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Das können die ART Giants

Es gibt so Teams oder einzelne vermeintlich wichtige Menschen, die eiern sich unter Druck gewaltig einen ab. Ich nenne da mal den HSV in der zweiten Fußball-Bundesliga, wenn’s um den Aufstieg geht, den BVB wenn er sich im Süden gegen den „Mia san Mia“-Club duellieren muss oder auch ein gewisser Herr Bach, der den Weg für Sportler und Nationen ebnen will, die mal so gar nicht einen reinen Sportgedanken hegen.

Wer aber offensichtlich den Druck braucht, wenn auch diesmal nicht Richtung Aufstieg, sondern gegen den Absturz in die Pro B, sind die ART Giants. Mit dem Rücken an der Wand, hat man Münster, Jena und Schwenningen abgefrühstückt und gegen Bochum nur knapp verloren innerhalb von 14 Tagen. Das war punktgenau, um sich ordentlich Luft zu verschaffen und andere Teams tiefer ins Tal der Tränen zu stürzen.

Foto Kenny Beele

Warum ist das so? Was haben die Mannen um Coach Flabb in ihren Genen, dass sie den immensen Druck bewältigen können? In erster Linie liegt es meiner Meinung nach an vier Spielern, die bereits in den vergangenen Spielzeiten dem Team immer wieder den Stempel aufgedrückt haben.

Foto Kenny Beele

Das Mentalitätsmonster Lennart Boner, der nicht nur einen eigenen Fanclub hat, sondern der es dazu auch schafft, durch spektakuläre Spielweise unter den Körben das Publikum und seine Kollegen mitzureißen. Booker Coplin, bei dem Genie und Wahnsinn so eng beieinander liegen, dessen Football-Vergangenheit so wichtig im Eins gegen Eins ist und der Würfe riskiert, die dem Trainer-Stab immer wieder Schweißperlen auf die Stirn treiben muss. Capt’n Andrius Mikutis, der zwar in der letzten Zeit weniger auf dem Court zuhause ist und seine gefürchteten Dreier einnetzen kann, aber auch von der Bank arbeitet und motiviert. Zu guter Letzt noch ein Spieler, der eigentlich seit Jahren unauffällig aber engagiert und effektiv seinen Job macht. Die pure Verlässlichkeit in Person: Mark Gebhardt. Den man immer bringen kann, der ackert und niemals aufgibt.

Foto Kenny Beele

Natürlich ist das zu kurz gegriffen, Jan Wochner in seinem sehr lesenswerten Bericht holte etwas weiter aus (https://www.d-sports.de/die-wellenreiter/), aber gerade diese vier Musketiere stehen für mich exemplarisch für den Aufschwung der letzten Wochen und das nimmermüde Anrennen und sich wehren gegen die Pro B.

Foto Kenny Beele

Eine gewaltige Lanze muss man auch brechen für die Zuschauer. Von Spieltag zu Spieltag – und auch oder extra in der harten, erfolglosen Zeit – kamen sie ins CASTELLO. Ein ums andere Mal knackte man die Tausend. Da sag nochmal jemand, dass der Düsseldorfer Supporter nicht aus sich herausgeht, wie oft tobte der Bär auf den Rängen. Chapeau!

Man geht zum Basketball, weil man auch so einiges geboten bekommt von der Flabb-Gang. Das CASTELLO ist an den Spieltagen eine wirklich gute Adresse geworden. Vier Spiele gibt die Saison noch her und die haben es nochmal in sich: Kirchheim (A), Vechta (H), Dresden (A) und Bremerhaven als letztes und wohlmöglich auch entscheidendes Spiel zuhause. Man sieht sich.

Euer Heiko Sauer

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