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Drei Fragen, drei Antworten mit Florian Flabb

Die neuen ART Giants benötigen Zeit, um sich zu finden

Foto: Kenny Beele

von Norbert Krings

Es war klar, dass die umgekrempelte Mannschaft der ART Giants in ihrer zweiten Saison in der 2. Basketball-Bundesliga ProA nicht von Anfang an ihr Optimum herankommen würde. Dass aber wohl genügend Potenzial vorhanden ist, zeigen die beiden bisherigen Heimsiege und die Tatsache, dass manche Dinge nicht unbedingt ideal für die klassenhöchsten Düsseldorfer Korbjäger gelaufen sind. Zu den Gründen befragten wir den Trainer der ART Giants, Florian Flabb.

Herr Flabb, warum hat es sich sportlich bei den ART Giants noch nicht so gut entwickelt, wie beurteilen Sie den bisherigen Saisonverlauf?
Florian Flabb: Es gibt nicht den einen Grund, der alles gut oder schlecht macht. Seien wir doch mal ehrlich: Am ersten Spieltag macht die Liga einen Präzedenzfall auf und wir verlieren in Trier ein Spiel, das 47 Minuten zu spät angepfiffen wird. Die Ligastatuten sagen klar aus, dass es nach einer halben Stunde Verzögerung einen Spielverlust gibt. Dann aber wird es anders gewertet. Das nächste Spiel verlieren wir aufgrund einer groben Fehlentscheidung der Schiedsrichter, die eine gegnerische Ballberührung  mit dem Fuß nicht sehen, und wir geben das Spiel in Overtime ab, die es nicht hätte geben dürfen. Die Mannschaft, die dafür wirklich nichts kann, hätte da vier Siege auf dem Konto gehabt. Am Wochenende führen wir mit 20 Punkten beim Tabellenführer und verlieren am Ende. Dann hätten wir sogar fünf Siege aus acht Spielen, und wir würden anderes reden. Denn man wäre auf Play-off-Kurs, und alle würden himmelhoch jauchzen. Jetzt sieht man nur das Schlechte. Wir haben aber nie über eine Play-off-Teilnahme geredet, denn der Klassenerhalt steht an oberster Stelle. Alles andere wäre vermessen, nach einer Vorbereitung, die alles andere als ideal war. Wir haben sehr gute, aber auch sehr schlechte Momente. Letztere müssen wir verringern und konstanter werden.

CJ Anderson – rechts- versucht, sich unter dem Korb durchzusetzen. Foto: Kenny Beele

Wie groß ist der Optimismus, dass der Erfolg kommt, wenn der Umbruch im Umfeld und in der Mannschaft geschafft sein wird?
Flabb:
Es ist schwierig, darauf eine Antwort zu finden. Es müssen einige Faktoren sportlich besser laufen. Grundsätzlich gilt: Wenn wir alles im Griff haben, sind wir in der Lage zu performen. Die Mannschaft konnte sich wegen der Vielzahl an Verletzungen noch nicht finden. Man muss aber auch realistisch bleiben. Nach außen sieht es gut aus, wenn ein Sportdirektor kommt und eine GmbH gegründet wird. Aber auch das ist nicht etwas, was mal eben 2 Millionen Euro mehr in die Kassen gespült hat. So viel hat sich also finanziell noch nicht geändert. So muss der Klassenerhalt das erste Ziel bleiben. Falls wir es besser hinkriegen, wäre es natürlich umso schöner. 

Was fehlt der Mannschaft noch, um an das Spiel heranzukommen, dass sich der Trainer vorstellt und zum Erfolg führt?
Flabb: Um es ganz einfach auszudrücken: Zeit! Ich habe bewiesen, dass ich über eine gewisse Zeit eine Mannschaft besser machen und entwickeln kann. So war es in der vergangenen Saison, als wir in der zweiten Phase der Saison absolut competitive waren. Es hat sich nicht viel geändert. Das Zusammenspiel von Faktoren hat uns in die Lage versetzt, erfolgreich zu sein. Wir wünschen uns das auch diesmal schneller, aber das geht nicht über Nacht. Da muss man sich als Team in gewissen Situationen belohnen, um das Vertrauen in die eigene Stärke, Mitspieler und alles andere aufzubauen. An diesem Punkt sind wir da bisher gescheitert. Selbstvertrauen, aber vor allem die Selbstverständlichkeit muss her. Die 20 Punkte in Frankfurt herzugeben, war dann mehr ein mentales Problem, als dass es an den einzelnen Spielern lag. Es ist jedenfalls nicht so einfach, dass man sagt, es fehle eine Führungsfigur. Die Spieler müssen und werden sich finden, das Potenzial ist da und die Tendenz in die richtige Richtung ist zu sehen, gerade in der Defensive.

Nicht alles lief in der 2. Basketball Bundesliga ProA für die ART Giants Düsseldorf bisher ideal. Foto: Kenny Beele

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