Vor lauter Verzweiflung, aus Ermangelung vom hiesigen Spitzen-Basketball im Mai und weil ich immer noch der weltgrößte BC – Booker Coplin – Fan bin (er spielt ja in Frankfurt), machte ich mich auf den Weg nach Trier, das Pro A Halbfinale Spiel drei anzuschauen.
Trier gegen Frankfurt, zwei ehemalige Erstliga-Teams, die untereinander den einzigen Bundesliga-Aufstiegsplatz schon im Halbfinale ausmachen mussten, denn parallel haben die Teams aus Karlsruhe und Hagen nicht für die Liga eins gemeldet. Somit ist nur der Gewinner dieses Duells berechtigt, nächste Saison gegen ALBA Berlin, Bayern München und Co. zu spielen.
Es kam definitiv Wehmut auf, vor allem wenn man Anhänger des Düsseldorfer Basketballs ist, dass das Team mit der schlaueren Rekrutierung des Spielermaterials vor der vergangenen Saison genau in so ein Halbfinale gehören könnte. Das ist jedoch Schnee von gestern.
Ein letztes Mal reklamiere ich, dass unser Team nicht wirklich zusammenpasste, dass Typen wie ein BC und Lenni Boner einfach den Unterschied machen – ein Emil Marshall reicht halt nicht.
Bis heute haben wir übrigens noch keinerlei Wasserstandsmeldungen aus dem direkten Umfeld des Recruiting-Staff bekommen. Wer kommt, wer geht, wer bleibt usw.. Im allerbesten Fall, kauft man die Spitzenspieler der vier Halbfinalisten, dann habe ich für die Totenstille das allergrößte Verständnis.
Kommt mir hier keiner: Es ist ja noch Zeit. Das gemeine Volk will schließlich gefüttert werden.
Weil ich gerade so schön im Shopping-Wahn bin, habe ich da zwei Vorschläge:
Auf die Wadenbeißer-Position empfehle ich die #2 Barnes von Trier, der Halbhohe ging ab wie Speedy Gonzales und hat BC mächtig genervt, außerdem kann er auch Ballverteiler. Irgendwie hat er mich an Deshaun Cooper erinnert.
Die #9 Ajayi aufseiten der Skyliners ist auch auf meinem Zettel. Der hat den Körper eines Australien Football-Spielers und das Händchen einer Indischen Tempeltänzerin, so locker und die Dreier fielen magisch ins Körbchen. Herr von Tongelen, übernehmen sie.
5400 Fans haben übrigens die Arena hörsturzgefährdet gerockt, restlos ausverkauft, da passte kein Blatt Papier mehr dazwischen und mit 89:68 feierte Trier auch einen absolut verdienten Heimsieg. Nach so einem emotionalen Duell weiß ich genau, warum ich Fan dieser Sportart bin.
Was nehme ich mit für die neue Saison der ART Giants? Dass ich genau das mal im CASTELLO erleben will, Halbfinale mit einem bärenstarken Team und vor knallvoller Hütte.
Und, ich will endlich auch mal wieder ein „It’s Play-off Baby“ T-Shirt über meinen Ranzen ziehen.
Euer Heiko Sauer
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