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DHC-Damen vor dem nächsten Triumph

Meistertitel in der Halle ist für den Favoriten das große Ziel

Foto: Kenny Beele

von Norbert Krings

Die Damen des DHC sind derzeit unbestritten die erfolgreichste Sport-Mannschaft in Düsseldorf – national und international. Am Wochenende könnte ein weiterer Pokal die Trophäensammlung in der Vitrine des Düsseldorfer Hockey-Clubs am Seestern schmücken. Das Team der Erfolgstrainer Nico Sussenburger und Mark Spieker greift erneut nach dem Titel des Deutschen Meisters im Hallenhockey, der am Wochenende im CASTELLO in Düsseldorf ausgespielt wird.  Spontent streamt dieses Ereignis am Samstag und Sonntag.

Der Düsseldorfer HC hat einen langen Weg hinter sich, um das aufzubauen, was die Grundlage für diese großartigen Erfolge ist. 2012 hatte Nico Sussenburger eine Vision, als er damals die DHC-Damen noch als Zweitligist übernommen hatte. Nur 13 Feldspielerinnen zählten 2012 zum Kader des Vereins vom Seestern. Damals bereits dabei war der große Rückhalt auch heute noch: Torfrau Nathalie Kubalski, inzwischen auch Stütze der Nationalmannschaft.

„Das Entscheidende für diese großartige Entwicklung ist eine Konstanz auf allen Ebenen“, erklärt der Vater des Erfolges, Nico Sussenburger. „Die haben wir im Klub, bei den Spielerinnen und auch auf der Trainerposition.“ Inzwischen ist der DHC zum achten Mal in Folge beim Final Four in der Halle dabei. Das zeigt, dass dieser Weg konsequent beschritten wurde.

Nico Sussenburger ist einer der Väter des Erfolgs. Foto: Kenny Beele

Gute Rahmenbedingungen sind der Schlüssel zum Erfolg

„Da sind wir aktuell die einzige Mannschaft, die das in dieser Zeit in Deutschland geschafft hat“, sagt der Trainer, der lobt, dass die Systematik in den Mannschaften vom Jugendbereich bis in die erste Mannschaft gleich gehalten wird. „Allerdings steht und fällt auch alles mit der individuellen Qualität der Spielerinnen.“ Ein guter Klub und ein gutes System würden nicht reichen. „Man braucht gute Leute, die ein Konzept umsetzen und auf dem Feld die richtigen Entscheidungen treffen“, meint Sussenburger, der Spielerinnen in der Jugend und auch von anderen Klubs immer früh auf dem Zettel hat.

Dazu müsse man gute Rahmenbedingungen schaffen, damit Spielerinnen kommen und auch bleiben. „Das haben wir geschafft. Und dabei geht es nicht so sehr um die Aufwandsentschädigungen, die die Spielerinnen erhalten“, sagt Sussenburger. Wichtiger sei, wie das Potenzial der Mitspielerinnen, der Mannschaft und des Klubs sind sowie, ob man mit dem Trainerteam zurechtkommt. Natürlich kommen auch immer mal Topspielerinnen von außen dazu. 

Die Vorfreude auf ein großes Hockey-Spektakel in Düsseldorf ist riesig. Foto: Kenny Beele

So freut sich Sussenburger jetzt schon auf den April, wenn drei oder vier sehr gute Spielerinnen des Jahrgangs 2005 aus der DHC-Jugend aufrücken. „Das ist wichtig, damit man nicht nur auf Talente von außen angewiesen ist, sondern selbst gute Leute ausbildet.“ Das Voranbringen der beruflichen Karriere spielt in den Überlegungen der jungen Spielerinnen ein große Rolle. Und dafür ist Düsseldorf ein guter Standort. „Das ist auch unsere Aufgabe, da zu helfen und mit Kontakten in die Wirtschaft und zu Ausbildungsmöglichkeiten ihnen an der Seite zu stehen und studienbegleitend Angebote zu machen.“ Zudem werden auch Autos und Spritgeld in kleinem Rahmen zur Verfügung gestellt, was auch mit der guten städtischen Förderung und der Unterstützung durch die  Sportstadt dann letztlich möglich ist.

Die Tendenz geht laut Sussenburger eher zu „steigenden Preisen“, weil es inzwischen in Deutschland viele ambitionierte Klubs gibt. Da müsse man auf dem Weg zur Semi-Professionalität auch mithalten können. Um Topspielerinnen zu holen und zu halten, benötigt man heute entsprechende wirtschaftliche Rahmenbedingungen, die der Klub, die Stadt und wichtige Förderer am Standort Düsseldorf in gewissem Maße bieten. „Es ist auch gut so, dass es nicht komplett professionell zugeht und die jungen Männer und Frauen ihr Hauptaugenmerk auf Schule, Ausbildung und Job legen können“, erklärt Sussenburger.

Wie sehr die Damen des DHC an einem Strang ziehen, zeigt auch, wie diszipliniert sich die Spielerinnen ins Training stürzen, aber auch bei Corona-Maßnahmen sehr vorsichtig und umsichtig sind. „Ich finde es großartig, wie diszipliniert sich die Spielerinnen an die Vorgaben halten und sogar darauf verzichten, mit den Freundinnen abends etwas zu unternehmen oder mit dem Partner draußen essen zu gehen“, sagt der DHC-Trainer. „Das ist schon sensationell, was sie für den Sport tun. Daran sieht man, wie wichtig den Spielerinnen das ist. Da geht es nicht um Geld sondern um die Leidenschaft für ihren Sport.“ 

Halbfinal-Duell mit „Alster“ könnte das vorweggenommene Finale sein

Immer wieder beschert der Spielplan das Duell des DHC mit dem Club an der Alster. So lautet die „ewig spannende“ Spielpaarung im Halbfinale am Samstag (ab 12 Uhr/live bei Spontent) im CASTELLO. Damit wäre das schon die vorweggenommene Endspiel-Paarung. Im anderen Duell stehen sich Mannheim und RW Köln gegenüber. „Das ist schon ein dickes Brett für uns zu bohren“, sagt Nico Sussenburger. „Ich bin trotzdem sehr zuversichtlich, weil wir uns definitiv nicht verstecken müssen.“ Das Viertelfinalspiel, das gegen Zehlendorf ausgefallen ist, wäre kein Gradmesser für das Halbfinale geworden. „Wir haben inzwischen sehr gut trainiert und ein paar Baustellen behoben. Eine Ausrede würde das für uns nicht darstellen“, meint Sussenburger.

Auch die zweite Torhüterin des DHC, Martha Cisik, hat zum Erfolg beigetragen. Foto: Kenny Beele

Der DHC wird sich vor allem auf die eigenen Stärken konzentrieren. „Wir müssen alle gute Tagesform haben, können uns auf Nathi (Nathalie Kubalski) als bärenstarke Torhüterin verlassen und wir spielen in Düsseldorf. Wenn wir alle unsere Leistungsgrenze erreichen, sollten sich die anderen Mannschaften mehr mit uns beschäftigen, als wir mit ihnen“, sagt der Trainer voller Zuversicht. Leider werden höchstens 750 Zuschauer im CASTELLO sein, aufgeteilt mit Kontingenten für jedes der vier teilnehmenden Teams. „Wenn die Halle voll gewesen wäre, hätten wir von einem großen Heimvorteil sprechen können“, sagt Sussenburger. So aber hofft er darauf, dass sich seine Mannschaft trotzdem durchsetzt, sich für alle Anstrengungen belohnt und den großartigen Erfolgsweg weiter gehen kann.

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