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Fortuna verliert in letzter Sekunde

Gastgeber baut nach starker erster Hälfte ab

Foto: Imago

von Norbert Krings

Fortuna Düsseldorf kassierte im letzten Heimspiel der Hinrunde ein bitteres 1:2 (1:0) gegen den 1. FC Kaiseslautern mit der letzten Aktion des Spiels. Nach einem dominanten Vortrag in der ersten Hälfte verlor die Fortuna zu Beginn des zweiten Durchgangs völlig die Kontrolle und musste dann auch noch am Ende einen Elfmeter hinnehmen. Ausgerechnet Torschütze Michal Karbownik hatte das Foul begangen und damit für eine Winterpause gesorgt, die nicht gerade Vergnügen machen wird

Daniel Thioune wollte sich nicht zwischen ihnen entscheiden, sondern stellte bis auf Felix Klaus alle vier Spieler auf, die am Dienstag in der Offensive agiert hatten. Während Rouwen Hennings und Dawid Kownacki im Zentrum agieren sollten, kamen Kristoffer Peterson und Emma Iyoha über die Flügel. Die letzteren beiden Fortunen hatten nach ihrer Einwechslung in Hannover dafür gesorgt, dass ihre Mannschaft zumindest mit mehr Schwung auf das Tor der Niedersachsen anstürmen konnte. Leider fehlte allen Offensivkräften in Hannover aber die Effizienz. Vor der gewohnten Viererkette, in der auch Michael Karbownik auf der linken Bahn spielte, übernahmen Jorrit Hendrix und Marcel Sobottka gemeinsam die Aufgabe im zentralen Mittelfeld.

Vor über 43.000 Zuschauern in bester Stimmung legte die Fortuna los, als gebe es keinen Morgen. Mit viel Schwung und frühem Pressing sollten die Pfälzer offensichtlich unter Druck gesetzt werden. Bei den Gästen standen in Boris Tomiak, Robin Bormuth, Marlon Ritter und Jean Zimmer übrigens gleich vier Ex-Fortunen in der Startformation. Und die Ansätze passten sofort, aber die Genauigkeit im Spiel in die Box, daran haperte es zu Beginn. So hatte Christoph Klarer nach einem Peterson-Freistoß die große Kopfball-Chance. Doch freistehend köpfte er direkt auf die abwehrbereiten Fäuste von FCK-Torhüter Andreas Luthe.

Michal Karbownik feiert seinen Treffer zum 1:0. Marcel Sobottka freut sich mit ihm. Foto: Imago

Fortuna spielte konsequent nach vorne und wurde in der 14. Minute belohnt. Emma Iyoha lief mit dem Ball vor dem Strafraum entlang, übergab das Spielgerät an Michal Karbownik. Der Pole lief an Zimmer vorbei drehte nach innen ab und schmetterte den Ball in den rechten oberen Winkel des Lauterer Tores zum 1:0 für die Fortuna. Die Gäste kamen nicht so recht ins Spiel und wurden sehr aggressiv von den Fortunen angegangen, so dass sie gerade im vorderen Bereich kaum Entfaltungsmöglichkeiten hatten.

Die Gäste griffen die Fortuna ihrerseits erst ab der Mittellinie an, um die Räume um ihren Strafraum herum eng zu machen. Das Thioune-Team ließ sich davon nicht aus der Reserve locken, spielte geduldig, um die Angriffe vorzubereiten und eine Lücke zu finden. Als Schaltstation wurde immer wieder Hendrix gesucht, der den Takt und das Tempo vorgab. Bis zur 40. Minute gab es keine weitere Strafraumsituationen, geschweige denn Chancen. Ein Fehler von Luthe brachte Sobottka plötzlich in die Situation, allein vor dem FCK-Keeper aufzutauchen. Doch Fortunas Kapitän schlenzte den Ball links am Tor vorbei.

Dann ging es in die Pause, ohne dass die Lauterer einmal gefährlich geworden waren. Aber eigentlich hätten die Fortunen das nutzen müssen, um mit mehr als einem Treffer in Führung zu liegen. Immerhin gab es viel Applaus für eine von Fortuna dominierte erste Hälfte. Dagegen begann der zweite Durchgang mit stürmischen Roten Teufeln, die zweimal gewechselt und auf mehr Offensive umgestellt hatten. Eine MInute dauerte es, da hatte Mike Wunderlich vom Strafraumeck abgezogen und das Lattenkreuz getroffen. Und wenig später mussten die Fortuna-Fans noch einmal durchatmen, denn Kenny Prince Redondo kam frei zum Schuss, verzog diesen ab.

Fortuna in den ersten zehn Minuten der zweiten Hälfte völlig durcheinander

Doch das alles half Fortuna wenig, denn die Lauterer waren im Flow. Nach einer Ecke traf der eingewechselte Kevin Kraus per Kopf zum 1:1. Die Proteste wegen eines vorangegangenen Fouls an Hennings nutzen nichts. Erstaunlich, wie wenig vorbereitet und hilflos die Fortunen auf diesen Start der Gäste nach der Pause reagiert haben. Und viel besser wurde es in den nächsten Minuten auch nicht. Fortuna stand plötzlich in der Defensive völlig neben sich. Einen abgefälschten Schuss von Ritter (54.) konnte Florian Kastenmeier noch so eben um den Pfosten drehen.

Inzwischen stellten die Pfälzer vorne direkt zu, pressten sehr aggressiv und hatten damit die Platzherren mehr als nur aus dem Takt gebracht. Es dauerte, bis die Gastgeber wieder die Ruhe fanden, um sicherer aufzubauen und hinten wieder mehr die Kontrolle zu haben. Aber das Spiel hatte einen völlig anderen Charakter. Die Chancen hatte Kaiserslautern wie in der 58. Minute, als der eingewechselte Aaron Opku – allerdings aus Abseitsposition – abzog.

Erst ab der 60. Minute hatten sich die Platzherren endlich wieder so gefangen, dass sie wieder konzentrierter nach vorne spielen konnten. Doch der Gegner war deutlich präsenter als noch im ersten Durchgang und ließ wenig zu. Mit den Einwechselungen von Felix Klaus und Shinta Appelkamp wollte Daniel Thioune noch einmal neue Ideen und Schwung ins Spiel der Fortunen bringen. Felix Klaus prüfte dann noch einmal Luthe mit einem Schuss aus 18 Metern.

Und dann kippte das Spiel doch noch endgültig auf die Seite der Pfälzer, als in der allerletzten Sekunde des Spiels ein Konter der Gäste noch zu einem Elfmeter führte. Michael Karbownik hatte ausgerechnet Ex-Fortune Tyger Lex Lobinger gefoult. Philipp Klement ließ sich diese späte Chance nicht nehmen, obwohl Kastenmeier die Ecke geahnt hatte. So verlor die Fortuna völlig unnötig mit 1:2 und hinterläßt nach einer insgesamt ordentlichen Hinrunde einen faden Nachgeschmack. Dazu haben auch Fans der Fortuna beigetragen, die über die Zäune kletterten und die jubelnden Spieler aus Kaiserslautern bedrohten.

Statistik:
Fortuna: Kastenmeier – Zimmermann, Oberdorf, Klarer, Karbownik – Sobottka, Hendrix – Peterson (77. Klaus), Iyoha (77. Appelkamp) – Kownacki, Hennings (86. Mansfeld/90. +1 Fernandes Neto)
Kader Fortuna: Wolf – Hoffmann, Bodzek, Baah, Böckle
Kaiserslautern: Luthe – Durm, Bormuth, Tomiak, Schad (46. Kraus) – Ritter, Ciftci (46. Opoku) – Zimmer, Wunderlich (72. Klement), Redondo (87. Hanslik) – Boyd (80. Lobinger)
Schiedsrichter: Benjamin Cortus (Röthenbach)
Zuschauer: 44.422
Tore: 1:0 (14.) Karbownik, 1:1 (50.) Kraus, 1:2 (90. +4, F.E.) Klement
Gelbe Karten: Hendrix (4.), Oberdorf (3.) / Zimmer
Beste Spieler: Hendrix, Klarer / Luthe, Tomiak
Spielnote: 3
Spielfazit: Fortuna dominierte in der ersten Hälfte und ließ sich dann mit Beginn des zweiten Durchgangs düpieren und kam dann nicht wieder richtig ins Spiel. Kaiserslautern profitierte dann von einem unbdeachten Einsatz von Karbownik, verwandelte den fälligen Elfmeter eiskalt und nahm den Sieg nach einer starken zweiten Hälfte glücklich, aber nicht ganz unverdient mit nach Hause.

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