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59 Yard sind gut 54 Meter, welch ein „Brett“

Manni Burgsmüller, Ingo Anderbrügge und auch der aktuelle Pillen-Treter Sebastian van Santen können das. Das unförmige Spielgerät aus gefühlt transatlantischer Entfernung zwischen die Knüppel zu feuern. Unlängst zu bewundern, als der aktuelle Kicker von Rhein Fire gegen Paris so eine Granate losließ.

Wusstet ihr, dass der Baltimore Ravens-Kicker Justin Tucker aus 66 Yards (60 Meter) zwischen die Pfosten traf? Bestwert in der National Football League. Freunde, das sind schlappe 6 Meter oben drauf. Kleine Bemerkung am Rande zu Mr.-Sechs-Meter-Mehr: Der Kicker verlängerte vorzeitig bis 2027 bei den Baltimore Ravens. Tucker verdient jetzt laut ESPN pro Saison umgerechnet etwa 5,9 Mio. Euro. Wenn man die Entfernung mit Gehalt in Relation bringt, dann dürfte – ist natürlich Sauer‘sche Theorie – Kollege Sebastian schwerst Geld verdienen. Jetzt findet man durch ein wenig Recherche jedoch heraus, dass der Salary Cap in der ELF bei ca. 150.000€ (für das gesamte Team) festgelegt wurde. Wo kommen denn die Millionen für Sebastian her? Ich vermute mal, ich habe überhaupt keinen blassen Schimmer, was so abgeht in der European League of Football.

Foto Kenny Beele

Diese 150.000€ Obergrenze pro Club, pro Saison, wird tatsächlich nicht völlig wahllos mit der Gießkanne ausgeschüttet, sondern in drei unterschiedlichen Höhen an die Spieler verteilt: Topf 1 umfasst acht Vollprofis (darunter die vier A-Spieler), Topf 2 umfasst vier weitere Spieler, die ein Teilzeitgehalt sowie Unterkunft erhalten, und die Spieler in Topf 3 erhalten zwischen 100€ und 520€.

Nix ist es mit Millionen, mehr als ein Taschengeld springt für die meisten Jungs nicht heraus. Und dafür zerreißen sich die Burschen jedes Wochenende für Ihre Mannschaft. Meinen allergrößten Respekt habt Ihr.

Ich komme nochmal zu Sebastian van Santen zurück, dem ich im letzten Spiel bei den Hamburg Sea Devils “krumme Stiefel” an den Füßen attestierte, weil in der “Home of Manni Kaltz” (na, wer kennt den Schlacks noch?), der Geist der Bananen-Flanke auf ihn überging und den Rhein Fire-Fans den Angstschweiß auf die Stirn trieb, wenn es in die Field Goal Vorbereitung ging.

Foto Kenny Beele

Dass die Musketeers aus Paris nur mit stumpfen Degen kämpfen konnten, lag nicht nur an Quarterback Clark‘s goldenem Händchen (acht finale Pässe zum Touchdown ist eine irre Ansage), sondern auch an der Treffsicherheit vom Kicker. Das war diesmal vom Allerfeinsten Sebastian, weiter so! Das 58:28 war extrem kurzweilig anzusehen. Glückwunsch ans Team und am kommenden Wochenende geht‘s zum Duell nach Köln, den römischen Offizieren ihre Gladii abluchsen. Gebt alles Fire.

Euer Heiko Sauer

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