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35 schmerzhafte Sekunden

DEG führt lange und verliert mit 1:2

Foto: Birgit Häfner

von Tobias Kemberg

Bis in die 54. Minute hinein liegen die Düsseldorfer Eishockeyprofis im vierten Spiel der Play-off-Viertelfinalserie mit 1:0 vorne. Doch dann schlägt Ingolstadt innerhalb kurzer Zeit zwei Mal zu und erspielt sich damit eine 3:1-Führung in der „Best-of-seven“-Serie.

Viel unterscheidet die Düsseldorfer EG und den ERC Ingolstadt beim Blick auf die nackten Ergebnisse in der Play-off-Viertelfinalserie wirklich nicht. Drei Spiele endeten mit einem Tor Differenz, ein weiteres wurde erst durch ein Empty Net Goal endgültig entschieden und schon zwei Mal ging es in die Verlängerung. Der große Unterschied nach Spiel vier am Dienstagabend ist allerdings der Stand in der Serie, denn nach der 1:2 (0:0, 1:0, 0:2)-Niederlage liegt die DEG mit 1:3-Siegen zurück und muss am Freitag auswärts gewinnen, um weiter im Rennen zu bleiben.

„Wir haben mit der Scheibe zu langsam gespielt, aber wir haben Ingolstadt auch über weite Strecken außen gehalten und dadurch nicht allzu viel zugelassen. Im Schlussdrittel ist es wieder eng und dann kommen diese 35 Sekunden. Eishockey ist ein Spiel von Fehlern. Diese beiden Szenen sind dann eben entscheidend“, sagte DEG-Cheftrainer Roger Hansson.

Fischbuchs 1:0 hat lange Bestand

Nach vier Duellen in der Hauptrunde und zuvor drei Spielen in der laufenden Play-off-Serie war nicht gerade mit überraschenden Kniffen aus der Taktik-Kiste zu rechnen – und die gab es dann auch nicht. Trotzdem ließ sich in den ersten Minuten ein klarer Unterschied zwischen beiden Mannschaften ausmachen. Ingolstadt kombinierte munter und übte großen Druck auf die DEG aus, die sich aber irgendwie immer aus brenzligen Situationen befreien konnte oder für die viele Zone-Time des ERC gar nicht mal so viel zuließ.

Auch in den beiden Unterzahlsituationen des ersten Abschnitts hielten sich die Düsseldorfer schadlos, die ihre beste Möglichkeit wiederum in ersten eigenen Powerplay des Abends durch Daniel Fischbuch (18.) verzeichnen durften. Auf Tore wartete die für einen Dienstagabend und angesichts des Streiks im öffentlichen Nahverkehr ordentliche Kulisse von 7884 Fans also noch vergeblich.

Foto: Birgit Häfner

Dem Geschehen auf dem Eis fehlte auch zu Beginn des zweiten Drittels die Intensität aus den Spielen eins und zwei, doch das sollte für die DEG kein Nachteil sein, die erstmals im bisherigen Verlauf dieses Viertelfinalduells mit 1:0 in Führung ging. Mit einem Mann mehr auf dem Eis war es Fischbuch (28.) der den Puck an ERC-Torhüter Michael Garteig vorbeibrachte.

Ingolstadt drückt und dreht die Partie spät

Getragen von der Kulisse warfen die Düsseldorfer auch im dritten Abschnitt alles in die Waagschale. Ingolstadt trat das Gaspedal nun wieder ordentlich durch und zeigte ein ums andere Mal, warum man nach den 56 Hauptrundenspielen stolze 103 Zähler auf dem Konto stehen hatte. Doch all die in dieser Phase zum Vorschein kommende spielerische Überlegenheit brachte dem ERC lange Zeit nichts ein.

Die DEG hielt bis in die Schlussphase mit Herz und Haukeland dagegen, auch wenn es in den ersten zehn Minuten des Drittels so gut wie keine Entlastung durch längere Puckbesitzphasen gab. Weil Charles Betrand auf Seiten der Ingolstädter auf die Strafbank musste, bot sich den Rot-Gelben die Möglichkeit im Powerplay auf 2:0 zu stellen. Doch nachdem der ERC wieder komplett war, wandelte die Mannschaft von Trainer Mark French den 0:1-Rückstand mit zwei Toren binnen von Maurice Edwards (54.) und Justin Feser (54.) in 35 Sekunden in ein 2:1.

Das letzte Aufbäumen der DEG blieb erfolglos. So muss am Freitagabend in Ingolstadt ein Sieg her, um die Serie noch einmal zurück in den PSD BANK DOME zu bringen. „Es ist brutal bitter so zu verlieren“, sagte Verteidiger Nicolas Geitner. Dem war nicht viel hinzuzufügen.

Statistik: Düsseldorfer EG – ERC Ingolstadt 1:2 (0:0, 1:0, 0:2)
DEG/Tor: Haukeland (Hane); Abwehr: Järvinen, Kousa – Ebner, Zitterbart – Geitner, McCrea; Angriff: Gogulla, MacAulay, Fischbuch – Ehl, Svensson, Eder – Schiemenz, Barta, Harper – Eham, Blank, Borzecki – Junemann
Schiedsrichter: Ansons/Schukies
Tore: 1:0 (27:14) Fischbuch (Ebner, Barta/5-4), 1:1 (53:05) Edwards (Bodie), 1:2 (53:40) Feser (Matteau, Edwards)
Zuschauer: 7884
Strafminuten:
8:10
Torschüsse: 13:22
Play-off-Serie: 1:3

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