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Düsseldorfer Jungs als Hoffnungsträger

Iyoha und Appelkamp können bei Fortuna durchstarten

Foto: Imago/ Norbert Schmidt

von Norbert Krings

Die neue Saison beginnt voller neuer und großer Erwartungen – auch für Fortuna Düsseldorf. Das gilt für diesen Verein, der trotz aller Probleme, den Kader zu vervollständigen, von einigen Experten als einer der großen Aufstiegsfavoriten angesehen wird. Die gute Vorbereitung und ein sehr gut eingespieltes Team nähren diese Einschätzungen. Hinzu kommt, dass einige Spieler eine Entwicklung zum Positiven genommen haben und vielleicht im neuen Spieljahr der 2. Fußball-Bundesliga für Furore sorgen werden.

Letzteres gilt sogar für drei, vier Spieler im Team von Fortuna Düsseldorf. Im Trainingslager und im Testspiel gegen Bochum zeigten vor allem Shinta Appelkamp und Emmanuel Iyoha, dass sie auf einem guten Weg sind. Mit dem entsprechenden Selbstvertrauen und dem Mut, etwas Besonderes erreichen zu können, sollten die beiden Düsseldorfer Jungs in der Lage sein, zu den Gewinnern der kommenden Saison in Düsseldorf zu zählen.

Shinta Appelkamp: Bereits in der vergangenen Saison stand er im Blickpunkt – nicht nur allein durch seine statistischen Werte. Neun Tore hat er vorbereitet und sechs selbst erzielt. Eine so gute Marke hatte der 22-Jährige in seiner Karriere im Profibereich zuvor noch nicht erreicht. „Ich fühle mich körperlich richtig gut“, sagt Appelkamp, der auch in der Urlaubszeit nicht geruht, sondern seinen Trainingsplan, den er von Fitnesstrainer Andreas Gross erhalten hatte, übererfüllt hat. Sein erster Wunsch für die neue Spielzeit ist keine besondere Marke an Scorerpunkten: „Die Gesundheit steht über allem“, sagt der Mittelfeldspieler, der bereits in seine vierte Profisaison geht und weiß, worauf es ankommt. Er möchte der Mannschaft helfen und auch für sich selbst seine Ziele erreichen – die er allerdings nicht explizit verrät.

Shinta Appelkamp hat körperlich zuletzt zugelegt, um in den Zweikämpfen bestehen zu können. Foto: Imago

Immerhin gelang ihm im letzten Testspiel auch der entscheidende Treffer zum 3:1 gegen den VfL Bochum, als er genau da war, wo auch ein Torjäger stehen muss, um erfolgreich zu sein. Doch in vorderster Front wird man Appelkamp eher seltener finden. Inzwischen hat er eine Art Stammplatz hinter einer oder zwei Spitzen im System von Trainer Daniel Thioune. An seiner körperlichen Präsenz möchte er arbeiten, sieht sich da aber auf einem guten Weg. Etwas mehr Spritzigkeit und Athletik wünscht er sich noch, um sich auch den Zweikämpfen mit harten Gegenspielern in der 2. Liga besser entziehen zu können. „In der ersten Linie steht aber die Mannschaft im Vordergrund“, sagt Appelkamp, dem es entgegenkommt, dass der Trainer schnelleres Umschalt- und Aufbauspiel fordert. Verstecken geht dann nicht mehr. Er wird als Anspielstation vermehrt gesucht werden.

So ist Appelkamp auch ständig im Gespräch mit dem Trainer und offen für neue Ideen. „Der Trainer weiß genau, wo ich mich wohl fühle. Aber es ist natürlich seine Entscheidung, wie und wo er mich hinstellt“, sagt der 22-Jährige, der in Japan geboren wurde. „Das hängt natürlich auch von meiner Leistung und meiner Verfassung ab.“ Er müsse jedes Mal alles zeigen, dann würde sich alles andere auf dem Platz ergeben.

„Ich möchte noch eine Schippe drauflegen“

Emmanuel Iyoha: Starke Leistungen zeigt derzeit auch Emma Iyoha. Er war der Spieler des Tages beim 3:1-Erfolg gegen den VfL Bochum mit einem Tor und einer Torvorbereitung. „Es war eine gute Teamleistung von uns“, sagte der bescheidene Stürmer des Zweitligisten, der gerne den nächsten Schritt machen und seinen Stammplatz in der kommenden Saison bestätigen will. „Ich habe vor, in Sachen Tore und Vorbereitungen im kommenden Jahr noch einmal eine Schippe draufzulegen“, sagt der Stürmer, der in vergangenen Spielzeit vier Tore erzielt und drei weitere vorbereitet hat. „Die Basics sind aber für mich auch im Team meine Aufgaben zu erfüllen, die Tore sind dann das I-Tüpfelchen obendrauf.“ Das immer bessere Verständnis mit „Hintermann“ Nicolas Gavory kommt ihm ebenfalls zugute.

Iyoha hat lange nach einer Art Gleichgewicht gesucht, um seine Leistungen bei Fortuna bringen zu können. Lange hatte er zu hohe Ansprüche, ist fast daran verzweifelt, dass er sein Potenzial nicht ausspielen konnte und ihm keine Tore für seinen Verein gelingen wollten. „Jetzt habe ich das Gefühl und die Routine, die mich auf diesem Level hält“, sagt der 25-Jährige. Trotzdem müsse er sich jeden Tag auf die Abläufe konzentrieren, was die Ernährung angeht, das frühe Schlafengehen, das Training, zusätzliche Krafttraining und die Stabilitäts-Übungen. „Das muss ich täglich beachten, habe aber damit also immer noch viel Arbeit.“

Emma Iyoha ist viel torgefährlicher geworden, seitdem bei ihm der Bann gebrochen ist. Foto: Imago

Die Position auf dem Flügel – teilweise sogar als linker Außenverteidiger – liegt Iyoha und hat die „linke Schiene“ auch schon bei seiner Ausleihe in Kiel gespielt. An der Ostsee war er aber fast ausschließlich nur offensiv unterwegs. „Ich fühle mich auf außen sehr wohl, weil ich da mein Tempo besser ins Spiel bringen kann“, sagt der groß gewachsene Angreifer der Fortuna. „Das kann sehr gerne so weiter gehen.“ Noch mehr präzise Flanken und ein erfolgreiches Hineinlaufen in die Mitte hat sich Iyoha vorgenommen. Der Trainer schätzt die Flexibilität des 25-Jährigen, der inzwischen genau weiß, wie die Abläufe als Schienenspieler sind.

Seine Vorfreude auf die neue Saison und eine möglichweise weitere Steigerung seiner eigenen Leistung ist groß. Und für einen Gegners wie Hertha BSC am Samstag benötigt Emma Iyoha keine zusätzliche Motivation. Dass er sogar zwischenzeitlich als Verkaufsaspirant galt, ist für den Stürmer nicht so wichtig. “Ich konzentriere mich jetzt ganz auf den Saisonstart“, sagt Fortunas Hoffnungsträger, der inzwischen seine Rolle nach einer „schwierigen Zeit“ in Düsseldorf gefunden hat.

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