D.SPORTS

Home of Sports

Die Himmelsstürmer vom Team LFDY

Olympia in Paris ist das große Ziel

Foto: bwa

von Norbert Krings

Am Ende soll es die Tickets für Paris geben, doch die Körbe hängen für die 3×3-Basketballer von LFDY sehr hoch. Die Konkurrenz ist gerade im vorolympischen Jahr nicht kleiner, sondern eher größer geworden. Die Vorteile der von Kevin Magdowski trainierten Düsseldorfer, die gleichzeitig auch die Nationalmannschaft stellen, sind die wichtigen Erfahrungen, die das Team im vergangenen Jahr international gemacht hat. Und auch die Aufstockung auf nun sieben Spieler macht sich gerade im Trainingsbetrieb unglaublich bezahlt.

Einer der Neuen ist Anthony Bauer. Der derzeit noch für die Rhein Stars Köln spielende Basketballer wird sich bald ganz auf das 3×3-Basketball-Projekt in Düsseldorf konzentrieren. „Ich bin vom Trainer und der Mannschaft sehr gut aufgenommen worden“, sagt der 23-Jährige, der in seiner Jugend meist draußen auf Freiplätzen auf Körbe geworfen und sich vor allem auf den Spaß im Spiel Eins-gegen-Eins konzentriert hat. „Ich hatte eigentlich nie das Ziel, Basketball-Profi zu werden“, sagt Bauer. „Erst im Alter von 17 Jahren kam diese Möglichkeit ins Gespräch, ich hatte einfach Freude an dem Spiel draußen und fand es geil unter freiem Himmel zu spielen.“ Als Bauer dann jüngst vom College aus Dalles zurückkehrte, konnte er das Angebot 3×3 fest zu spielen, nicht ablehnen. Er hat dann in der U23-Nationalmannschaft gespielt und merkte, dass dies „voll mein Ding ist“.

Es sei alles familiärer, mehr Lifestyle und die Musik und die DJs – das gefällt Anthony Bauer einfach. „Es macht mir mehr Spaß und ich genieße es mehr, in irgendein Land und eine Stadt zu fahren als in Deutschland in einer Halle unterwegs zu sein“, sagt Bauer, der allerdings weiß, dass die Saison kein Zuckerschlecken wird. „Das Jahr ist durchgetaktet, wir werden fast jedes Wochenende unterwegs sein. Das wird anstrengend, aber ich habe sehr viel Bock darauf.“ Es sei jung und habe noch keine großen Verpflichtungen.

Anthony Bauer freut sich sehr auf die 3×3-Saison. Foto: AB

Natürlich muss er sich in die Abläufe einer Mannschaft hineinfinden, die schon einige Erfahrungen gesammelt hat. „Ich werde mich daran schnell gewöhnen. Man hat auf dem Court mehr Raum, es gibt viele Eins-gegen-Eins-Duelle und Pick and Roll. Das werde ich schnell intus haben“, ist sich Bauer sicher, der ein Instinkt-Basketballer ist und sich gerne bei seinen erfahreneren Mitspielern etwas abschauen möchte. Der sportliche Druck einer Saison, an der am Ende die Olympia-Qualifikation stehen soll, ist nicht zu unterschätzen. „Man sollte sich über den Erfolgsdruck nicht so viele Gedanken machen, um möglichst frei auf dem Feld agieren zu können“, sagt der Neu-Düsseldorfer.

Da es die erste 3×3-Saison für Bauer ist, hat er noch keine konkreten Ziele. Möglichst viel spielen und möglichst oft gewinnen, sei die Maxime. „Ein oder mehrere größere Turniere zu gewinnen, wäre schon toll“, sagt er, der Olympia als „Riesending“ bezeichnet. „Das ist schon in meinem Kopf, da wäre ich gerne irgendwann einmal dabei.“ 

Der Turnierkalender für das LFDY-Team wird sehr gut mit Terminen gefüllt sein

Auch für Kevin Magdowski ist Olympia ein Traum, der am Ende einer ereignisreichen Saison realisiert werden soll. Der Trainer von LFDY berichtet, dass sein Team bereits zwei Vorbereitungsturniere in Amsterdam und Frankreich gespielt hat. „Jetzt starten wir mit einem großen Umfang in den Trainingsbetrieb mit unserem neuen Siebener-Kader“, erklärt Magdowski. Bastian Landgraf, Alan Boger, Kevin Bryant, Leon Fertig und Niklas Geske sind der alte Stamm, hinzu kommt neben Anthony Bauer auch noch Florian Wendeler. „Das war im vergangenen Jahr immer unser Problem, dass wir auf langwierigere Verletzungen nicht so gut reagieren konnten.“ Nun soll diese Personalnot kein Thema mehr sein. Das sei vor allem deshalb so wichtig, weil der Turnierkalender sehr voll sein wird – gerade im Hinblick auf die Olympia-Qualifikation.

Das Olympic-Qualifying Tournament ist das Ziel, was Magdowski mit seinem Team auf jeden Fall erreichen möchte. Das gilt auch für die Düsseldorf Zoos, das Frauen-Team von LFDY. Beide Teams sind die Punktelieferanten für Deutschland, um sich für die Spiele in Paris zu qualifizieren. „Im Männerbereich haben die Chinesen quasi den ganzen Markt aufgekauft“, erklärt Magdowski die Tatsache, dass einige Europäer dann unter chinesischer Flagge antreten werden. Die Asiaten wollen unbedingt bei Olympia eine dominante Rolle einnehmen. Eine Vielzahl von Turnieren in diesem Jahr wird also in China stattfinden, aber auch andere Länder investieren viel im Vorfeld der Spiele. Es gibt also neben den Serben, den Litauern und den Teams aus den USA einen weiteren Big Player.

LFDY in Aktion. Foto: Kenny Beele

Teilen

Verpasse keine News mehr und abonniere unseren Newsletter