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Doppeltes Heimspiel für BHC-Handball-Star

Düsseldorfer Djibril M´Bengue trifft auf Flensburg

Foto: A. Fischer

von Norbert Krings

Er ist Nationalspieler, wohnt in Düsseldorf und will als Handballer noch viel erreichen. Djibril M´Bengue spielt am Sonntagnachmittag im PSD BANK DOME (16.05 Uhr) mit dem Bergischen HC gegen das Topteam SG Flensburg-Handewitt um Bundesliga-Punkte. Dass der 30 Jahre alte Linkshänder dieses Spiel nicht nur mit seinem Team gewinnen will, sondern auch den Bundestrainer auf sich aufmerksam machen will, versteht sich von selbst.

„Die Vorfreude ist natürlich riesig“, erklärt „Djibi“, wie er von seinen Mannschaftskameraden genannt wird. „Flensburg ist Stammgast in der Champions League, hat zwar nicht die allerbeste Phase derzeit, verfügt aber über eine Riesen-Mannschaft.“ Also wird es auch für die Bergischen Löwen eine Herkules-Aufgabe. Für M‘Bengue selbst ist es der erste Auftritt im PSD BANK DOME, und auch das ist für ihn etwas Besonderes. „Ich bin gespannt auf die besondere Atmosphäre in Düsseldorf und hoffe, dass möglichst viele Handball-Fans den Weg in den DOME finden werden. Für den BHC verspricht der deutsche Handball-Nationalspieler jedenfalls einen großen Kampf, dem man dem Favoriten aus dem Norden bieten wird.

„Ich hoffe, dass ich meinen Teil zu einem spektakulären und hoffentlich auch erfolgreichen Spiel beitragen werde“, ergänzt M´Bengue, der beim BHC als Linkshänder auf der halbrechten Position im Angriff spielen wird. Die Achillessehnen-Verletzung aus dem Frühjahr und die leichten Rückenprobleme, die der 30-Jährige zu Beginn der Saison hatte und seinen Start beim BHC ein wenig erschwerte, sind nahezu vergessen, Djibril M´Bengue fühlt sich jedenfalls derzeit topfit. „Die Probleme beeinträchtigten mich im Spiel nicht mehr.“

Kaum zu stoppen, wenn er in Fahrt kommt: Djibril M´Bengue. Foto: A. Fischer

M´Bengue ist in Schorndorf geboren, hat beim HSK Urbach/Plüderhausen das Handball-Spiel gelernt, um dann beim TSB Gmünd in der Oberliga Baden-Württemberg zu spielen. Nach seinem Wechsel zum TVB Stuttgart (früher TV Bittenfeld) gab er dann auch sein Debüt in der Handball-Bundesliga. Doch nach Verletzungsproblemen mit einer entzündeten Patellasehne und einem Kniescheibenbruch in Folge einer nicht gerade erfolgreichen Operation erhielt er keinen Vertrag mehr in der Schwaben-Metropole. Der Wechsel zum FC Porto und zum dortigen Trainer Magnus Andersson erwies sich allerdings schnell als Glücksfall für den sympathischen Sportler.

In Portugal spielte er fast vier Jahre und wurde auch Double-Gewinner mit seinem Klub. Drei Titelgewinne, zwei Pokalsiege, großartige Auftritte im EHF-Pokal und der Champions League ließen auch die deutschen Vereine aufmerksam auf die iberische Halbinsel schauen. „Porto war eine großartige Erfahrung und ein Riesenglück, weil ich zu der Zeit keine anderen Optionen auf dem Tisch liegen hatte“, erklärt M´Bengue, der damals nicht wusste, ob professioneller Handball überhaupt noch funktioniert. „Porto ist wunderschön mit der kleinen Innenstadt, vielen Cafés und Restaurants, sowie sogar noch mit einem coolen Strand. Die Menschen sind sehr gastfreundlich. Das ist also nicht die schlechteste Adresse in Europa.“ Zudem haben der Trainer und der Verein ihm viel Vertrauen entgegengebracht.

Der Nationalspieler weiß sich durchzusetzen. Foto: A. Fischer

Der Wechsel zum Bergischen HC begründet der Handballer mit einem schlüssigen Gesamtpaket im beruflichen und privaten Bereich. Das „Super-Trainingszentrum“ in Solingen, der Verein habe eine Vision, die Mannschaft sei gut und der junge Trainer habe ihn auch überzeugt. „Zudem ist Lage natürlich ideal. Ich wohne in Düsseldorf mit meiner Verlobten zusammen. Sie arbeitet in Düsseldorf als Sportmoderatorin und ich bin über die Autobahn schnell im Bergischen“, sagt der Handball-Profi. „In Djibril gewinnen wir einen wurfstarken Angreifer mit Deckungsqualität, was ihn zu einem kompletten Spieler macht“, hatte BHC-Geschäftsführer Jörg Föste erklärt.

Djibril M´Bengue feierte dann im November 2021 sein Debüt für Deutschland in der Handball-Nationalmannschaft. Mit seiner Körperlichkeit und der Wurfkraft aus dem Rückraum überzeugte der Linkshänder und gehörte auch zum Kader der Europameisterschaft in Ungarn und der Slowakei. „Das war natürlich höchst unglücklich, dass Corona uns da allen den Spaß verdorben hat“, sagt M´Bengue. Im 35-er-Kader für die WM im Januar ist der Spieler des Bergischen HC dabei. „Mehr weiß ich noch nicht. Der Fokus liegt erst einmal auf den Spielen im Dezember mit dem BHC.“ Auch gegen Flensburg am Sonntag will sich der Düsseldorfer zeigen, um den Sprung auf den WM-Zug zu schaffen und den BHC weiter nach oben in der Tabelle zu befördern. Es wird also ein doppeltes Heimspiel für den 30-Järhigen, der auch die Fans aus dem Bergischen nach dem Spiel mit einem guten Gefühl nach Hause schicken möchte.

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