Bergischer HC gewinnt Fehlerfestival in Minden

Ein Augenschmaus war das wahrlich nicht, was der Bergische HC und GWD Minden am Sonntagnachmittag in der Kampa-Halle in Minden boten. Am Ende sicherte sich der BHC den Auswärtssieg im ersten Saisonspiel der Handball-Bundesliga mit 25:28 (14:15). Zu verdanken war das am Ende einem glänzend parierenden Christopher Rudeck und Linksaußen Noah Beyer.

Gleich zu Beginn machten die Gäste aus dem Bergischen Land aus zahlreichen Möglichkeiten zu wenig. Mit zwei technischen Fehlern standen sie sich selbst im Weg, um früh deutlich in Führung zu gehen. Sinnbildlich dafür, als Arnor Gunnarsson im Tempogegenstoß an Malte Semisch scheiterte. Dank des gut aufgelegten BHC-Keeper Christopher Rudeck taten es die Mindener ihren Gästen gleich.

So entwickelte sich eine völlig erste Halbzeit auf beiden Seiten. Lukas Stutzke stellte nach acht Spielminuten das Ergebnis auf 5:2 für den Bergischen HC. Doch auf Einladung des Gegners kämpfte sich die GWD Minden zurück und erzielte nach einer völlig unnötigen Zeitstrafe gegen BHC-Spieler Schönnigsen in Überzahl den 5:5-Ausgleich, ehe Niklas Pieczkowski GWD erstmals in Führung brachte. 

Achterbahnfahrt beider Teams

Ganze fünf Minuten blieben die Löwen in der Phase ohne eigenes Tor. Aus einer Auszeit der Hausherren kamen die Bergischen Löwen besser heraus und stellten den Spielstand dank Spielmacher Linus Arnesson, der rechtzeitig zum Saisonstart wieder fit wurde, auf 7:9. Der erste Spielabschnitt glich einer Achterbahnfahrt für beide Teams.

Immer wieder setzte sich der Bergische HC mit zwei Treffern in Führung und Minden fand kurze Zeit später die Antwort. Jamal Naji nahm wohl auch deshalb nach 21 Minuten sein erstes Time-Out, um mehr Klarheit in das Spiel seines Teams einzufordern. Christopher Rudeck war es mit fünf Paraden zu verdanken, dass die Gäste sich nicht im Hintertreffen befanden.

Schrecksekunde dann kurz vor der Pause beim Tor zum 13:14 von Mindens Spielmacher Mohamed Darmoul: Der Tunesier verdrehte sich bei der Landung ohne Fremdeinwirkung das Knie und humpelte gestützt in die Kabine. Im Vorfeld machte BHC-Trainer Jamal Naji ihn als Dreh- und Angelpunkt im Spiel der Mindener aus.

Spannung bestimmt das Duell

Es war bei Weitem kein hochklassiges Handballspiel, das die 2268 Zuschauer in der altehrwürdigen Kampa-Halle in Minden zu sehen bekamen. Das Duell lebte von der Spannung und dem ständigen hin und her. Die zweite Hälfte wurde spielerisch nicht den besser, aber vom Ergebnis schenkten sich beide weiterhin nichts. In der 45. Minute gerieten die Gäste mit 19:21 in Rückstand.

Damit geriet auch die Kampa-Halle in den Blickpunkt, denn nach dem Ausfall von Spielgestalter Darmoul rückte die Kaderstärke der Bergischen den Gast schon in eine Favoritenrolle. Durch die kämpferisch eindrucksvolle Leistung der Gastgeber stand die Halle mittlerweile Kopf. Dann aber musste GWD-Spieler Cambra nach einem Stoß für zwei Minuten vom Feld.

In Überzahl traf Christopher Rudeck ins leere Tor der Grün-Weißen, sodass nur zwei Minuten später wieder ein Unentschieden von der Anzeigetafel leuchtete. Die beiden Trainer Jamal Naji und Frank Carstens rauften sich an der Seitenlinie immer wieder die Haare ob der haarsträubenden Fehler ihrer Teams. In der Schlussphase wirkten die Mindener nahezu ohne klaren Plan im Angriff.

Heimspiel gegen Hannover am Mittwoch

Beim Spielstand von 22:24 (52.) ließen die Löwen drei Chancen kläglich liegen, um frühzeitig auf die Siegerstraße einzubiegen. Drei Minuten vergingen, ehe Neuzugang Noah Beyer den Knoten löste und erstmals eine Drei-Tore-Führung herstellte. Auf den Rückstand hatte GWD keine Antwort mehr, sodass die zwei Punkte ins Bergische Land gingen. Bereits am Mittwoch geht es für den BHC weiter – in der Solinger Klingelhalle gegen die TSV Hannover-Burgdorf.

GWD Minden – Bergischer HC 25:28 (14:15)

Minden: Semisch, Shamir – Janke (2), Richtzenhain, Korte, Pieczkowski (5), Holpert, Staar (4), Vignjevic (1), Cambra (4), Bitsch (4), Urban (1), Darmoul (4); Trainer: Frank Carstens.

Bergischer HC: Rudeck, Johannesson – Beyer (5), Persson (1), Schönningsen (1), Nothdurft (1), Weck, Gunnarsson (1), Ladefoged (4), Fraatz, Babak, Arnesson (6/2), Bergner, Nikolaisen (1), M´Bengue (2), Stutzke (5); Trainer: Jamal Naji.

SR: Standke/Heine (Wendeburg/Ronneberg). – Z: – 2268 – Zeitstrafen: 4:2 Minuten (Asensio Cambra, Urban/Schönningsen) – Siebenmeter: 0/0:3/3