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„So fit, wie seit Jahren nicht“

Timo Boll ist wieder in Topform

Foto: Kenny Beele

von Tobias Kemberg

Der 41-Jährige hat die physischen Probleme der vergangenen Monate hinter sich gelassen und spielt seit Wochen stark auf. In den verbleibenden Spielen bis zur kurzen Weihnachtspause will die Nummer zwölf der Welt weitere Wettkampfpraxis sammeln, um Anfang Januar mit seiner Borussia den nationalen Pokal gewinnen zu können.

Eine Bauchmuskelverletzung bei den Weltmeisterschaften, eine gebrochene Rippe im Finale der Deutschen Mannschaftsmeisterschaft, die zudem die EM-Vorbereitung beeinflusste, und hier und da die altbekannten Rückenprobleme – so richtig fit war Timo Boll in den vergangenen zwölf Monaten selten. Doch nun, zum Jahresendspurt und kurz vor dem ersten Saisonhöhepunkt mit Borussia Düsseldorf, ist der 41 Jahre alte Tischtennisstar physisch wieder richtig stabil.

„Ich bin körperlich so fit, wie seit Jahren nicht. Derzeit macht es einfach wieder großen Spaß“, sagt der Weltranglisten-Zwölfte vor dem abschließenden Gruppenspiel in der Champions League gegen Bogoria (Polen) und den beiden letzten Bundesliga-Aufgaben des Kalenderjahres 2022 in Grenzau und gegen Bergneustadt. „Hier und da sind ein paar spielerische Aussetzer dabei, aber ich habe zuletzt trotzdem viele gute Spiele gemacht, bin wieder stabiler und konstanter geworden.“

Boll hat längst festgestellt, dass ihm vieles nicht mehr so leichtfällt, wie noch vor fünf oder zehn Jahren. Doch der Rekordeuropameister kommt damit klar. Dass der Körper ihn hier und da einschränkt, daran ist er nicht erst seit kurzem gewöhnt. „Aber es ging auch im spielerischen Bereich mal ein bisschen bergab. Sich damit auseinanderzusetzen, das war etwas Neues für mich“, gibt Boll Einblicke in sein Jahr 2022.

Aufgaben in der Liga sind Vorbereitung aufs Final Four

Zuletzt aber zeigte sich Deutschlands bekanntester Tischtennisprofi wieder in guter Form. Daran änderte auch die überraschende Niederlage im ersten Champions-League-Duell mit Bogoria nichts, als Boll sein Einzel gegen den 16-jährigen Milosz Redzimski mit 1:3 verlor. „Ich war überrascht, dass er erst 16 Jahre ist. Für mich hätte er mit seiner Statur wie ein Bär auch 25 sein können“, scherzt das Mitglied aus dem Team Düsseldorf. „Er hat viele schwere Bälle getroffen. Wichtiger war am Ende unser 3:2-Sieg als Mannschaft.“

Foto: Kenny Beele

Das „Rückspiel“ am Freitagabend im ARAG CenterCourt hat nach dem 2:3 Bogorias gegen Ostrov jedoch keine große sportliche Bedeutung mehr. Die Borussia ist selbst bei einer Niederlage Gruppensieger und damit für das Halbfinale der Königsklasse qualifiziert, in dem mit Saarbrücken, Mühlhausen und Neu-Ulm drei weitere Bundesliga-Klubs stehen.

Damit Boll auf dem Weg zum Final Four um die Deutsche Pokalmeisterschaft am 8. Januar noch mehr von der für ihn so wichtigen Wettkampfpraxis sammeln kann, wird er sowohl gegen Bogoria als auch im Ligaspiel gegen Bergneustadt am kommenden Mittwoch an die Platte treten. „Anton und Dang benötigen eher viel Training, Timo benötigt viele Wettkämpfe“, sagt Trainer Danny Heister. Nur die Fahrt nach Grenzau am Sonntag wird Boll nicht mitmachen.

Kurze Wettkampf- und Trainingspause über die Feiertage

Nach dem Spiel am kommenden Mittwoch werden Boll und seine Teamkollegen für ein paar Tage die Schläger beiseitelegen. Erst nach den Feiertagen beginnt dann die intensive Vorbereitung auf das Pokalhalbfinale gegen Saarbrücken, in dem die Borussia nur allzu gern Revanche für die am Anfang des Jahres erlittene Finalniederlage nehmen würde.

„Beim Final Four wird die Tagesform entscheiden“, glaubt Boll. „Dann werden wir sehen, wer an den Feiertagen zu viel von der Weihnachtsgans gegessen hat. Es wird ein harter Gang, aber wir sind gut drauf und trauen uns alles zu.“ Mit einem fitten und formstarken Timo Boll sollte der 28. Pokaltriumph sowieso immer im Bereich des Möglichen liegen.

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