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Zu wenig von allem

DEG verliert Derby in Köln mit 2:5

Foto: Birgit Häfner

von Tobias Kemberg

In den Zweikämpfen fehlt es an Durchsetzungsvermögen, in der Defensive kommt der Gegner zu oft zu Schüssen in guten Positionen und offensiv läuft 50 Minuten lang praktisch nichts zusammen – so verlieren die Düsseldorfer das 238. rheinische Eishockeyderby an einem gebrauchten Abend völlig verdient.

Als Alec McCrea den Puck unhaltbar für Henrik Haukeland ins eigene Tor abfälschte, schlug der Verteidiger die Hände über dem Kopf zusammen. Der Gegentreffer zum 1:4 passte irgendwie ins Bild an diesem Montagabend, an dem der Düsseldorfer EG im 238. Derby gegen den ewigen Rivalen so wenig gelingen wollte.

Nach den umjubelten Siegen zuletzt in München und gegen Bremerhaven sowie sieben Siegen in acht Partien verlor die DEG das dritte Duell mit den Kölner Haien in der laufenden Saison der Deutschen Eishockey Liga mit 2:5 (1:2, 0:1, 1:2), bleibt in der Tabelle aber erst einmal auf Platz sechs.

Nur drei Torschüsse im zweiten Spielabschnitt

Eigentlich hatte der Eishockeyabend aus Sicht der DEG perfekt begonnen. Tobi Eder (6.) erzielte in Unterzahl mit einer schönen Bewegung und einem Abschluss per Rückhand das 1:0 für die Düsseldorfer. Doch die Führung sollte nicht allzu lange Bestand haben. Andreas Thuresson (11.) übermittelte die zügige Antwort der Haie, die ab Mitte des ersten Spielabschnitts das aktivere Team waren und ihre Anzahl an Scheibenverlusten drastisch reduzierten.

Deswegen ging auch 2:1 der Kölner zur ersten Pause absolut in Ordnung. Brady Austin (18.) traf und das bedeutete, dass die DEG nach zuvor nur einem Gegentreffer bei Fünf-gegen-fünf in vier Partien schon deren zwei im ersten Drittel schlucken musste. „Wir schmeißen zu viele Scheiben weg und spielen nicht klar genug hinten heraus. Das muss besser werden“, bemängelte Torschütze Eder während der Eisaufbereitung.

Doch das wurde es nicht. Nach nur 115 Sekunden im zweiten Abschnitt ertönte einmal mehr das Lied vom „Kölsche Jung“ in der musikalisch gewohnt einseitig ausgerichteten Kölnarena. Der Überzahltreffer von Louis-Marc Aubry zog der DEG mehr oder weniger den Stecker. Denn zwischen Minute 21 und 40 gab das Team von Cheftrainer Roger Hansson nur drei Schüsse auf den Kasten des ehemaligen Düsseldorfer Goalies Mirko Pantkowski ab.

Foto: Birgit Häfner

Haie wackeln nach dem zweiten DEG-Tor nur kurz

Der zweite Gegentreffer in Unterzahl durch David McIntyre (49.), der eigentlich das Eigentor von McCrea war, ließ den Kölner bereits die Feierlichkeiten einläuten. Doch nachdem Stephen MacAulay (53.) den Anschlusstreffer erzielt hatte, wurde es plötzlich wieder stiller – und die Haie auf dem Eis wirkten plötzlich etwas angeschlagen.

Vielmehr brachte die DEG aber nicht mehr zustande. Jason Best (60.) traf zum 5:2-Endstand ins leere Tor. Und so bitter die Derbyniederlage aus Düsseldorfer Sicht auch war, sie war ebenso verdient. „Wir sind von Anfang an nicht gut ins Spiel gekommen. Die Kölner waren giftiger. Und wenn du in so einem Derby ein bisschen schläfst, dann wird es schwierig zu gewinnen“, sagte Kapitän Alexander Barta. „Manchmal erwischst du so ein Spiel, in dem nicht alles so gelingt. Das darf nicht passieren, aber es ist uns passiert. Am Mittwoch wollen wir wieder ein anderes Gesicht zeigen.“ Dann empfängt die DEG in ihrer Vier-Spiele-Woche die Straubing Tigers. Viel ärgerlicher als die Niederlage war aber die zunächst nicht näher definierte Verletzung von Eder, der im Schlussdrittel ausschied.

Statistik: Kölner Haie – Düsseldorfer EG 5:2 (2:1, 1:0, 2:1)
DEG/Tor: Haukeland (Hümer); Abwehr: Järvinen, Kousa – Ebner, Zitterbart – Geitner, McCrea – Böttner; Angriff: Gogulla, MacAulay, Fischbuch – Harper, Barta, Eder – Eham, Blank, Ehl – Schiemenz, Svensson, Bittner
Schiedsrichter: Hunnius/Rohatsch
Tore:
0:1 (5:53) Eder (4-5), 1:1 (10:24) Thuresson (Müller, Aubry), 2:1 (17:14) Austin (Proft, Sill), 3:1 (21:55) Aubry (Thuresson, Baptiste/5-4), 4:1 (48:35) McIntyre (Dietz, Matsumoto/5-4), 4:2 (52:02) MacAulay (Ebner, Gogulla), 5:2 (59:53) Bast (5-6)
Zuschauer:
17121
Strafminuten:
4:8
Torschüsse: 30:19

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