Er war einer der ganz großen Strahlemänner bei den Slovenian Open in Lasko. Und Thomas Schmidberger hatte auch allen Grund dazu. Der 24-Jährige von Borussia Düsseldorf räumte im Einzel Gold und an der Seite von Thomas Brüchle im Team Silber ab. Heute geht es für den Rollstuhltischtennisspieler weiter zu den Slovakia Open. Den Dienstagsfragen der Sportstadt Düsseldorf stellte sich das Mitglied im Stockheim Team Rio aber noch gerne.
Gold und Silber bei den Slovenian Open: Hast du deine Erfolge ein wenig gefeiert?
Natürlich habe ich das genossen. Nach dem Teamwettbewerb hatte ich einen freien Tag. Lasko ist ein kleiner überschaubarer Ort, es war wunderschön dort. Auch weil das Wetter mitgespielt hat. Da konnte ich einen Tag lang so richtig entspannen. Wenn es nicht so gut gelaufen wäre, hätte es mir ganz sicher nicht so gut gefallen dort. Die Erfolge waren gut und wichtig, auch mit Blick auf die Setzliste für die Paralympics in Rio. Der Fokus liegt jetzt aber schon wieder auf dem nächsten Turnier.
Was sagen die zwei Medaillen über deine Form aus?
Das war ein schöner Zwischenschritt auf dem Weg nach Brasilien. Es hat vieles gut geklappt, aber noch nicht alles. Ich bin auf dem richtigen Weg, weiß aber, dass die anderen auch noch an sich arbeiten werden. Das Vertrauen in meine Stärke ist da, das hilft. Das Selbstverständnis habe ich mir im Training erarbeitet. Routine und Selbstbewusstsein kommen immer mehr dazu, das spüre ich deutlich.
Gerade auch nach diesem Erfolg – mit welchen Hoffnungen und Erwartungen blickst du in Richtung der Paralympischen Spiele?
Bei den vergangenen Großveranstaltungen ist es mir in den wichtigen Spielen nicht immer gelungen, mein bestes Tischtennis auf die Platte zu bringen. Vielleicht war es die Nervosität, aber ich bin mir immer noch nicht ganz sicher, was genau die Gründe dafür waren. Dieses Jahr versuche ich alles etwas lockerer anzugehen, nicht zu verkrampfen. Auch in Rio möchte ich genau so antreten. Was dann am Ende dabei rauskommt, werden wir sehen. Das Wichtigste ist, dass ich das im Kopf gut hinbekomme.
Du trainierst viel und hart. Wie sieht deine Unterstützung in Düsseldorf aus?
Ich werde von vielen Seiten unterstützt und habe in Düsseldorf optimale Bedingungen. An jedem Wochentag habe ich die Zeit und Möglichkeit, zu trainieren. Dafür sorgen mein Verein Borussia Düsseldorf, das Stockheim Team Rio, die Sportstadt Düsseldorf und der BRSNW (Behinderten- und Rehabilitationssportverband Nordrhein-Westfalen). Dass das Tischtenniszentrum am Staufenplatz zu einem paralympischen Stützpunkt geworden ist, hilft mir auch. Die Bedingungen sind für mich mehr als perfekt. Es würde nur an mir liegen, wenn ich das nicht zu nutzen wüsste.
Info: Thomas Schmidberger ist Rollstuhltischtennisspieler. Bei den Olympischen Spielen in London gewann er Silber im Team und Bronze im Einzel. Auch in Rio werden ihm gute Chancen auf Edelmetall eingeräumt. Im Einzel in Lasko gab Schmidberger im gesamten Turnierverlauf nur zwei Sätze ab und bezwang im Endspiel den chinesischen Mitfavoriten Feng Panfeng mit 3:1.
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