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DEG lädt zur Saisoneröffnung

Freitagabend im PSD BANK DOME

Fotos: Birgit Häfner

von Bernd Schwickerath

Knapp fünf Monate ist es her, dass es ein DEG-Spiel in Düsseldorf zu sehen gab. An diesem Freitag hat das Warten ein Ende. Die DEG lädt zur Saisoneröffnung in den PSD BANK DOME – mit einem Testspiel gegen Iserlohn. Was genau geplant ist und wie es generell um die DEG steht? Wir beantworten die wichtigsten Fragen.

1. Was wird am Freitag bei der Saisoneröffnung geboten?

Mehr oder weniger das Übliche – obwohl sie nicht wie in früheren Jahren tagsüber am Wochenende stattfindet und es deswegen weniger Zeit bleibt. Trotzdem gibt es Bühnenprogramm, Interviews mit Geschäftsführer und Trainer, Teamvorstellung, neue Fanartikel, diverse Sponsorenstände und eine große Tombola. Ach ja, es gibt sogar 150 Liter Freibier und Frei-Eis, also das zum Essen.

2. Auch ein Spiel?

Auch das. Erstmals seit Jahren findet ein offizielles Vorbereitungsspiel vor Publikum in Düsseldorf statt, ab 19.30 Uhr spielt die DEG gegen die Iserlohn Roosters. Und danach folgt das, was die DEG einen „besonderen Moment“ nennt: 100 Fans dürfen aufs Eis und Selfies mit den Spielern machen. 50 Plätze (25×2) wurden dafür dieser Tage in den sozialen Medien verlost, die übrigen 50 (wieder 25×2) kann man bei der Tombola am Spieltag gewinnen. Eine große Autogrammstunde ist diesmal allerdings nicht geplant, dafür fehlt an einem Freitagabend nach einem Spiel die Zeit. Es wird im Laufe der Saison aber wieder Autogrammstunden geben, die erste noch diesen Monat.

3. Kann man das Spiel mit seiner Dauerkarte sehen?

Nein, das Spiel gehört nicht zur Dauerkarte. Allerdings sind die Preise auch niedriger als sonst. Sitzplätze kosten 15 Euro (ermäßigt 7,50 Euro), Stehplätze zehn (ermäßigt fünf), Rolli plus Begleitung ebenfalls zehn Euro. Geöffnet ist aber nur der Unterrang – mehr wäre wohl ohnehin nicht nötig. Was aber auch bedeutet: Die neue Fankurve auf der Westtribüne wird noch nicht eingeweiht, das passiert erst eine Woche später beim Start der Deutschen Eishockey Liga (DEL) am 16. September gegen den ERC Ingolstadt.

4. Wie lief der Sommer?

Recht ruhig, aber irgendwie war doch immer etwas los: Neuer Trainer, neue Spieler, neuer Kooperationspartner, neue Trikots, neue Sponsorenverträge, Spaßwettkampf mit Köln und Krefeld, Umzug der Geschäftsstelle nach Rath, Rückkehr der Mannschaft an die Brehmstraße (fürs Training), Vorbereitungen für die neue Fankurve, Diskussionen um Energiepreise. Zudem hat die hat die DEG die Kölner Haie verflucht. Aber es gab auch einen Trauerfall: Freddy Hemelik, der langjährige wie beliebte Masseur des Teams, verstarb Ende August.

5. Wie lief es rein sportlich?

Rund. Schon ein paar Wochen nach dem Ende der Vorsaison ging es wieder an die Gewichte oder ans Laufen. Ende Juli standen die deutschen Spieler wieder auf dem Eis, Anfang August folgte dann der offizielle Trainingsstart mit dem gesamten Kader. Seitdem gab es sieben Testspiele: Los ging es mit einem 3:2 beim neuen Partner aus Krefeld, ehe es dreimal auf Reisen ging. Erst in die Schweiz (0:3 gegen Zürich und 6:5 gegen Klothen), dann nach Dresden (0:1 gegen die Gastgeber und 5:2 gegen Frankfurt), zum Abschluss gewann die DEG das Turnier in Bozen (4:2 gegen Plzen, 5:2 gegen Bozen). Kann sich insgesamt sehen lassen, wobei das natürlich gar nichts zu bedeuten hat. Ein Problem: Die vielen Ausfälle in der Offensive, gleich sieben verschiedene Stürmer fehlten zwischendurch. Mittlerweile sind aber fast alle wieder da, zuletzt fehlten nur noch Alexander Ehl (Pfeiffersches Drüsenfieber), Tobias Eder (Einblutung) und Victor Svensson (Muskelfaserriss).

6. Wie machen sich die Neuen?

Auch da ist es natürlich viel zu früh für eine abschließende Bewertung, aber der erste Eindruck stimmt. Der neue Star im Team, Torhüter Henrik Haukeland, hat bereits starke Spiele gezeigt, vor allem jüngst gegen Plzen. In der Defensive macht der robuste Alec McCrea in der Regel das, was von ihm erwartet wird – und sogar etwas mehr, in Bozen schoss er sein erstes Tor. Und auch in der Offensive wächst es langsam zusammen. Philipp Gogulla hatte die kleinsten Anlaufschwierigkeiten, er war ja vor drei Jahren schon mal da und kennt das Team. Fünf Tore hat er bereits in der Vorbereitung gemacht – in einer Reihe mit Alexander Barta und Daniel Fischbuch. Viel Lob bekommen auch die drei neuen Jungen: Alexander Blank, Joseh Eham und Jakub Borzecki bringen Tempo sowie Energie rein und haben alle schon getroffen. Auch Stephen Harper hat bereits Scorerpunkte gesammelt.

7. Wie machen sich die Alten?

Sehen ebenfalls ordentlich aus. Hendrik Hane im Tor scheint es nichts auszumachen, nun die klare Nummer zwei zu sein, bei seinen drei Einsätzen zeigte er gute Leistungen. In der Defensive hat Bernhard Ebner seine alte Offensivkraft wieder entdeckt, mehrere Tore und Vorlagen zeugen davon. Dahinter könnte aber etwas mehr kommen. Kyle Cumiskey kann immer noch sehr elegant Schlittschuhlaufen, gönnte sich aber wie Luca Zitterbart einige unnötige Puckverluste. Insgesamt hapert es noch etwas beim Aufbau. Die DEG hätte deutlich mehr Tore kassieren können, wären ihre Goalies nicht so gut drauf. Fragezeichen gibt es auch in der Offensive. Nicht, dass da jemand besonders schlecht gespielt hätte, Barta, Fischbuch, O’Donnell, MacAulay und Eder haben bereits ordentlich „produziert“, wie das in der Eishockey-Sprache heißt. Aber durch die vielen Ausfälle konnten sich die Reihen nicht so einspielen. Gerade Eder (bis zu seiner Verletzung mehrfacher Torschütze), Ehl und Svensson (haben noch gar nicht gespielt) fehlen. So ist gar nicht wirklich klar, wie nah die Reihen in den Testspielen an die Vorstellungen von Roger Hansson herankommen. Er wird wohl noch etwas herumdoktern müssen.

8. Wie sieht es gegen Iserlohn personell aus?

Wieder deutlich besser. In den vergangenen Wochen waren bereits Alexander Blank und Josef Eham sowie Brendan O’Donnell und Stephen Harper zurückgekehrt. Nun für das Spiel gegen Iserlohn wird auch Alexander Ehl erstmals wieder ein DEG-Spiel auf dem Eis erleben – das erste seit dem Play-off-Aus der Vorsaison. In der Zwischenzeit spielte er erst bei der WM, dann erkrankte er an Pfeifferschem Drüsenfieber. Nun ist er wieder fit. Tobias Eder und Victor Svennson fallen dagegen weiter aus, Eder soll aber zumindest nächste Wochen Freitag beim Saisonstart gegen Ingolstadt wieder dabei sein. Das gilt auch für Joonas Järvinen, der beim letzten Testspiel ebenfalls fehlen wird.

Foto: DEG

9. Wie tickt der neue Trainer?

Man hätte nach vier Jahren mit Harold Kreis ja nicht für möglich gehalten, dass der Nachfolger von allen Beteiligten vor allem für sein sympathisches Auftreten gelobt wird. Dafür war Kreis ja bekannt. Nun auch bereits Roger Hansson. Er könne allerdings auch anders, hat der Schwede letztens verraten. Wenn es nicht läuft, wird er auch mal laut. Bislang scheint er aber zufrieden zu sein. Nach dem Turniersieg in Bozen am vergangenen Wochenende sprach er von einem „guten Schritt vorwärts in verschiedenen Bereichen“. Für sein Heimdebüt als DEG-Trainer erwartet er, „dass wir weiter gehen in unserem Prozess und schauen, dass wir die richtigen Dinge machen“. Was für Hansson richtig ist? Schnell spielen, den Gegner unter Druck setzen, mit viel Puckbesitz. Bis sein neues Team die Taktik komplett verinnerlicht hat, werde es aber dauern.

10. Wo soll es hingehen in dieser Saison?

Offiziell gibt es noch kein Ziel. Aber wir können davon ausgehen, dass es das Übliche wird: Nichts mit dem Tabellenkeller zu tun haben, die Play-offs erreichen, im besten Fall sogar direkt das Viertelfinale mit einem Platz unter den ersten Sechs. Ob das realistisch ist, darauf gibt es am Freitagabend einen kleinen Vorgeschmack.

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