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Anspruch und Wirklichkeit DEG

Es war noch gar nicht so lange her, da weilte ich in Zug/Schweiz und redete mit Einheimischen über Roger Hansson und sein Können. Ich wurde echt ein Fan von ihm und im Grunde bewahrheitete sich auch, dass er die Gabe hatte, aus dem Team sehr viel herauszuholen. Die DEG im Viertelfinale und denkbar knapp und auch unglücklich gegen Ingolstadt in die Sommerpause geschickt.

Ich musste unwillkürlich denken, dass der FC Bayern kurz davor einen Trainer gekantet hat, der noch in allen Wettbewerben vertreten ist und was die können, kann die DEG schon lange. Bisschen weit hergeholt, da man nirgends mehr dabei ist, aber war Hansson wirklich nicht erfolgreich?

Foto Birgit Häfner

War der Kader wirklich so stark zusammengesetzt, dass man den Hauptrunden-Zweiten überzeugend hätte aus der Halle jagen müssen? War nach den Pre-Playoffs – die zugegeben nicht sein mussten und dann doch stark durchgespielt wurden – so viel mehr drin?

Man schickt einen erfahrenen Coach in die Wüste um einen “zweiten Mann”, einen Co-Trainer seit 2017, auf den Chefposten zu setzen. Verstehe ich leider nicht. Wenn doch die DEG andere Ansprüche hat – auch ohne das große Geld wohlgemerkt – glaubt man tatsächlich, dass ein Roger Hansson mit einem Gerüst an Spielern aus der vergangenen Saison und sehr gezielten Verstärkungen nicht den nächsten Schritt gemacht hätte? Die Herren Wirtz und Mondt zweifelten daran und das Resultat mündete in dieser Trennung.

Ich hau mal eine steile These raus: Man wollte eine Position für den verdienten Capt’n – mit immerhin 1010 Spielen – Alex Barta schaffen und ließ möglicherweise Roger Hansson über die Klinge springen. Schließlich hatte man 2021 schon nach der Vertragsverlängerung von einer „späteren Einbindung in den Club“ gesprochen, da ging es auch um die Einbindung ins Trainerteam. Kann natürlich sein, dass ich diese These ganz für mich alleine habe, dann ist es ebenso. Ich bin wirklich nicht der DEG-Hockeyfachmann vor dem Herrn, schon gar nicht habe ich irgendwelche Spione, die aus dem engsten Kreis der DEG leaken. Aber meine höchstpersönliche Meinung ist die: Ich verstehe die Trennung von Hansson mit der Begründung seitens der Offiziellen nicht.

Foto Birgit Häfner

Trotzdem wünsche ich natürlich Thomas Dolak alles Gute und viel Erfolg in seiner neuen Position. Die Fußstapfen sind groß und die Ansprüche offensichtlich noch größer. Roger Hansson werden wir sicher irgendwann, irgendwo als Coach wiedersehen, alles Gute auch an dich Coach.

Euer Heiko Sauer

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