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„Die Sportstadt ist sichtbar geblieben“

Burkhard Hintzsche im Interview

Foto: Stadt Düsseldorf

von Tobias Kemberg

Düsseldorfs Sportdezernent spricht über gelungene Formate und Events des Jahres 2020 und was auch ihm trotz aller Begeisterung gefehlt hat.

Herr Hintzsche, das Sportjahr 2020 geht seinem Ende entgegen. Wie blicken Sie als Stadtdirektor und Sportdezernent darauf zurück?

Burkhard Hintzsche: Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen durch die Corona-Pandemie ist es der Sportstadt Düsseldorf gelungen, durch neue Formate und Partner spektakuläre Sportarten sichtbar zu machen. Zuerst denke ich da natürlich an Events wie das Stabhochspringen im Autokino oder die Beach Liga, die über vier Wochen für Aufmerksamkeit gesorgt hat. Für die sportbegeisterten Menschen in Düsseldorf haben sich zuvor nicht gekannte Möglichkeiten entwickelt, Sport zu erleben und zu begleiten. Trotzdem konnten die großartigen Umsetzungen nicht das ersetzen, was den Sport im Normalfall ausmacht: Begegnungen, Atmosphäre und ein mehr an Emotionen.

Alle hoffen darauf, dass im Alltag und auch in der Sportwelt im Jahr 2021 wieder mehr Normalität einkehrt. . .

Hintzsche: Dem kann ich mich nur anschließen. Niemand kann diesbezüglich genaue Vorhersagen treffen, aber ich wünsche mir, dass genau dies möglich sein wird und wir den Sport wieder mit all seinen Facetten erleben können. Trotz aller kreativen Lösungen und Konzepte musste das eine oder andere große Event bekanntlich abgesagt werden, beispielsweise die „Finals“, bei denen in vielen spannenden Sportarten in unserer Stadt die Deutschen Meister gekürt worden wären, oder auch die Maccabi Games. Unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen haben aber alle Beteiligten aus dem Jahr 2020 das Beste gemacht. Daher an dieser Stelle ein großes Lob an alle.

Welche kreativen Lösungen in welchen Bereichen des Sports haben Sie im Jahr 2020 denn persönlich besonders begeistert?

Hintzsche: Generell wurde natürlich mit dem Autokino etwas geschaffen, das für alle gesellschaftlichen Gruppen eine Plattform für diverse Formate geboten hat. Unvergleichliches ist auch durch die Beach Liga entstanden. In Düsseldorf wurde ein Wettbewerb durchgeführt, den es zuvor in dieser Form noch nicht gab. Die Verbreitung über Twitch war grandios, da konnten wir erleben, welche Reichweiten erzeugbar sind. Alle durchgeführten Events in unserer Stadt sind aufgrund individuell erarbeiteter Konzepte zur Einhaltung der Hygiene- und Sicherheitsstandards zustande gekommen. Teilweise dienten diese dann auch als Grundlage für Veranstaltungen in anderen Städten. So wurde ein Mehrwert für andere Kommunen geschaffen. Die Sportstadt ist in diesem komplizierten Jahr 2020 mit und durch viele gelungene Events sichtbar geblieben.

Welche Wünsche haben Sie mit Blick auf den Düsseldorfer Sport für 2021?

Hintzsche: Bei aller Würdigung für das Geschaffene: Der Sport lebt von Empathie, Euphorie und der Geräuschkulisse. Daher wünsche ich mir, dass dies zurückkehrt, wenn vielleicht auch erst stückweise. Das, was wir im Jahr 2020 im Wesentlichen unterstützt haben, war Spitzensport. Niemand sollte aber vergessen: Der Breitensport hat durch und während der Corona-Krise wesentlich gelitten. Für die Basis des Sports ist das kein Dauerzustand. Wir alle hoffen zudem auf die Durchführbarkeit der durch Corona verschobenen Veranstaltungen. Ich bin jedenfalls zuversichtlich, dass wir in der Breite wieder mehr Sport erleben werden und wünsche mir für 2021 ein Ende der Kontakt- und Begegnungslosigkeit bei den vielen begeisternden Sportevents.

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