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ART-Keeper Jascha Schmidt vor dem Topspiel gegen die SG Langenfeld: „Für beide Teams gilt: Wer vorerst oben bleiben will, muss gewinnen.“

Am Samstag starten die Handballer des ART Düsseldorf in die Rückrunde der Oberliga. Im ersten Spiel des Jahres wartet auf die Mannschaft um Keeper Jascha Schmidt gleich ein Topspiel. Die Schwarz-Gelben, die den 3. Platz belegen, erwarten den Tabellenzweiten SG Langenfeld. Das Derby der Oberliga Niederrhein wird am Samstagnachmittag um 17.30 Uhr in der Sporthalle an der Rückertstraße in Düsseldorf-Rath angepfiffen.

Die imposante Serie von 16:2 Punkten aus den letzten neun Spielen wurde durch die Weihnachtspause unterbrochen. Kam die zweiwöchige Pause dennoch genau zum richtigen Zeitpunkt?

Für mich persönlich und auch für viele andere Spieler kam die Pause genau richtig, denn die Hinrunde war sehr anstrengend und der Körper hat diese dringend benötigt. Dies hat man meiner Meinung nach auch im letzten Spiel des Jahres beim Bergischen HC II gesehen. Nun hatten wir zwei Wochen Zeit, die Akkus wieder aufzuladen.

Wie hat Jascha Schmidt die Weihnachtstage und den Jahreswechsel verbracht?

Die Weihnachtstage habe ich mit der Familie und Freunden verbracht. Gutes Essen durfte natürlich auch nicht fehlen. Silvester bin ich mit ein paar Freunden und Freundin in die Eifel gefahren, wo wir uns ein paar nette Tage gemacht haben.

Am Montag stand das erste Training im neuen Jahr auf dem Programm, die Vorbereitung auf das am Samstag stattfindende Topspiel gegen den Tabellenzweiten SG Langenfeld hat damit begonnen. Wie groß ist innerhalb der Mannschaft die Vorfreude auf das erste Highlight im neuen Jahr?

Die Vorfreude auf die erste Einheit hielt sich ehrlich gesagt in Grenzen, da dies eine reine Laufeinheit war. Es ist natürlich immer schön direkt mit einem Topspiel zu starten, allerdings macht es den Einstieg auch nicht einfacher, da direkt von Anfang an wieder alles sitzen muss. Diesmal wollen wir aber, im Gegensatz zum Hinspiel, beide Punkte mitnehmen.

Blicken wir noch einmal zurück. Die Saison begann mit recht früh mit dem Trainerwechsel. Für Khalid Khan kam Dusko Bilanovic. Unter seiner Regie absolvierte der ART Düsseldorf acht Spiele, siebenmal verließ man den Platz als Sieger. Wie ist diese imposante Serie zu erklären?

Dusko hat seit seiner Ankunft vor allem an der Stabilisierung unserer Abwehr gearbeitet. Diese gibt uns nun in jedem Spiel genug Sicherheit. Auch wenn es vorne mal nicht so läuft, wissen wir, dass wir jedes Spiel über 60 Minuten offen gestalten können. Desweiteren verfügt er über eine unglaubliche Erfahrung, die er als Profi gesammelt hat. Diese gibt er in jeder Einheit an seine Spieler weiter. Ich denke, dass ein Trainer seines Kalibers ein echter Glücksgriff für den ART ist.

Die Mannschaft musste in der Hinrunde noch die Abgänge von Jannik Oevermann, der aus beruflichen Gründen in seine Heimat nach Minden zurückgekehrt ist, und Felix Rollmann, den es jobtechnisch nach Berlin verschlagen hat, hinnehmen. Wie ist es Euch gelungen, diese Abgänge zu kompensieren?

Jannik stand uns aufgrund seines Schichtdienstes bei der Polizei nicht so oft zur Verfügung, allerdings haben wir so nur einen Linkshänder im Kader, was für jede Mannschaft schwer zu kompensieren ist. Ich denke, dass uns dies vor allem durch unsere spielstarken Rückraumspieler, wie zum Beispiel Marco Bauer oder Lars Lipperson, gut gelingt. Der Abgang von Felix war da schon schwerwiegender, da wir so nur noch einen echten Mittelmann im Kader hatten. Allerdings haben wir es auch hier geschafft, dass andere Spieler in die Bresche springen. Diese Flexibilität ist auch eine der Stärken dieser Mannschaft.

Die Verantwortlichen konnten in Nicolai Mehlitz und Bastien Arnaud zwei neue Spieler dazu holen, zudem hat der ehemalige Bundesligaspieler Rene Wagner, der bereits in den letzten drei Spielen der Hinrunde ausgeholfen hatte, zugesagt, dass er Dusko Bilanovic auch in der Rückrunde zur Verfügung steht. Wie siehst du die drei Neuen?

Alle drei Spieler helfen uns unglaublich weiter, da wir jetzt auf jeder Position mit Ausnahme von Rechtaußen doppelt besetzt sind. Für jeden Gegner ist es so viel schwerer, uns auszurechnen. Nico ist ein Spieler mit enormem Ehrgeiz. Für sein junges Alter ist er schon sehr weit. Bastien und Rene helfen uns natürlich schon aufgrund ihrer Erfahrung als Profis weiter, was man auch auf dem Spielfeld sieht. Alle drei passen super ins Team und geben uns mehr Tiefe und Flexibilität. Ich glaube so breite Kader haben nur sehr wenige Oberligisten.

Trotz der tollen Serie und den zum Teil recht spektakulären Spielen, ist die Zuschauerresonanz noch nicht so groß, wie man sich das sicherlich erhofft hat. Warum sollten die Düsseldorfer Eure Leistungen nun honorieren und den Weg in die Sporthallen suchen, Euch lautstark anfeuern?

Vielleicht waren viele Zuschauer noch skeptisch ob wir dieses Leistungsniveau halten können, aber das haben wir mit Abschluss der Hinrunde eindrucksvoll gezeigt. So haben uns beim letzten Spiel beim Bergischen HC II rund 50 Fans unterstützt. Das hat die Mannschaft sehr gefreut und auch gepusht. Ich kann allen Fans versprechen, dass sie jedes Mal ein Team erleben werden, dass sich nie aufgibt und immer 60 Minuten Vollgas gibt. Und wenn man dann noch erfolgreich ist, was will man als Zuschauer mehr. Und wir als Mannschaft können unsere Ziele auch nur mit den Fans im Rücken erreichen.

Das offizielle Ziel lautet „Qualifikation für die neugeschaffene Nordrheinliga“. Dennoch hat sich der ART durch die Serie von 16:2 Punkten in Folge zu einem ernsthaften Konkurrenten im vorderen Drittel gemausert. Bleibt die Zielsetzung unverändert und man denkt weiter nur von Spiel zu Spiel?

Die Quali für die Nordrheinliga bleibt das Ziel, daran hat sich auch offiziell nichts geändert. Natürlich ist jeder Spieler hungrig auf mehr, jetzt wo man sieht, was gehen kann. Ich persönlich gehe sowieso mit dem Anspruch zu gewinnen in jedes Spiel. Ganz egal worum und gegen wen es geht. Wenn man sich die Tabelle ansieht, sieht man, dass es aber auch genauso schnell nach unten wie nach oben gehen kann. In diesem Jahr nicht Meister zu werden, wäre definitiv kein Beinbruch, da die Liga unglaublich ausgeglichen und eng ist. Das heißt aber nicht, dass wir es nicht werden wollen.

 
Vor der Saison bist du vom Drittligisten Neusser HV zum Oberligisten ART Düsseldorf gewechselt. Wieso hast du den sportlichen Abstieg in Kauf genommen?

Als mein Abschied aus Neuss feststand, habe Ich mich bei mehreren Drittligisten umgeschaut. Es hat aber nirgendwo so richtig gepasst, also entschied ich mich für einen Wechsel in die Oberliga. Und da kam für mich eigentlich nur der ART in Frage. Das sportliche Konzept überzeugte schnell, zudem wohne und studiere ich in Düsseldorf.

Du bist nun rund ein halbes Jahr in Düsseldorf. Was zeichnet der ART Düsseldorf aus und was macht ihn so besonders?

Was mich am meisten an diesem Verein beeindruckt ist, wie er es schafft familiär und trotzdem professionell zu sein. Wir haben engen Kontakt zu allen Jugendmannschaften und auch zu Eltern, Betreuern und ehrenamtlichen Helfern. Dabei haben wir aber auch ausgezeichnete Trainingsbedingungen und sonst alle Voraussetzungen um unsere Ziele als 1. Mannschaft zu erreichen. Dass es momentan so gut sportlich läuft ist natürlich noch das „i-Tüpfelchen“.

Zurück zum Topspiel gegen Langenfeld: Was erwartet Euch gegen den Tabellenzweiten?

Langenfeld ist genauso wie wir vor allem eine sehr defensiv starke Mannschaft. Sie spielen auch sehr körperlich. Es wird also vor allem ein kampfbetontes Spiel, indem sich beide Teams nichts schenken werden. Ich rechne mit einem sehr engen Spiel. Kleinigkeiten werden sicherlich über Sieg oder Niederlage entschieden. Für beide Teams gilt: Wer vorerst oben bleiben will, muss gewinnen.

Vielen Dank für das Gespräch.

 

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