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Sarah Wachters „Comeback“ nach Düsseldorf

Deutschland spielt gegen die Slowakei in der EM-Qualifikation

Foto: Imago

von Norbert Krings

In Düsseldorf hat ihre Nationalmannschaft-Karriere 2021 mit einer starken Leistung beim 28:27-Erfolg gegen Russland begonnen. An diesem Sonntag, 3. März, kehrt Sarah Wachter (24) zurück in die NRW-Landeshauptstadt und wird mit dem deutschen Handball-Nationalteam in der Mitsubishi Electric HALLE ab 18.15 Uhr spielen. Dort geht es für den WM-Sechsten von 2023 gegen die Mannschaft der Slowakei um die EM-Qualifikation. Wir sprachen mit der Torhüterin von Bundesligist Borussia Dortmund. Sie trifft bereits an diesem Donnerstag im Hinspiel im slowakischen Sala mit der DHB-Auswahl auf denselben Gegner.

Hallo Sarah, willkommen in Düsseldorf, einer echten Handball-Metropole, wie es das Weltrekordspiel der deutschen Männer bei der EM gezeigt hat. Hast Du davon etwas mitbekommen?
Sarah Wachter: Ja, klar, das habe ich mir im Fernsehen angeschaut und danach ein paar Freunde gefragt, die dort waren, wie die Stimmung war und wie man das verarbeiten kann. Eine solche Kulisse ist ja im Handball nicht normal. Es soll richtig gut gewesen sein. Deshalb hoffe ich jetzt, dass auch die Halle bei unserem Spiel am Sonntag richtig gut gefüllt sein wird.

Und es wird gleich schon wieder richtig ernst für das deutsche Team, wenn es nun zweimal für Euch gegen die Slowakei geht. Freust Du Dich auf die beiden Spiele?
Wachter: Ja, sehr sogar. Natürlich ist mir auch noch bewusst, dass ich in Düsseldorf mein erstes Länderspiel beim Tag des Handballs im November 2021 gemacht habe. Wir sind alle wieder heiß, dass es nun mit dem Nationalteam weitergeht. Bei der WM haben wir mit dem sechsten Platz erfolgreich abgeschnitten und nun dadurch die Möglichkeit bekommen, die Olympia-Qualifikation zu spielen.

Das hört sich auch so an, als hättet Ihr eine verschworene Gemeinschaft in Eurem Team…
Wachter: Ja, das stimmt und wir gehen die EM-Qualifikation mit großem Ehrgeiz an. Der Teamgeist ist unglaublich, das Feedback von außen hat uns da bestätigt. Alle freuen sich füreinander, wenn es so gut läuft, jeder kämpft mit großem Einsatz für ein großes Ziel. Es ist cool, ein Teil dieser Mannschaft zu sein.

Sarah Wachter erwartet hochkonzentriert den Wurf einer Gegnerin. Foto: Imago

Ihr müsst aber jetzt als klare Favoritinnen in den beiden Spielen gegen die Slowakei auch abliefern. Wie wichtig ist das für Euch?
Wachter: Die Spiele sind sehr wichtig für uns, deshalb wollen wir uns auf unsere Leistung fokussieren und die Stärken zeigen, die wir individuell und als Team haben. Natürlich wollen wir dann eine gute Abwehr stellen, und eine ordentliche Torwartleistung gehört dann ebenso dazu. Wenn wir das umsetzen können, zudem schnell in unser Umschalt- und Tempospiel im Angriff kommen, haben wir gute Chancen, die Spiele für uns zu entscheiden.

Kathi Filter ist innerhalb Deines Teams eine starke Konkurrentin im Tor. Wie viel Spielzeit rechnest Du Dir aus?
Wachter: Wir sind ein Torwart-Team, verstehen uns gut und geben uns gegenseitig Tipps. Es geht nur im Team, und deshalb habe ich für mich auch einen Mannschaftssport gewählt. Am Ende steht der Erfolg der Mannschaft ganz oben. Und wenn eine Torhüterin nur 10 Minuten Spielzeit hat, aber dann ganz wichtige Bälle hält, kann das auch für das Team entscheidend sein. Man braucht zwei, drei gute Torhüterinnen. Um sich weiterzuentwickeln, ist der Konkurrenzkampf ohnehin sehr wichtig.

Dafür sorgt auch der Bundestrainer, wie zu hören ist. Wie kommst Du mit Markus Gaugisch klar?
Wachter: Seitdem Markus Bundestrainer ist, haben wir weitere Schritte in unserer Entwicklung gemacht. Er bringt eine sehr gute Energie in die Mannschaft und lebt den Erfolg vor. Ich bin unter ihm so richtig in der Nationalmannschaft angekommen.

Wenige Wochen später steht dann bereits die Olympia-Qualifikation an. Wäre die Teilnahme an den Spielen in Paris die Erfüllung eines Deiner Träume?
Wachter: Wir wollen aus den EM-Qualifikationsspielen ein gutes Gefühl für diese besondere Aufgabe mitnehmen. Wir sind nicht so oft und viel zusammen, da muss man jede Trainingseinheit und jedes Spiel nutzen, um noch besser zu harmonieren. Aber das sehe ich angesichts der Stimmung und unserer Einstellung sehr positiv. Olympia ist ein Traum, und der kann tatsächlich in diesem Jahr Realität werden. Dafür werde ich alles geben und mich so gut wie möglich präsentieren. Das gilt auch für die Auftritte in meiner Vereinsmannschaft Borussia Dortmund.

Wie fühlst Du Dich denn als Süddeutsche im Pott?
Wachter (lacht): Zurzeit fehlt mir hier ein wenig die Sonne, glaube aber nicht, dass das im Süden viel besser ist. Es ist schön, in einer größeren Stadt zu wohnen, Neckarsulm war im Vergleich dazu mehr ein Dorf. So weit weg von der Heimat zu sein, wird mich persönlich aber auch noch einmal weiterbringen. Zwei Spielerinnen des BVB, Meret Ossenkopp und Lisa Antl, spielen mit mir im Nationalteam. Wir werden sicherlich den einen oder anderen Fan in BVB-Kleidung am Sonntag in Düsseldorf sehen – vielleicht schauen uns auch ein paar Mannschaftskameradinnen aus Dortmund zu. Darauf freue ich mich sehr.

Die deutsche Mannschaft beim Debüt von Sarah Wachter (2. Reihe Mitte) im November 2021 in Düsseldorf. Foto: Kenny Beele

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