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Meistertitel eröffnet JC 71 Perspektiven

Judoclub feiert Deutsche Meisterschaft und Vize-Titel

Foto: JC 71

von Norbert Krings

Die großartigen Leistungen des Düsseldorfer Judoclubs JC 71 kurz vor Weihnachten sind bisher noch nicht ausreichend gewürdigt worden. Völlig überraschend haben die U18-Damen aus der NRW-Landeshauptstadt den nationalen Meistertitel bei den Mannschafts-Titelkämpfen in Senftenberg/Brandenburg gewonnen. Doch das war noch nicht alles. Die durch die männliche Jugend U18 bei der selben Veranstaltung gewonnene Vizemeisterschaft rundete das so besondere Ergebnis aus Düsseldorfer Sicht ab.

Die jungen Männer hatten vorgelegt mit dem Finaleinzug und dem Vize-Titel nach der Niederlage gegen den TSV Großhadern. Und dann folgte die kleine Sensation. Im Finale bezwangen die Düsseldorferinnen den eigentlich deutlich favorisierten UJKC Potsdam mit 4:2. Das Trainer-Team mit Jens Kaiser, Dzmitry Shershan und Rukiya Murakami hatten nach den guten Ergebnissen der letzten Wettkämpfe zwar insgeheim auf eine Medaille spekuliert. Dass es am Ende der Titel wurde, war dann aber doch eine tolle Belohnung für ihre aufopferungsvolle Arbeit mit dem ältesten weiblichen Nachwuchsteam des JC 71. 

Die Kämpfe im Finale der U18-Damen waren fast alle sehr knapp. Foto: JC 71

Es war coronabedingt eine lange Pause, die ohne richtige Wettkämpfe aber mit viel und offensichtlich richtungsweisendem Training überbrückt wurde. 2019 waren die Mädchen des JC 71 Mannschaftsmeister in der U14 geworden – der erste (überraschende) Titel einer Mannschaft aus NRW in dieser Konkurrenz. „Jetzt sind wir beeindruckend zurückgekommen“, erklärte Stephen Mc Namara, der seit kurzer Zeit die Geschicke des Vereins als Vorsitzender lenkt. Er wies auch noch mal auf die Leistung des männlichen Nachwuchses hin, denn in dieser Mannschaft traten im U18-Wettbewerb auch einige Kämpfer („die halbe Mannschaft“) an, die noch für die U15 einsatzberechtigt gewesen wären.

Ein großer Anteil an diesem Erfolg wird den Trainern zugeschrieben. Jens Kaiser, der Lehrer am Lessing-Sport-Gymnasium ist, prägt seit 2016 aus Langenfeld kommend die Trainingsarbeit beim JC 71. Kaiser hat die Jugendarbeit konzipiert und neu aufgebaut. Er wird unterstützt vom Weißrussen Dzmitry Schershan, der Olympia-Teilnehmer 2016 war und Bronze bei den Europameisterschaften 2018 geholt hatte. Seit anderthalb Jahren weilt er in Deutschland und ist bei den Düsseldorfer Judoka sehr herzlich aufgenommen worden. Rukiya Murakami ist seit einem Jahr als Trainer beim JC 71 tätig. Er hat zuvor als Nationaltrainer in Botswana gearbeitet und hat nun seine Freude an diesem Sport mit nach Düsseldorf gebracht.

Die Trainer des JC 71 Jens Kaiser, Dzmitry Shershan und Rukiya Murakami (von rechts). Foto JC 71

„Diese drei Trainer sind für uns die Basis für diese Erfolge und die großartige Arbeit am Landesleistungsstützpunkt in Düsseldorf“, erklärt Mc Namara und führt das extrem hohe Trainingsniveau in der Halle an der Ellerstraße als Grund für den hoch motivierten Nachwuchs des JC 81 an. „Aber auch die großartigen Bedingungen des Landesstützpunktes und die Unterstützung durch die Stadt helfen uns sehr.“ So konnte der JC 71 die Talente zusammenhalten und musste nicht groß werben, um eine Vielzahl von Talenten für den Club zu gewinnen. So können die Gewichtsklassen bei den Mädchen und jungen Damen fast alle doppelt belegt werden.

Bei den Jungs könnte der Verein noch einige starke Kämpfer gut gebrauchen, um in allen Klassen gute Kämpfer an den Start bringen zu können. Wenn sich die Erfolge, die großartige Stimmung unter den Aktiven und die gute Arbeit weiter herumsprechen, sollte dies laut Stephen Mc Namara aber auch kein drängendes Thema der Zukunft mehr sein. „Nicht nur eine gute Mannschaft, auch eine glückliche Verteilung der Gewichte, um alle Klassen zu besetzen, ist wichtig.“

Die Perspektive für die Frauen- und Männerteams des JC 71, in die bald die Athletinnen und Athleten der U18 zu den Senioren aufrücken, ist also nicht die schlechteste.  „In der Jugend zählen wir bereits zu den Top-Fünf-Clubs in Deutschland“, sagt der Vereins-Chef nicht ohne Stolz. Man darf also gespannt sein, wie sich die Talente in Zukunft auch im Seniorenbereich entwickeln und vielleicht auch über den Landes- und Bundeskader irgendwann zum Olympia-Team Deutschlands zählen werden.

Frauen U18 : Carolin Scheida (-44kg), Frida Reisz (-48kg), Nina Güth (-52kg), Katharina Kaiser (-52kg), Janne Päfgen (-57kg), Emily McNamara (-57kg), Zoe Stockhausen (-63kg), Anika Baumbach (63+kg), Polina Reyngold (63+kg)

Männer U18 : Maximilian Gruber (-50kg), Alexander Utczyk (-50kg), Andrej Reyngold (-55kg), Julius Gruber (-60kg), Benedict Wolsfeld (-66kg), Yoshiya Laleike (-73kg), Elias Dräger (73+kg)

Mit großer Leidenschaft brachten die U18 Damen des JC 71 die Kämpfe über die Zeit. Foto: JC 71

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