von Jan Wochner
Max Thorwirth unterbietet in Brüssel seine persönliche Bestzeit über 5000 m deutlich. Nun reist der Düsseldorfer vom Team Düsseldorf zu den europäischen Titelkämpfen nach Rom.
Der Düsseldorfer Leichtathlet Maximilian Thorwirth hat sich mit einem fantastischen Rennen das Ticket für die Leichtathletik-Europameisterschaften in Rom (7. bis 12. Juni) gesichert. Der 5000m-Spezialist unterbot beim IFAM-Meeting in Brüssel die erforderliche Norm in 13:10,50 Minuten deutlich und sprang im letzten Moment auf den EM-Zug auf.
„Ich freue mich einfach mega, jetzt in Rom dabei zu sein“, sagte Thorwirth, der die Leistungssteigerung erhofft, in der Form aber nicht erwartet hatte: „Das große Ziel für heute war, unter 13:20 Minuten zu bleiben. Das hatte ich mir zugetraut. Dass es Richtung einer 13:10 geht, hat auch mich etwas überrascht. Es ist ein richtig, richtig schönes Gefühl, so für die harte Arbeit belohnt zu werden.“
Mit dem bärenstarken Auftritt am Samstagabend blieb Thorwirth deutlich unter seiner bisherigen Bestleistung (13:18,35 Minuten) aus dem Vorjahr in Wien – und schob sich ganz nebenbei auf Rang fünf der ewigen deutschen Bestenliste vor. Sogar die Norm für die Olympischen Sommerspiele in Paris (13:05 Minuten) ist plötzlich zum Greifen nahe.
Zunächst gilt es, die Vorbereitung auf die Titelkämpfe in der Ewigen Stadt auszurichten. Am 8. Juni findet im Stadio Olimpico am Tiber das Finale über die zwölfeinhalb Stadionrunden statt. Thorwirth hofft auf einen ähnlichen Auftritt wie in Brüssel. „Wenn ich an die Leistung und die Zeit anknüpfen kann, könnte sogar eine Platzierung in den Top 12 drin sein“, sagte der 29-Jährige aus Düsseldorf-Hellerhof. Auch in Italien werden wichtige Weltranglistenpunkte für eine mögliche Teilnahme an den Sommerspielen in Frankreich, dem zweiten großen Saisonhighlight, vergeben.
In Belgien spielte Thorwirth einmal mehr seine Erfahrung aus – auch wenn er während des Rennens mehr Führungsarbeit als gedacht leisten musste. Schon weit vor dem Startschuss hatten der stellvertretende Athletensprecher und seine Trainerin Isabelle Baumann entschieden, im Kampf um die EM-Teilnahme alles auf Brüssel auszurichten.
Als sich in der Vorwoche beim Rennen in Rehlingen abzeichnete, dass das Feld nicht auf eine benötigte Zielzeit von unter 13:20 Minuten zusteuert, stieg Thorwirth nach rund 3000 m aus, um Kräfte zu sparen. Der Plan ging auf. Bereits in Karlsruhe eine weitere Woche zuvor hatte der Rheinländer über seine Nebenstrecke 1500 m eine starke Form (3:37,63 Minuten) bei seinem Einstieg in die Sommersaison bewiesen.
Neben der EM-Qualifikation hat Thorwirth mit dieser Zeit ebenfalls bereits seinen Kaderplatz für die kommende Saison sicher. „Das gibt natürlich Sicherheit“, sagte der Organisator der New Balance Kö Meile. Im Winter hatte Thorwirth noch einmal vieles in seinem Alltag als Leistungssportler verändert, etwa seinen Schlafrhythmus und die Ernährung angepasst. Nun blickt er glücklich in die unmittelbare Zukunft: „Ich schaue jetzt von Rennen zu Rennen. Ich will erst in Rom und danach bei den Deutschen Meisterschaften in Braunschweig angreifen.“
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