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DEG gewinnt Krimi gegen Bremerhaven

Die Düsseldorfer EG war gewarnt. Der Liganeuling Fischtown Pinguins hatte zuletzt auf fremden Eis ordentlich für Furore gesorgt und in Nürnberg, München und Köln gewonnen. Entsprechend konzentriert ging die DEG zu Werke, musste aber erst einen Zwei-Tore-Rückstand hinnehmen, drehte diesen in eine Zwei-Tore-Führung, um dann ihrerseits den Ausgleich zu kassieren. Dank Maxi Kammerer endete die Achterbahnfahrt der Gefühle in einem spannenden, rassigen und dramatischen DEL-Duell mit 5:4 (2:2; 2:1; 1:1).

DEG-Trainer Christof Kreutzer musste wegen der Verletzung von Eddi Lewandowski wieder einmal ordentlich umbauen. In seinem ersten Heimspiel stürmte Brandon Yip an der Seite von Manuel Strodel und Alex Barta. Maxi Kammerer, Rob Collins und Alexej Dmitriev bildeten die zweite Formation. In Reihe 3 liefen Drayson Bowman, Daniel Weiß und Norm Milley auf. Den Sturm komplettierten Leon Niederberger, Chris Minard und Alex Preibisch.

Die vielen Umstellungen machten der DEG überhaupt nichts aus. Sie erwischte einen richtig guten Start. Ein Mix aus schnellen und sauberen Pässen, Laufbereitschaft und konsequentem Zweikampfverhalten bescherten der DEG in den Anfangsminuten ein klares Übergewicht. Barta konnte bei dem Versuch, Fischtown-Keeper Jani Nieminen zu umkurven, nur noch mit einem Foul gestoppt werden (1.), Kammerer auf Collins halbrechts vor dem Tor (2.), Bowman alleine von links und mit einem Schlenzer an den rechten Pfosten (4.) – die DEG gab den Ton an. Und schaute dann dumm aus der Wäsche, als Ross Mauermann einen Abpraller zur überraschenden Führung für die Gäste über die Linie stocherte (7.). Angesichts des bisherigen Spielverlaufs war das aber noch kein Grund zum Fürchten.

Die Rot-Gelben kannten weiter nur eine Richtung. Barta aus kürzester Distanz (7.), Weiß nach feinem Milley-Zuspiel von hinter dem Tor (9.) und Stephan Daschner unbedrängt aus halbrechter Position (10.) hätten für den Ausgleich sorgen können. Stattdessen jubelten wieder die von zahlreichen Anhängern unterstützten Pinguins. Steve Slaton spielte von der rechten Seite einen Pass ins Niemandsland vor das von Mathias Niederberger gehütete DEG-Tor. Zwar fand er dort keinen eigenen Mitspieler, nutzte aber Tim Schüle als Bande. Von dessen Bein wurde der Puck ins Tor abgefälscht.

Die ungebrochene Dominanz der DEG schlug sich dann glücklicherweise doch noch in Zählbares um. Marco Nowak legte von der rechten Seite den Puck wunderbar zu Minard in die Mitte, der platziert zum Anschluss verwandelte (13.). Fünf Sekunde vor der ersten Sirene war der Betriebsunfall dann gänzlich behoben, weil Nowak im Powerplay erneut Übersicht bewies, als er mit Tempo über die rechte Seite vorstieß und zu Collins passte, der zwischen beiden Bullykreisen lauerte. Gegen den Handgelenksschuss des Professors war Nieminen machtlos.

Im Mittelabschnitt drehte die DEG das Spiel. Die Mannschaft von Thomas Popiesch in kurzer Folge zwei Strafen. Mike Moore schickte das Schiedsrichterduo Aumüller/Hunnius gar wegen eines hohen Stocks vorzeitig zum Duschen. 99 Sekunden in doppelter Überzahl ließ die DEG ungenutzt, weil sie zu wenig den tödlichen Pass und zu häufig den Schuss suchte. In einfacher Überzahl klappte es besser. Kurt Davis legte den Puck zu Collins, der rechts am Torraum stand und von dort nur noch einschieben musste (28.). Bremerhaven beschränkte sich zumeist nur auf Konter, war dabei aber durchaus gefährlich. Im Nachfassen sorgte Bowman für eine vermeintlich beruhigende Führung. Die hätte auch bis zum Ende des zweiten Drittels gehalten, wenn Schüle nicht Sekunden vor Schluss die Scheibe an der blauen Linie über den Schläger gesprungen wäre. Jordan George war aufmerksam, zog dem DEG-Verteidiger davon und sorgte 0,2 Sekunden vor Ablauf des Drittels noch einmal für Spannung (40.).

Und wie! Erst einmal wurde es unübersichtlich. Bowman lag im Torraum der Gäste, fuhr wieder raus, wurde von Atte Pentikäinen angegangen und lieferte sich mit selbigem einen zünftigen Faustkampf. Das Ende vom Lied: Überzahl für die Pinguins. Die nutzten sie eiskalt, Jason Bast schlenzte die Scheibe zum Ausgleich in die Maschen (44.). Auf einmal witterte der Aufsteiger Morgenluft, war offensiv deutlich aktiver als in den ersten 40 Minuten und gestaltete das Spiel ausgeglichen. Ein weiteres Unterzahlspiel, in dem Bremerhaven die Scheibe gut laufen ließ, überstand die DEG schadlos.

Das Match war jetzt enorm spannend, die 6.797 Zuschauer mitgerissen. Wer setzt den nächsten, den vielleicht entscheidenden Treffer? Bast war es nicht, er traf nur das Gestänge (48.), ebenso wie wenig später George (52.). Auf der anderen Seite prüfte Yip den Gästekeeper aus nächster Nähe (53.). Der entscheidende Moment des Abends gehörte Maxi Kammerer: Collins schlenzte den Puck auf das Tor, die Nummer 9 hielt seinen Schläger rein und lenkte die Scheibe dadurch unhaltbar hoch hinein ins Tor. Was für eine Erleichterung, was für ein Jubel! Die drei Punkte waren damit aber noch lange nicht gesichert. Bremerhaven blieben noch gut sechs Minuten, und sie versuchten alles. Barta hatte für die DEG aus dem Slot die Entscheidung auf dem Schläger (58.). Beinahe wäre den Gästen mit sechs Feldspielern erneut in buchstäblich letzter Sekunde mit sechs Feldspielern noch der Ausgleich geglückt, doch Bast vergab.

So wanderten nach 60 aufreibenden Minuten drei ganz wichtige Zähler auf das Konto der Rot-Gelben. Am Sonntag geht es mit dem gewohnt schweren Auswärtsspiel am Iserlohner Seilersee weiter (Spielbeginn 16:30 Uhr).

(TM/FF)

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