Es ist vollbracht! Die Judo-Damen des Post SV haben den Durchmarsch geschafft und auf den Drittliga-Aufstieg im letzten Jahr jetzt den Zweitliga-Aufstieg oben draufgesetzt. Wir gratulieren und haben bei Team-Betreuer Alexander Meier nachgefragt, wie es jetzt weiter geht.
Herzlichen Glückwunsch zum Aufstieg! Als wir im Mai gesprochen haben, war da noch keine Rede von. Was ist seitdem passiert?
Die Saison war irgendwie ein Selbstläufer. Ich kann mich an das Gespräch erinnern und der Aufstieg war damals wirklich kein Thema bei uns. Wir hatten erst zwei Siege geholt und den ersten von vier Kampftagen rum. Dass das dann so ein Durchmarsch werden würde, das konnte damals noch keiner ahnen. Wir haben danach fast alle Begegnungen gewonnen und nur gegen den den Tabellenführer verloren – und das auch nur knapp. So kam dann eins zum anderen.
Das Aufstiegsturnier ist dann auch noch ausgefallen…
Ja, das war schade. Der Teilnehmer aus Frankfurt hatte nicht genügend einsatzfähige Spieler und hat kurzfristig abgesagt. Wir wollten samstags ganz früh zum Aufstiegsturnier fahren und Freitagabend bekam ich dann die Nachricht, dass es ausfällt und wir so aufsteigen. Das war irgendwie komisch, aber gefreut haben wir uns natürlich trotzdem.
Was erwarten Sie in der 2. Bundesliga?
Unsere Kämpferinnen müssen schon einige Opfer bringen. Vor allem ihre Freizeit. Wir fahren nicht mehr nur in NRW umher sondern es stehen Fahrten an nach Wiesbaden, nach Spremberg bei Cottbus, Hamburg oder Hannover. Das sind alles mögliche Ziele, die auf die Agenda kommen. Da geht natürlich mindestens ein Tag wenn nicht sogar zwei Tage für einen Kampftag drauf. Und das immer am Wochenende.
Aber die Mannschaft wollte den Aufstieg trotzdem?
Ja! Alle waren sofort bereit für den Aufstieg. Wann bekommst du schon mal die Chance, in der 2. Bundesliga anzutreten. Die Chance will sich niemand entgehen lassen. Die Mannschaft wurde erst 2015 ins Leben gerufen, wir sind in der Verbandsliga gestartet, das ist die fünfte Liga und seitdem sind wir jetzt dreimal aufgestiegen. Das ist schon etwas Besonderes.
Was für Anforderungen kommen auf den Verein zu?
Das sind vor allem Kosten. Die Auswärtsfahrten werden wie gesagt teurer. Dazu müssen beispielsweise alle Kämpferinnen einheitliche Rückenschilder haben. Das wird ein Riesenbatzen an Kosten. Aber der Hauptvorstand hat schon signalisiert, dass wir unterstützt werden.
Wie geht es in den nächsten Monaten weiter?
Wenn ich mich nicht irre geht die Saison Ende März los, das steht noch nicht ganz fest. Bis dahin geht es etwas ruhiger zu, hinter den Kulissen werden wir aber weiter arbeiten und die Saison vorbereiten. Zwei Monate vor Saisonbeginn müssen wir die Mannschaft anmelden, Ende Januar haben wir ein Trainingslager angesetzt.
Beim letzten Gespräch war der Aufstieg kein Thema. Wie sieht es denn jetzt aus? Schielen Sie in Richtung Bundesliga?
Dass Ergebnis, das wir jetzt haben, das hätte sich bei der Gründung vor vier Jahren niemand träumen lassen. Wir sind sehr zufrieden. Bei uns hat aber keiner Erfahrung in der zweiten Liga. Deshalb müssen wir uns erst einmal mit den Sitten und Gebräuchen in der Klasse vertraut machen. Jetzt schon von der ersten Liga zu sprechen wäre wirklich haarig. Aber, wenn ich mir vor Augen halte, was in dem Verein passiert ist und welche Neuzugänge nächstes Jahr zu uns kommen. Dann muss ich sagen, vielleicht ist das doch möglich – in ein paar Jahren.
Die Bundesliga ist immerhin näher als die Verbandsliga…
(Lacht) Ja, aber damit hätten wir wie gesagt niemals gerechnet. Für uns, für eine so junge Mannschaft und für mich als Betreuer, der jetzt die Chance hat, mal eine Bundesliga-Mannschaft zu betreuen, ist das einfach der Hammer!
(PK)
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