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Nur ein Sieg hilft Fortuna in Hannover

Ersatzgeschwächt, aber nicht mutlos geht es ins Verfolgerduell

Foto: Kenny Beele

von Norbert Krings

Es wird ein prickelndes Verfolgerduell an diesem Samstag in der 2. Fußball-Bundesliga. Fortuna Düsseldorf muss bei Hannover 96 unbedingt punkten, eigentlich hilft in der augenblicklichen Situation an der Tabellenspitze sogar beiden Mannschaften nur ein Sieg, um den Kontakt nach oben nicht abreißen zu lassen. Wie gewohnt, ist die Personallage im Team von Daniel Thioune mal wieder angespannt, und erneut wird die Ersatzbank wohl nicht komplett gefüllt werden können. Fortunas Trainer ist aber sicher, dass er in Niedersachsens Metropole ein schlagkräftiges Team aufbieten kann, das den Konkurrenten um einen Platz an der Sonne auch bezwingen kann.

Der Kapitän ist nicht rechtzeitig fit geworden, und Andre Hoffmann wird wahrscheinlich auch gegen den HSV am Freitag der kommenden Woche nicht zur Verfügung stehen. Bei Jordy de Wijs sieht es etwas besser aus. Der Niederländer wird trotz seiner schmerzhaften und noch nicht vollständig verheilten Wunde am Fuß der Fortuna wohl zur Verfügung stehen. Passen müssen hingegen Shinta Appelkamp, dessen zwei Trainingstage am Donnerstag und Freitag nicht ausreichten, um ihn für den Kader des Hannover-Spiels nominieren zu können. Auch die Bauchmuskel-Zerrung von Emma Iyoha lässt noch keinen Spieleinsatz zu. 

Immerhin gibt es ein wenig Licht am Horizont. Marcel Sobottka wird zwar noch nicht wieder teilaktiv ab nächster Woche am Training teilnehmen, aber auf jeden Fall in Sichtweite zur Mannschaft individuell arbeiten können. Darüber ist Jamil Siebert schon hinaus, könnte vielleicht sogar für das Osnabrück-Spiel in zwei Wochen wieder eine Option für den Kader sein. Bis auf Sima Suso sollten dann Ende März wieder alle spielbereit sein – falls es kein weiteres Verletzungspech geben wird. Zudem erklärten sich Matthias Zimmermann nach einer kleineren Blessur im Training unter der Woche und Yannik Engelhardt nach einem individuellen Training für Hannover spielbereit, dass derzeit „nur“ sieben Spieler nicht zu Verfügung stehen, wenn man Daniel Bunk (Schlüsselbeinbruch) und Sima Suso (innenbandanriss) dazu zählt.

„Mein Kader ist nicht so groß, dass ich den Überblick verlieren könnte. Wir sind aber auf einem guten Weg.“

Daniel Thioune zur Lage im Fortuna-Lazarett

Fortuna wird in Hannover zunächst einmal auf eine stabile Defensive setzen. Der Gegner verfügt in Nicolo Tresoldi, Cedric Teuchert und Ex-Fortune Harvard Nielsen über einen torgefährlichen Angriff. So ist der Plan, zunächst einmal gut zu stehen und dann die Nadelstiche mit Kontern oder geschickt nach vorne getragenen Angriffen zu setzen. Offensiv muss sich die Fortuna nicht verstecken. 341 Torschüsse sind nach St. Pauli (386) und dem HSV (365) die drittmeisten, die auf die gegnerischen Zweitliga-Tor zugeflogen sind. Und immer noch hat die Fortuna mit 48 die meisten Tore in der Liga erzielt. Für die Statistikfreunde heiß das: Fortuna hat seitdem Daniel Thioune das Ruder übernommen hat, in 70 Ligaspielen 130 Tore geschossen, was einen Schnitt von 1,86 Treffern pro Spiel bedeutet.

Mit elf Toren ist Christos Tzolis der erfolgreichste Torschütze der Fortuna. Er möchte in Hannover das Dutzend voll machen und darüber hinaus nicht die 5. Gelbe Karte kassieren. Foto: Imago

Daniel Thioune erwartet ein sehr intensives Spiel und von seinen Profis eine spielerische Steigerung gegenüber der Vorwoche beim 2:0-Erfolg gegen Hansa Rostock. „Wir müssen deutlich mehr zeigen“, sagte Thioune. Hannover hat neun Mal nicht zuhause verloren und erwartet nun in der Fortuna eines der auswärtsstärksten Teams der Liga. Vor allem Standards des Gegners sollten die Fortunen unbedingt vermeiden, da die Hannoveraner die Hälfte ihrer Treffer seit Rückrunden-Beginn nach Standart-Situationen erzielen konnten.

Am System will Fortunas Cheftrainer nicht viel ändern. Nur so viel Raum, wie sein Team den Rostockern am vergangenen Sonntag eröffnet hat, soll sich diesmal nicht für den Gegner ergeben. „Wir wollen kompakt sein, sonst wird eine spielstarke Mannschaft wie Hannover dies nutzen. Wir versuchen auch hohe Ballgewinne zu erreichen“, sagte Thioune. „Wir müssen die beiden Spitzen und außerdem Luis Schaub kontrollieren, und auf der anderen Seite wollen wir bei unseren Angriffen die Box gut besetzen.“

„Es wird mal Zeit, als Trainer gegen Hannover 96 zu gewinnen.“

Daniel Thioune will als Niedersachse der Landeshauptstadt eine Niederlage zufügen.

Auch in Hannover könnte es von Fortuna zu einem rein ergebnisorientierten Spiel kommen. „Dann ist es auch nicht wichtig, ob wir mit einer oder zwei Spitzen spielen“, sagte Thioune. Bei gegnerischen Angriffen will er jedenfalls möglichst vieler seiner Spieler zwischen dem Ball und dem eigenen Tor sehen. „Wir müssen das erneut als Mannschaft lösen“. Da er auch nicht viele personellen Änderungen vornehmen wird, sollte sich eine eingespielte Einheit den Angriffen von Hannover entgegenstemmen.

Die Situation in der 2. Bundesliga bestätigt Daniel Thioune für seine Aussagen zu Saisonbeginn. „St. Pauli ist sehr stabil und zurecht ein wenig enteilt, aber sonst haben wir eine ganz breite Spitze in der Liga“, sagt Fortunas Trainer. „Hannover, Fürth und Paderborn gehören auch dazu. Wir sind nicht weit weg, und die Entwicklung wird an den nächsten Spieltagen so weitergehen.“ Selbst Hertha will Thioune noch nicht abschreiben. Die Serie von mehreren Siegen kann das Bild schnell wieder verändern/verbessern, was aber nicht nur für die Fortuna gilt. Wenn man aber auf die Abstände schaut, hilft der Fortuna auch in Hannover nur ein Dreier.

Wahrscheinliche Aufstellung:
Kastenmeier – Zimmermann, Quarshie, de Wijs, Gavory – Engelhardt – Klaus, Tanaka, Johannesson, Tzolis – Vermeij
Kader: Niemczycki – Niemiec, Uchino, Oberdorf, Daferner, Mustapha, Jastrzembski, King Manu

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