.

Ein Surfer würde sagen, wir reiten die Welle bis zum Ende.

Übersetzt bedeutet das, lass uns den Schwung aus Koblenz mitnehmen und am kommenden Samstag gegen Bochum das CASTELLO zum Tollhaus machen. Gegen die punktgleichen Männer aus der Nachbarschaft muss ein weiteres Zeichen gesetzt werden. Dazu braucht es die großartigen Fans.

Kommt am Samstag um 19 Uhr in die Halle und helft dem Team. Aus einer zarten Pflanze soll ein robuster Baum werden oder aus einer stotternder MZ, muss jetzt eine röhrende Harley werden.

Euer Heiko Sauer

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