„Die Derbywelt ist wieder in Ordnung“

Im zweiten rheinischen Derby der Eishockey-Saison lernt die Düsseldorfer EG aus ihren Fehlern. Sie siegt mit 3:2 bei den Kölner Haien und klettert auf Rang acht der DEL-Tabelle.

Philip Gogulla hatte es vorher im Gespräch mit unserer Redaktion angekündigt. Angesprochen auf das erste Derby der Saison gegen die Kölner Haie, als die DEG eine späte Führung herschenkte, sagte der Stürmer: „Da haben wir hoffentlich daraus gelernt und werden es, wenn es am Freitag in Köln zu so einer Situation kommen wird, anders lösen.“

Gogulla blockt den letzten Schuss

Nun kam es am Freitag wieder zu so einer Situation: Wieder ging es gegen die Haie, wieder führte die DEG in der letzten Minute. Aber diesmal löste sie es anders, brachte das 3:2 über die Zeit. Und es war ausgerechnet Gogulla selbst, der für die letzte Aktion des Tages sorgte. Er blockte den letzten Kölner Schuss, ballte danach die Faust und führte sein Team später beim Jubel vor dem feiernden Gästeblock an.

Das war für die DEG der vierte Sieg in den vergangenen fünf Spielen, der sie auf Rang acht der Deutschen Eishockey Liga klettern ließ. Von der Krise ist nun endgültig nichts mehr zu spüren. Ein „super Gefühl“ sei das, sagte Siegtorschütze Alexander Blank hinterher. Und auch Trainer Roger Hansson wirkte sichtlich erleichtert: „Natürlich sind wir sehr zufrieden. Das letzte Heimderby hat uns bitter getroffen, auch mental, deswegen ist es jetzt umso schöner“.

Was er allerdings nicht verhehlen wollte: Dass sein Team Zeit brauchte, um im Spiel anzukommen. Ziemlich genau 20 Minuten, in denen generell wenig vor den Toren passierte. Allerdings mehr vor dem der DEG, die sich nicht beschweren musste, dass sie zur ersten Pause mit 0:1 durch Nick Bailens Treffer in der siebten Minute zurücklag.

Vielleicht habe sich die DEG „am Anfang ein bisschen von der Stimmung und der Atmosphäre beeindrucken lassen“, sagte Kapitän Alexander Barta. Schließlich waren fast 18.500 Fans in der Halle, kurz vor dem Beginn gab es eine große Choreographie zu Ehren des 50. Geburtstags, den die Haie in diesem Jahr feiern. Danach wirkte die DEG seltsam gehemmt.

Im zweiten Drittel dreht die DEG auf

Erst im zweiten Drittel fand sie zu ihrem Spiel. Oder wie es Barta sagte: „Dann haben wir die Kleinigkeiten richtig gemacht und zur richtigen Zeit die Tore gemacht.“ Erst machte Paul Bittner den Ausgleich, dann brachte Tobias Eder die DEG in Führung, und nicht mal der Kölner Ausgleich durch Jason Bast bei Düsseldorfer Überzahl brachte die Gäste aus dem Konzept, noch vor Drittelende traf Blank zum 2:3.

Gewonnen war aber natürlich noch nichts. Und als die Kölner im letzten Drittel wieder das Spiel übernahmen und die Uhr immer weiter runterlief, hätten sie schon mal „an das erste Aufeinandertreffen gedacht“, gab Barta hinterher zu. Doch diesmal lief es anders als im Oktober, diesmal hielt die Führung. „Jetzt ist die Derbywelt wieder in Ordnung“, sagte Barta sichtlich zufrieden.

Das war dann die erste Wiedergutmachung dieses Wochenendes. Die zweite soll am Sonntag folgen. Auch dann geht es gegen ein Team aus NRW, gegen das es zuletzt eine bittere Niederlage gab: die Iserlohn Roosters. Der erste Puck fällt um 16.30 Uhr im PSD BANK DOME.

Statistik:
Kölner Haie – Düsseldorfer EG 2:3 (1:0, 1:3, 0:0)
DEG: Tor: Haukeland (Hümer); Abwehr: Ebner, Zitterbart – Järvinen, Kousa – Geitner, McCrea – Böttner; Angriff: Gogulla, MacAulay, Fischbuch – Harper, Barta, Eder – Eham, Blank, Ehl – Bittner, Svensson, Schiemenz
Schiedsrichter: Gorman/Schrader
Tore: 1:0 (6:58) Bailen (Kammerer, Stanton), 1:1 (22:49) Bittner, 1:2 (26:26) Eder (Barta, Järvinen), 2:2 (38:17) Bast (McIntyre, Müller/4-5), 2:3 (39:38) Blank
Zuschauer: 18.386
Strafminuten: 17:17
Torschüsse: 29:22

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