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DEG mit „Finale furioso“

Drei Tore in den letzten zehn Minuten

Foto: Birgit Häfner

von Tobias Kemberg

Bis zur Mitte des Schlussabschnitts liegen die Düsseldorfer mit 2:4 im Rückstand, dann drehen Jerome Flaake, Matt Carey und Mathias From mit ihren Treffern die Partie gegen den ERC Ingolstadt.

Diese drei Zähler könnten noch ganz wichtig werden – in dem Satz, der sich zunächst abgedroschen lesen mag, steckt tatsächlich viel Wahrheit drin. Die Düsseldorfer EG bog in den letzten zehn Minuten ihres 33. Saisonspiels einen 2:4-Rückstand um und setzte sich am Ende mit 5:4 (0:0, 2:4, 3:0) gegen den ERC Ingolstadt durch und revanchierte sich damit für das 3:4 vom Ostermontag. Durch den 16. Saisonsieg verbesserte das Team um Jubilar Ken André Olimb, der sein 300. Spiel in der Deutschen Eishockey Liga bestritt, seine Ausgangsposition im Play-off-Rennen der Nord-Gruppe. Vom Punktequotienten liegt die DEG zwar noch immer hinter Wolfsburg und den derzeit durch Corona außer Gefecht gesetzten Iserlohnern, doch eine Niederlage gegen die Panther hätte womöglich schon nachhaltig schaden können.

Dem torlosen ersten Spielabschnitt am Mittwochabend im ISS DOME folgte ein wildes zweites Drittel mit insgesamt sechs Treffern. Das 0:1 durch Petrus Palmu (21.) glich Maximilian Kammerer (26.) aus. Keine fünf Minuten später sah sich die DEG jedoch einem Zwei-Tore-Rückstand gegenüber. Weil die Verteidiger die ERC-Angreifer zu oft gewähren ließen und weil Torhüter Mirko Pantkowski keinen guten Tag erwischte. Zwar konnten dem 22-Jährigen keine echten Fehler unterstellt werden, doch bei dem einen oder anderen Gegentor wäre ein Save durchaus im Bereich des Möglichen werden.

Samuel Soramies (29.) und Frederik Storm (31.) nutzten diesen Umstand zum 3:1 für die Panther, ein Überzahltreffer von Jerome Flaake (32.) brachte die Düsseldorfer wieder heran. In einem Spiel, das von vielen kleinen Fouls geprägt war – die meisten blieben von den Schiedsrichtern Aleksi Rantala und Christopher Schadewaldt insbesondere im Mittelabschnitt ungeahndet. Als dann Kammerer auf Seiten der DEG auf der Strafbank saß, schlug erneut Palmu zu und das Team von Trainer Harold Kreis ging mit einem 2:4-Rückstand ins Schlussdrittel.

Kapitän Alexander Barta: „Fühlt sich gerade sehr schön an“

Foto: Birgit Häfner

In diesem deutete erst einmal wenig bis nichts darauf hin, dass die DEG das Ergebnis noch zu ihren Gunsten würde beeinflussen können. Zwar überstanden die Rot-Gelben zwei Unterzahlspiele schadlos, richtig Druck auf die ebenfalls nicht immer stabil wirkende Defensive des ERC gab es allerdings erst einmal nicht. Plötzlich war jedoch alles wieder offen. Weil Flaake und Matt Carey (51.) mit zwei Toren in 19 Sekunden auf 4:4 stellten.

Dann holte Verteidiger Jan Brejcak eine weitere Strafzeit für die Gäste heraus. Im fälligen Powerplay erzielte Mathias From (56.) nach Vorarbeit von Nicholas Jensen und Kapitän Alexander Barta den Siegtreffer. „Das war eine geile Mannschaftsleistung. Wir haben nicht aufgegeben. Dass wir in so einem wichtigen Spiel noch einmal zurückkommen, spricht für unsere mentale Stärke“, sagte Doppeltorschütze Flaake, der zuvor nur einmal in 16 Spielen den Puck im gegnerischen Netz versenkt hatte.

Ich glaube, das zwischenzeitliche 2:4 hat nicht den Spielverlauf wiedergegeben. Doch wir sind hartnäckig geblieben und haben alles rausgehauen. Das fühlt sich gerade sehr schön an. Es sieht zwar vielleicht nicht immer so aus, aber wir arbeiten immer hart“, sagte Barta. Und weil die DEG genau das bis zum Ende tat, durfte sie einen ganz wichtigen Erfolg bejubeln.

Statistik: Düsseldorfer EG – ERC Ingolstadt 5:4 (0:0, 2:4, 3:0)
DEG/Tor: Pantkowski (Hane); Abwehr: Jensen, Cumiskey – Brejcak, Ebner – Geitner, Nowak – Johannesen; Angriff: Karachun, Carey, Eder – Kammerer, Olimb, Fischbuch – Ehl, Barta, Flaake – Svensson, Buzas, From
Schiedsrichter: Rantala/Schadewaldt
Zuschauer: keine
Tore: 0:1 (20:59) Palmu (Höfflin, Aubry), 1:1 (25:33) Kammerer (Barta, Jensen), 1:2 (28:15) Soramies (Detsch, Marshall), 1:3 (30:44) Storm (Wohlgemuth, DeFazio), 2:3 (31:54) Flaake (Jensen, From/5-4), 2:4 (37:37) Palmu (Ellis, Höfflin/5-4), 3:4 (50:41) Flaake (Ehl, Barta), 4:4 (51:00) Carey (Eder, Jensen), 5:4 (55:49) From (Jensen, Barta/5-4)
Strafminuten: 6:8 (plus 10 Minuten Disziplinarstrafe Storm/ING)
Torschüsse: 31:23

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