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Dritter Hallen-Titel in Folge lockt den DHC

Damenteam startet gegen Harvestehude ins Final Four

DHC-Jubel auch am Wochenende? Foto: Kenny Beele

von Norbert Krings

Eines gewissen Prickelns können sich die Damen des Düsseldorfer Hockey Clubs vor dem kommenden Wochenende nicht erwehren. Das Final-Four der Hallenrunde steht an und damit lockt der dritte Titel unter dem Hallendach in Folge für das Team der Trainer Nico Sussenburger und Mark Spieker. Die Spannung ist groß, weil alle vier teilnehmenden Teams mit großen Erwartungen in der Endturnier in Frankfurt am Main gehen und sich alle gleichermaßen Chancen auf den Titel ausrechnen dürfen.

Der Vorteil für den DHC: die Mannschaft vom Seestern hat sich immer bei wichtigen Spielen und Turnieren steigern können und verfügt über mehrere so erfahrene Spielerinnen, dass die Nervosität keine Rolle spielen dürfte. Zudem ist der Druck des Gewinnen-Müssens nicht unbedingt vorhanden. Der Nachteil, dass den Mannschaften wegen der Olympia-Vorbereitung die Nationalspielerinnen nicht zur Verfügung stehen, war für alle Teams gleich. Der DHC hat daraus auch eine Tugend gemacht und den Talenten innerhalb des Kaders die Chance ermöglicht, sich mehr und mehr in den Vordergrund zu spielen.

„Wenn man sich das Potenzial der Mannschaft ansieht, auch vor dem Hintergrund, dass sich der Kader immer wieder verändert hat, ist es bemerkenswert, dass wir sogar ohne Niederlage bis jetzt zum Final Four gekommen sind“, erklärt Mark Spieker, der die Leistung beim 4:3 im Viertelfinale gegen den Münchner HC als „nicht so überzeugend“ bezeichnete. Er weiß aber, dass sich das Team immer im richtigen Moment steigern konnte. „Das macht auch die Qualität dieser Mannschaft aus.“

Lilly Stoffelsma hat im Viertelfinale eine wichtige Rolle gespielt und beim 4:3 gegen München den Treffer zum 2:1 erzielt. Foto: Kenny Beele

Natürlich musste sich auch der DHC erst einmal auf das Fehlen der Nationalspielerinnen einstellen. „Da haben sich die Spielerinnen gut zusammengerauft und gefunden“, meint Spieker, der von einem guten Entwicklungsprozess spricht. Definitiv waren auch die erfahrenen Kräfte wie Annika Sprink und Pia Lohtak, als über Jahre eingespieltes Verteidigerduo sowie Elisa Gräve und die immer noch auf hohem Niveau spielende Luisa „Lulu“ Steindor wichtige Bausteine für die Erfolge und die Ruhe auf dem Parkett. Auch die Niederländerin Mabel Brands hat zum Erfolg beigetragen. So hatte es sich beim Viertelfinal-Einzug gezeigt, dass die noch nicht abgeklungene Erkältung von Elli Gräve das Weiterkommen erschwert hatte. „Das war eigentlich sogar unser schlechtetes Spiel in dieser Saison“, erklärt dazu Annika Sprink.

Team des DHC profitiert von Erfahrung und Talenten

Die Stimmung im DHC-Team ist trotz der personellen „Veränderungen“ gut, auch wenn es angesichts der Olympia-Vorbereitungen eine etwas andere Qualität hat. Das Team ist sehr froh, dass Rike Heusgen und Lilli Stoffelsma nach ihrem Auftritten mit den deutschen Juniorinnen wieder dabei sind und auch im Viertelfinale einen großen Anteil am Weiterkommen hatten. Es sei über die Saison eine ständige Entwicklung in die richtige Richtung zu erkennen gewesen, meint Spieker.

Der Halbfinalgegner Harvestehude ist tatsächlich ein „Brett“, wie es im Sport heißt, wenn man auf eine Mannschaft trifft, die einen absoluten Lauf hat und sich in der gesamten Saison kaum eine Blöße bisher gegeben hat. Nur gegen die Berliner Wespen mussten die Hamburgerinnen ins Penalty-Schießen, um sich für das Final-Turnier zu qualifizieren. Der Respekt beim DHC ist groß, die Motivation, diesen Gegner aber auch aus dem Weg zu räumen ist eben auch nicht gerade klein. „Wir müssen uns zusammenreißen und dann mal schauen, was daraus wird“, sagt Annika Sprink. Der Mannheimer HC und der UHC Hamburg spielen im anderen Halbfinale den Endspielgegner aus. Die Besetzung des Final Four ist also keine große Überraschung.

Klare Anweisungen von DHC-Trainer Nico Sussenburger. Foto: Kenny Beele

K.o.-Spiele haben natürlich immer ihre eigenen Gesetze. Aber Mark Spieker ist sicher, dass die Qualität im Team vorhanden ist, um ein Wörtchen bei der Titelvergabe mitreden zu können. „Unser Anspruch ist schon, ins Finale einzuziehen“, sagt der Trainer, der alledings ein Problem damit hat, jetzt bereits von einem möglichen Titel, dem dritten in der Halle in Folge, zu sprechen. „Da steckt dann nicht nur harte Arbeit hinter, sondern auch mehr als ein Quäntchen Glück.“ Nur Nuancen unterscheiden die vier Teilnehmer letztlich, und auch jedes der vier Teams ist in der Lage, den Titel zu holen. Es wäre schön, wenn am Ende wieder die Damen des DHC den Pott in die Höhe recken können.

Das sieht auch Nico Sussenburger nicht anders: „Ich hoffe auf ein ähnliches Final Four wie im vergangenen Jahr in Frankfurt. Das war mit dem Titelgewinn ein optimales Wochenende für uns“, sagt der DHC-Coach, der sich sehr auf die Entscheidung in der Hallensaison freut. „Aber jetzt werden alle Karten neu gemischt.“ Auch Sussenburger ist begeistert darüber, wie sich das Team präsentiert hat – ohne die Nationalspielerinnen. „Damit mussten wir uns immer mal arrangieren, dass wichtige Spielerinnen nicht zur Verfügung standen“, sagt er. „Wir haben es dann jedoch hinbekommen, gutes Hockey zu spielen.“ Dass der DHC als Favorit nach Frankfurt fährt, sieht der erfahrene Trainer nicht. Man müsse vorsichtig sein, den Anspruch nicht zu hoch anzusetzen. „Dass wir jetzt in neun Jahren das Final Four erreicht haben, ist bestimmt keine Selbstverständlichkeit, aber ein Zeichen guter Arbeit und der Verdienst einer guten Mannschaft.“ Lockerheit und die Erfahrungen der vergangenen Jahre sind ein wichtiger Faustpfand und eine gute Voraussetzung für den Erfolg.

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