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Auch Klaus Allofs ist ratlos

Aber Fortunas Vorstandsmitglied glaubt an eine Steigerung

Foto: Christof Wolff

von Norbert Krings

Wie alle Fortuna-Fans konnte auch Klaus Allofs nach dem 1:2 in Rostock nur ratlos den Kopf schütteln. Eine plausible Erklärung für die desaströse Leitung, die mit zwei Rostocker Toren noch fast zu mild bestraft worden ist, konnte auch der Ex-Nationalspieler und derzeitige Gallionsfigur von Fortuna Düsseldorf nicht geben.

Mit Thomas Röttgermann an seiner Seite stürmte Klaus Allofs die Treppenstufen zum Kabinentrakt im Rostocker Ostseestadion hinunter und legte dort mit großen und entschiedenen Schritt den Weg durch die Mixed-Zone bis zur Umkleide von Fortuna Düsseldorf zurück. Was dann dort beredet und diskutiert wurde, ist nicht überliefert. Aber Lobeshymnen für die Profis von Fortuna wird es nach diesem Spiel in der 2. Fußball-Bundesliga sicherlich nicht gegeben haben.

Allofs ließ sich ein wenig Zeit, wohl um die Erregung und die Enttäuschung nach diesem Spiel nicht ungefiltert gegenüber den Medien Raum zu geben. „Dass wir alle enttäuscht sind, ist wohl verständlich. Das ist nicht nur ein Gemütszustand unter den Fans und im Umfeld.“ Fortunas Vorstandsmitglied kann nicht verstehen, warum die Summe der guten Einzelspieler nicht in einer einigermaßen ansehnlichen Mannschaftsleistung mündet. In Sachen Kampfgeist und Leidenschaft muss auch ein Klaus Allofs zugeben, dass es noch viel Luft an diesem Sonntagnachmittag im Ostseestadion nach oben gab.

Die Suche nach verlässlicher Kontinuität

Doch die Hoffnung, dass es deutlich weiter nach oben geht, haben die Verantwortlichen bei der Fortuna noch nicht aufgegeben. „Meine positive Grundhaltung bewahre ich“, sagt Allofs, der es schade findet, dass die Mannschaft nach den guten Leistungen gegen den HSV und Karlsruhe nicht in der Lage war, daran anzuknüpfen. Die verlässliche Kontinuität sei einfach nicht vorhanden. „Eine solche Leistung dürfen wir so nicht abliefern. Viele Situationen hat die Mannschaft bereits deutlich besser und konsequenter gelöst.“ Es gebe genügend Spieler, die deutlich unter ihren Möglichkeiten bleiben, und jeder von ihnen könne mehr einbringen.

Daas Vertrauen in Trainer Christian Preußer ist weiterhin vorhanden. Foto: Kenny Beele

Das gilt für die gesamte Mannschaft, und deshalb glaubt der 64-Jährige noch an sie. „Diese 2. Liga bietet noch alle Möglichkeiten“, sagt er. Bittererweise ist damit auch nicht ausgeschlossen, dass Fortuna weiter nach unten durchgereicht wird, gerade wenn die Leistungen weiterhin so schwankend bleiben und sich die Mannschaft nicht richtig findet. „Um nach oben zu kommen, muss man aber anders spielen und beständiger werden.“ Das beeinflusst auch die Stimmung im Verein und auf den Rängen. „Wir müssen unsere Ambitionen nicht verändern, aber wir dürfen mit Blick nach unten nicht zu sorglos werden.“

Allofs will nicht, dass die Mannschaft in Gruppen aufgeteilt wird – in der einen sind die Führungsspieler, in der anderen die Mitläufer. „Der Schlüssel wird sein, wie wir uns in den nächsten Wochen als Gruppe präsentieren“, erklärt Allofs. „Jeder muss nun sein Potenzial einbringen. Das war in Rostock nicht der Fall.“

Allofs: Der Trainer macht seine Sache gut

Der Trainer hat die Aufgabe, das Potenzial freizulegen. Die Schuld an der augenblicklichen Lage beim Trainer zu suchen, wäre in Allofs Augen aber falsch. „Wenn man keine Zweikämpfe gewinnt, dann scheitert auch jede Taktik“, sagt der 64-Jährige, der den Trainer in Schutz nimmt. „Man kann nicht so einfach den Schalter umlegen. Wir haben gute Ansätze, aber die Weiterentwicklung ist ins Stocken geraten.“ Er habe auf jeden Fall nicht den Glauben verloren, dass Mannschaft und Trainer die Wende schaffen können. „Bis das gelingt, kann es auch ein wenig länger dauern. Der Trainer macht seine Sache auf jeden Fall gut“, erklärt Allofs noch einmal.

Wie die sportliche Leitung und der Trainer die Sache angehen, ist nach Allofs Meinung völlig in Ordnung, und er nimmt die Spieler in die Pflicht. „Ich kann nur für mich reden, aber ich glaube an diesen Trainer.“

„Es ist elementar, dass wir die Geduld haben und nicht nach einem Drittel der Saison wieder alles über den Haufen werfen.“

Klaus Allofs

Selbst wenn es Gegenwind geben sollte, wird sich der Vorstand Sport in den Wind stellen. „Das ist für mich eine Selbstverständlichkeit“, sagt Allofs und ist anscheinend der Meinung, dass es Gegenströmungen zum Beispiel auf der Mitgliederversammlung am 28. November gegeben wird. Er sei im ständigen Austausch mit dem Trainer, um auch Christian Preußer das mitzuteilen, was er in den Spielen gesehen hat. Auch mit den Spielern spricht Allofs regelmäßig. Mit Sportvorstand Uwe Klein gibt es keine inhaltlichen Differenzen, was die sportliche Lage angeht.

Man wird die weitere Entwicklung abwarten müssen und dabei spielt das Auftreten der Mannschaft im Spiel am Samstag gegen Hannocver 96 eine große Rolle. Die Profis haben jetzt den klaren Auftrag, sich anders zu präsentieren. Ob das dann zu drei Punkten reicht, wird man sehen. Eine Niederlage wäre trotzdem fatal mit Blick auf die Tabelle. Die Spannung im Stadion wird dann jedenfalls greifbar sein.

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