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Die Wagner-Städter gaben sich die Ehre

Das erste Heimspiel nach zwei – ich schwadroniere mal – unglücklichen Niederlagen und die Flabb-Gang musste Selbstvertrauen und daraus resultierend auch Punkte sammeln. Warum das jetzt grad gegen den BBL-Absteiger und sicher auch Aufstiegsfavorit funktionieren sollte, weiß wohl nur der Gott des Basketball.

Der erste der mir entspannt, jedoch nur in langer Sportkleidung entgegenschlurfte war unsere Nummer #13 Daniel Norl. Schlurfen traf es ziemlich genau, denn der so flexibel einsetzbare Combo Guard kam mit einem orthopädischen Schuh in die Halle und ein bärtiges Vögelchen zwitscherte mir, dass der dicke Treter mit einer dreimonatigen Zwangspause einhergeht.

Man darf sagen, dass im ersten Viertel erwachsene Männer, gegen ungestüme Buben spielten. Bayreuth reif, erfahren und ballsicher, Düsseldorf kampf- und laufstark aber auch mit feuchten Händen. Freiwurfschwäche gepaart mit zu vielen verschenkten Punkten aus allen Distanzen. Ein wenig kam die Erinnerung an Paderborn letzte Woche hoch. Acht Punkte hinten die logische Konsequenz.

Foto: Kenny Beele

So wirklich besser wurde es auch Richtung Halbzeit-Sirene nicht wirklich, nur wenn Bayreuth sich zu sicher fühlte, kam Düsseldorf immer wieder ran. Kampfgeist nennt man sowas und ist die Grundlage, technische Unzulänglichkeiten vergessen zu lassen. Mein Unwort seit drei Spielen? Das ist leicht: „Fu**** Turnover“. Ballverluste sind einfach nicht amüsant, bedeuten diese doch zumeist Punkte der Gegner. Also die können die ART Giants, ohne Zweifel, dafür überhaupt nicht gut die Freiwürfe, darauf kann man aufbauen – nicht. Viertel zwei war langweilig, weil Bayreuth das Spielen auch zwischenzeitlich einstellte und aus acht – nach Viertel eins – hinten, robbte sich das Flabb-Team bis auf zwei Punkte heran. Sehr interessant, dass Häuptling CJ Anderson seine „Men in White“ beinah bei jeder Unterbrechung zum Kriegsrat versammelte, so geht Spieler-Coaching.

Zu Beginn der zweiten Hälfte gab es gleich mal ein Dreierfestival. Nein, nicht vom Heimteam, Bayreuth führte sein eigenes Spiel auf und damit Düsseldorf vor. Kennt ihr das? Man buddelt und buddelt stundenlang mit der Kinderschippe und der Nachbar hebt mit dem Bagger einfach mal die tiefe Grube in einer Minute aus. Übersetzt: Die ART Giants fighten und rennen sich die Lunge aus dem Hals, würgen mit Müh und Not die zittrigen Zweier in die Reuse und Bayreuth punktet lässig einen Dreier nach dem anderen rein. Vier hinten zum letzten Viertel liest sich jetzt nicht nach Selbstaufgabe, jedoch überkam mich weiterhin das Gefühl, dass Bayreuth nur spielte und jederzeit fähig war, ein Schäufelchen extra draufzulegen.

Foto: Kenny Beele

Und dann wurde es doch wieder eng und dramatisch – ok es ging ja auch gegen die fliegenden Holländer, Siegfried und Parsifal und wie sie alle heißen die Wagner’schen Helden – weil endlich die Gier und der Willen überwog die ersten Punkte nach Düsseldorf zu holen. Wieder Alex Richardson und Emil Marshall mit brutaler Energie unter den Körben, die das Team mitrissen. Sichtlich geschockt die BBL-Absteiger, weil aufgeben für Coach Flabbs Fighter keine Option war. Der gegnerische Trainer stand wie ein begossener Pudel nach der Sirene auf dem Court und ich selbst darf konstatieren, dass drei Viertel Frust nicht ausreichen, um ein Spiel zu verlieren. 96:89 für die ART Giants. Das was in Paderborn versaut wurde, machte man gegen BBC Bayreuth wieder gut. Verdammt war das dramatisch. Am 21.10. geht es mit Volldampf gegen Nürnberg. Ehrensache, dass man dabei ist.

Euer Heiko Sauer

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