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Fiona Schneider will hoch hinaus

Trampolinturnerin des TV Unterbach geht den nächsten Schritt

Foto: Kenny Beele

von Norbert Krings

Es wird eine herausfordernde Saison für Fiona Schneider. Die 18 Jahre alte Trampolinturnerin wird nicht nur im Jugendbereich starten, sondern möchte auch im zweiten Jahr in der Seniorenklasse ihre Qualitäten zeigen und vielleicht sogar mit bei der Europameisterschaft an den Start gehen. Allerdings ist auch die Jugend-WM (17-21 Jahre) ein großes Ziel, das das Mitglied im Düsseldorfer Junior Elite Team 2022 im Vorjahr knapp als Fünfte der deutschen Rangliste verpasst hatte.

Wir treffen Fiona kurz nach dem Training an. Sie wirkt entspannt und fit, als sie beginnt zu erzählen, wie sie überhaupt zum Trampolinsport gekommen ist. Die jetzt 18-Jährige hat mit Kunstturnen begonnen und dann den Sport gewechselt, als ihre langjährige Trainerin nicht mehr weitergemacht hatte. „Ich wollte etwas Neues machen, und meine Mutter hatte dann Trampolinturnen entdeckt“, erklärt Fiona Schneider. „Das hat mir auf Anhieb gefallen. Da ich Leistungssport machen wollte, habe ich mich für den TV Unterbach entschieden.“

Fiona Schneider zeigt tolle, hohe Sprünge mit perfekter Haltung. Foto: Kenny Beele

Nach den Kader-Lehrgängen auf nationaler Ebene zu Beginn der alktuellen Saison und einem kleineren Wettkampf steht nun an diesem Wochenende die erste „größere Veranstaltung“ auf dem Programm. Das sind die Dutch Open in Alkmaar, und diese Veranstaltung ist schon eine erste Chance zur Qualifikation für den Bundeskader im nächsten Jahr und für die Qualifikation zur Europameisterschaft 2022. Im Juni nach Rimini zur EM zu fahren, ist ein großes Ziel, aber die Konkurrenz im Erwachsenenbereich ist groß. Und es ist das erst zweite Jahr für die Düsseldorferin bei den Senioren.

Das bedeutet harte und intensive Arbeit mit ihren Trainern Alexej Kessler und Niklas Oellig, um in der Spitze mithalten zu können. „Ich muss den Schwierigkeitsgrad meiner Übungen steigern“, sagt das große Talent auf dem Trampolin. Sie wird nun in Alkmaar erstmal einen Wettkampf mit der neuen Schwierigkeitsstufe turnen. „Dieses Jahr soll der Schwierigkeitsgrad irgendwann bei 12,1 liegen. Bisher bin ich bei 11,2“, sagt sie, wobei sich der Laie sich nicht genau vorstellen kann, welche Art von Schrauben und Salti dazu gefordert sind. 

Der sympathischen Sportlerin kann man nur viel Erfolg wünschen. Foto: Beele

„Um den Schwierigkeitsgrad zu erhöhen, muss ein neuer Sprung dazukommen“, erklärt die junge Sportlerin. „Und den beherrsche ich auch schon, muss ihn nur noch in die ganze Übung einbauen.“ Die Haltung sei für sie besonders wichtig, und Übungen mit weniger Schrauben findet sie besser. „Die Veränderungen der Positionen sind mir lieber.“  Sie erläutert dann auch, wie neue Sprünge und Kombinationen gelernt werden. „Man geht mit kleinen Schritten vor, um das Ganze dann irgendwann perfekt zu turnen“, sagt Fiona Schneider, die keine Angst vor Stürzen oder Verletzungen hat.

Mit einer größeren Schwierigkeit und mehr erzielten Qualifikationspunkten wird die Chance größer, sich für die Europameisterschaft zu qualifizieren. „Ich denke mal, die Chance ist fifty-fifty, dass ich mich qualifiziere.“ Die Konkurrenz sei zwar groß, aber so viele Turnerinnen werden wohl die hochgesteckten Anforderungen nicht erreichen. „Falls ich die Punktzahl schaffe, fahre ich mit, ansonsten wäre dann die Jugend-WM das nächste Ziel“, sagt Fiona Schneider. Bei der Jugend-WM in Sofia im Spätherbst können Sportler bis 21 Jahre antreten.

Und falls die Qualifikation gleich zweimal funktioniert, tritt sie dann bei beiden großen Wettkämpfen des Trampolinsports an? „Ja, das habe ich vor“, ist die spontane und klare Antwort einer fokussierten, jungen Trampolinsportlerin, die weiß was sie will – hoch hinaus!

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