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Denn sie wissen nicht, was sie tun…

Selten, wirklich äußerst selten, bin ich einmal im Bezug Sport und deren Ergebnisse konsterniert. Schließlich handelt es sich nur um ein Spiel und da weiß man allerspätestens seit Weiland Otto Rehhagel wie der Hase läuft: „Mal verliert man und mal gewinnen die anderen.“ Es kommt halt immer irgendwie auf das „Wie“ an. Das was sich die ART Giants im letzten Viertel, beim – zugegeben – souveränen Tabellenführer und Aufstiegskandidaten Nummer eins in Frankfurt „leisteten“, das ließ mich ziemlich ratlos und extrem enttäuscht zurück.

Da bestimmt man drei Viertel das Spiel gegen die Skyliners, geht mit 55:37 ins letzte Viertel um dann komplett seine Cojones zu verlieren und mit 34:10 (!) das Fell über die Ohren gezogen zu bekommen.

Was ich schon einmal vorsichtig angedeutet hatte anlässlich des gruseligen Spiels damals in Paderborn, setzte sich beinah in jedem Spiel fort. Es gibt keinen echten Leader mehr im Team von Coach Flabb. Wenn man den Motor und das Herz des Teams verliert, ich meine Booker Coplin und Lennart Boner, dann muss man unendlich viel Glück haben, diese Schlüsselpositionen adäquat ersetzen zu können.

Das ist leider nicht gelungen. Ich lasse mich durch die Siege gegen Bayreuth und Nürnberg keineswegs blenden, sondern betrachte eher die Niederlagen und versuche eine Analyse.

Ein Craig Lecesne als Körbesammler und ein Emil Marshall als Aufräumer reichen leider nicht. Es fehlen die genialen Momente eines Booker Coplin und die Energie und das Feuer eines Lennart Boner an allen Ecken und Enden. Man darf die Frage stellen, wie man das Defizit auf der Playmaker und Emotional-Position beheben will? Offensichtlich ist das Team derzeit ohne einen Spieler, der die Lunte anbrennen kann, wenn der Schlendrian Einzug hält, auch mal dazwischenhaut, wenn der Gegner dicke Arme macht oder das Publikum und seine Kameraden durch spektakuläre Aktionen mitreißt.

Ein nahezu komplett neues Team einzuschwören und auf die Schiene zu setzen ist wahnsinnig schwer, keine Frage, aber ich bin felsenfest davon überzeugt, dass mit Lenny oder Booker dieses letzte Viertel so nicht stattgefunden hätte. Ich kann nicht sagen, ob vercoacht wurde, mir kam es am TV-Gerät eher so vor, dass man Angst vor sich und seiner eigenen Leistung bekam. Die berühmt berüchtigten wackligen Knie und Gummi-Arme in Korrelation mit dem drohenden Kastrationsmesser.

So wird das nichts Freunde. Das Team hat definitiv viel Talent, auf beinah allen Positionen, eben nur nicht auf der des Häuptlings. Wo ist der Sitting Bull oder Majestix?

Kleiner Tipp: Ein Vögelchen zwitscherte mir, dass in Hagen eventuell ein Center nicht so ganz zufrieden ist. Ob das Vögelchen den tiefen Einblick hat oder nicht, wer weiß das schon?

Euer Heiko Sauer

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