Wenn es auch für die Düsseldorfer EG in dieser Saison bisher alles andere als rund lief, war doch auf eines Verlass: Derbysiege gegen die Kölner Haie! So war die Hoffnung groß, dass die DEG ihre aktuelle Negativserie im dritten Vergleich mit dem ewigen Rivalen aus der Domstadt beenden würde. Doch die Haie hatten gehörig was dagegen und rangen der DEG in einer engen und umkämpften Partie mit 1:2 (0:0; 0:2; 1:0) alle drei Punkte ab.
Die Kölner zeigten von Beginn an, dass sie nicht gewillt waren, eine weitere Niederlage in einem prestigeträchtigen Derby zu kassieren. In der Anfangsphase des Spiels war die Mannschaft von Cory Clouston das aktivere Team mit mehr Aktionen in Richtung des gegnerischen Tors. Die beste Chance für die Gäste hatte Alexander Sulzer, dessen Schuss von der blauen Linie zuerst an den rechten Pfosten und von dort an die Kufen von Mathias Niederberger sprang, von wo er wiederum hauchdünn am anderen Pfosten vorbeistrich (6.). Die volle Aufmerksamkeit der Rot-Gelben, die heute ohne Tim Schüle, Alex Preibisch und – natürlich – Daniel Kreutzer aufliefen, lag zunächst darauf, dem Ansturm der Haie standzuhalten. Deshalb ergaben sich nach vorne kaum Gelegenheiten. Anders als noch am Freitag in Nürnberg hielt sich die DEG-Unterzahl im ersten Drittel schadlos, wobei die DEG 53 Sekunden lang eine 3:5-Situation zu überstehen hatte. Zum Ende des ersten Abschnitts durfte auch die DEG in doppelter Überzahl ran. In den 90 Sekunden mit zwei Mann mehr feuerte Drayson Bowman zwei Mal gefährlich auf das Gehäuse von Gustaf Wesslau (19.). Auch Stephan Daschners Schuss sorgte für Gefahr (20.). Torlos ging es in die erste Pause.
Die zweiten 20 Minuten begannen für die DEG denkbar ungünstig. Als hinten die Zuordnung nicht stimmte, fällte Marcel Brandt nach nur 68 Sekunden in höchster Not den allein aufs Tor zueilenden Johannes Salmonsson. Die völlig richtige Entscheidung des Schiedsrichterduos Schimm/Brill: Penalty. Den parierte Niederberger glänzend mit seinem linken Schoner, wobei Salmonsson sehr gut geschossen hatte und seinen Rückhandheber lediglich einen Tick zu niedrig ansetzte. Danach blieben die Haie am Drücker, begünstigt durch eine weitere Überzahl. Christian Ehrhoff schlenzte die Scheibe aus dem rechten Bullykreis ans rechte Kreuzeck (27.). Sebastian Uvira schob den Puck mit der Rückhand nach einem Schuss von Fredrik Eriksson an den rechten Pfosten (27.). Als die DEG wieder komplett war, forderte Travis Turnbull Niederberger im 2:1-Konter mit einem Schuss auf die kurze rechte Fanghandecke heraus (29.). Zur Mitte des Spiels mehrten sich die Offensivaktionen der DEG. Gegen Norm Milleys Schuss aus halbrechter Position zeigte sich Wesslau reaktionsschnell (36.). Im direkten Gegenzug war die DEG-Abwehr dann geknackt: Nach einem 3:1-Konter stand Nico Krämmer unbedrängt vor dem Kasten und vollendete über den chancenlosen Niederberger hinweg (36.). In Überzahl legten die Kölner nach. Eriksson täuschte einen Schlagschuss an, um dann doch zu schlenzen. Durch den regen Verkehr vor Niederberger hindurch bahnte sich der Puck seinen Weg und schlug zwischen den Schonern des DEG-Schlussmannes hindurch zum 0:2 ein (38.).
Im Schlussabschnitt wurde es noch einmal spannend, weil die DEG nie aufsteckte und den Haien einen großen Kampf bot. Maxi Kammerer versuchte sich aus unverschämt spitzem Winkel auf Höhe der verlängerten Torlinie und setzte die Scheibe ans Gestänge (48.). In Überzahl schaltete der Youngster im Gewühl am Schnellsten, als der Puck nach einem Schuss von Kurt Davis vor dem Tor lag: Mit dem 1:2-Anschlusstreffer war die DEG wieder dran und die DEG-Fans unter den 13.078 Zuschauern im prächtig gefüllten ISS DOME witterten Morgenluft. Die DEG rannte weiter an: Ein Schuss von Bowman aus dem linken Bullykreis segelte ganz knapp rechts am Gehäuse der Haie vorbei (55.). Wenig später trug der verhinderte Torschütze die Scheibe über die rechte Seite ins Drittel der Haie, Marco Nowak übernahm, legte den Puck dann aber links daneben (57.). Mit einem zusätzlichen Feldspieler auf dem Eis setzte sich die DEG in der Schlussminute im Angriffsdrittel fest, fand aber so recht keinen Weg durch die gut stehende Deckung der Gäste. Am Ende waren alle Bemühungen erfolglos.
Schon am Dienstag findet das nächste DEG-Endspiel bei den Eisbären Berlin statt (Spielbeginn 19:30). „Solange es rechnerisch realistisch möglich ist, die Playoffs zu erreichen, werden dafür weiter alles geben“, gab sich Christof Kreutzer nach dem Spiel kämpferisch. Nach dem Gastspiel an der Spree steht ein Heimspiel-Doppelpack gegen Iserlohn (Freitag, 19:30 Uhr) und Wolfsburg (Sonntag, 16:30 Uhr) auf dem Programm.
(TM/FF)
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