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Bringt das neue Sondertrikot endlich Glück?

Fortuna, der Aberglaube und das Pech mit den schwarzen Trikots

Foto: Wolff

von Norbert Krings

Fußballer, die nicht dem Aberglauben verfallen, sind im harten Profigeschäft nur sehr selten zu finden. Einige müssen immer mit dem linken Fuß den Rasen als erstes berühren und vorher immer den rechten Schuh zuerst zugeschnürt haben.

Diese Rituale sind sehr wichtig. Andere machen das christliche Kreuzzeichen, wenn sie den Platz betreten. Früher waren es bei wichtigen Spielen Glückspfennige, die auf dem Feld irgendwo vergraben, später 1-Cent-Münzen, die in Schienbeinschonern versteckt wurden. Glückskettchen dürfen seit längerem schon wegen der der Verletzungsgefahr nicht mehr getragen werden. Bei Fortuna Düsseldorf ist der Aberglaube ebenfalls ausgeprägt, das gab jedenfalls Trainer Uwe Rösler zu, der selbst am liebsten gewisse Trikots auf den Index setzen lassen möchte.

Tatsächlich hat der schicke, schwarze Ausweichdress mit den Stadtkonturen in dieser Saison der Mannschaft kein Glück gebracht. Bittere, fast schon peinliche Niederlagen in Essen und Würzburg sind mit diesen Trikots verbunden, und auch der letzte Auftritt in schwarz in Heidenheim war nicht von Glück gesegnet. Mehrere Aktionen in diesem Spiel, als Bälle unglücklich dem Gegner in die Füße sprangen, trugen natürlich dazu bei, dass die Fortunen nicht unbedingt heiß darauf sind, erneut in diesem Dress anzutreten. Und das hatte Fortunas Cheftrainer bereits vor dem Spiel in Heidenheim im Pressegespräch verkündet. Doch da der Gastgber in rot und weiß antrat, blieb wohl keine andere Option, als die ungeliebten schwarzen Trikots überzustreifen.

Sondertrikots der Fortuna sind keine Erfolgsgeschichte

Zum Glück werden die „schwatten Dinger“ am Samstag in Sandhausen nicht zum Einsatz kommen. Fortuna wird in den „Köbes-Sondertrikots“ auflaufen. Dann kann ja eigentlich nichts passieren, da die Sandhäuser auch auf fast die komplette (gesperrte) Innenverteidigung verzichten müssen. Doch weit gefehlt, denn erneut schleicht sich der Aberglaube ins Spiel.

Sondertrikots und Fortuna? Da war doch etwas. Ja, leider, würden die Fans sagen. Eine Erfolgsgeschichte sind die „Dinger“ nicht. Keine der Mannschaften von Fortuna, die mit einem der vier Sondertrikots der jüngeren Vergangenheit aufgelaufen sind, konnte in ihren Spielen auch nur einen Punkt holen.

Ingolstadt, 19. November 2017: Fortuna hat das Hoppeditz-Trikot übergestreift und verliert „natürlich“. Die Niederlage tut acht Tage nach dem Erwachen des Hoppeditz auch deshalb so weh, weil das entscheidende und einzige Tor nicht nur quasi mit dem Pausenpfiff fällt, sondern auch noch von Alfredo Morales erzielt worden war. Der spielt bekanntlich heute für die Fortuna.

Düsseldorf, 27. Januar 2019: Fortuna hat ein „Traditionstrikot“ im tollen Retrolook aufgelegt. Der 100. Geburtstag von Toni Turek ist der Anlass für die Vorstellung dieses schönen Trikots, das den Fans zudem in einer tollen Verpackung und in geringer Auflage präsentiert wird.

Das Toni-Turek-Sondertrikot. Foto: Fortuna

Und diesmal hat sich der Verein ein Heimspiel ausgesucht, um den Auftritt und die Würdigung der Vereinslegende mit einem Sieg zu verbinden. Leider hat man sich mit RB Leipzig den falschen Gegner ausgesucht. Nach kurzer Zeit, genauer gesagt 16 Minuten, heißt es bereits 0:3, am Ende geht das Spiel 0:4 aus.

Düsseldorf, 23. November 2019: Ein glückliches Händchen für die Präsentation des nächsten Sondertrikots hatte der Verein auch im November 2019 nicht. Diesmal war der FC Bayern der Gegner. Und das Trikot „Alles aus Liebe“ von den Toten Hosen war ebenfalls ein absoluter Hingucker. Der Erlös wurde dem Nachwuchsleistungszentrum zugeführt. Geholfen hat auch der gute Zweck der Mannschaft im Spiel nicht. Nach 34 Minuten hieß es damals bereits 0:3, auch diese Begegnung ging 0:4 verloren.

Düsseldorf, 13. Juni 2020: Auch die Erinnerung an das letzte von Fortuna in der Bundesliga präsentierte Sondertrikot ist nicht mit Glücksgefühlen verbunden. Es war ein tolles Spiel der Fortuna gegen Borussia Dortmund. Steven Skrzybski weiß ein Lied davon zu singen, als er in den Schlussminuten den Siegtreffer für die Heimelf verpasste, weil ihm der Pfosten gleich zweimal im Weg stand. Dann traf Erling Haaland und der Weg in den Abstieg war für Düsseldorf geebnet. Schade, dass das Jubiläumstrikot „125 Jahre Fortuna“ nicht mehr zu Ehren kam.

Und wie wird sich das „Köbes-Sondertrikot“ am Samstag schlagen? Ein Sieg der Fortuna wäre ein schwerer Schlag für den bösen Aberglauben…

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