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Als Favorit ins Derby

DEG fährt in bester Stimmung nach Köln

Foto: Birgit Häfner

von Tobias Kemberg

Das erste Pflichtspiel des Jahres 2023 ist gleich ein großes für die Düsseldorfer Eishockeyprofis. Bei den Haien möchte der Tabellensechste an die zuletzt so erfolgreichen Wochen anknüpfen und zugleich eine bemerkenswerte Derbyserie fortsetzen.

Gerade einmal dreieinhalb Wochen ist es her. Da verlor die Düsseldorfer EG ein Heimspiel gegen die Straubing Tigers mit 1:4 und steckte im Ergebnis- und Stimmungstief. In den sozialen Netzwerken wurde über die Ablösung von Trainer Roger Hansson diskutiert, zudem sorgten die kolportierten Abschiede der beiden Top-Stürmer Tobi Eder (Berlin) und Daniel Fischbuch (Mannheim) am Saisonende für zusätzliche Unruhe. So ein bisschen wirkte es, als hätten sich große Teile der Eishockeywelt gegen die DEG verschworen.

Doch dann taten die vermeintlich Angezählten das, was im Profisport stets am meisten hilft: gewinnen. Sieben Mal gingen die Düsseldorfer in seither acht absolvierten Begegnungen als Sieger vom Eis. Kein Team in der Deutschen Eishockey Liga ist aktuell heißer unterwegs. Entsprechend kommt das dritte Derby der laufenden Saison gegen die Haie heute Abend (19.30 Uhr) in Köln zum perfekten Zeitpunkt, oder? „Wir müssen von der Strafbank wegbleiben. Aber sonst müssen wir uns nicht verstecken“, sagt Eder, der immer ein besonderes Funkeln in den Augen hat, wenn er über das Derby spricht.

95 Prozent Fangquote seit dem 11. Dezember

Manchmal ist es ein Spiel, ein Drittel oder nur ein Moment, der die Sternenkonstellation wieder zum eigenen Vorteil verschiebt. Doch bei der DEG liegt es etwas anders. Der größte Schlüssel zum rot-gelben Erfolg der vergangenen Wochen ist in erster Linie die konsequente und deshalb gute Defensive. Torhüter Henrik Haukeland kassierte in den vergangenen acht Spielen lediglich 1,25 Gegentore pro Partie und fing unfassbar starke 95 Prozent der Schüsse, die auf seinen Kasten flogen. Aber: Die DEG lässt auch nicht mehr so viel zu. In keiner dieser Begegnungen gab es mehr als 29 Versuche der Kontrahenten.

Foto: Birgit Häfner

Die starke Defensive ist aber – trotz aller überragenden Performances des Norwegers – nicht allein der Verdienst von Haukeland und den Verteidigern. Allgemein arbeiten die Stürmer inzwischen auch wieder deutlich mehr und engagierter nach hinten. „Es fängt schon mit unserem Forecheck an“, erklärt Eder. „Da sind wir kompakter und aggressiver.“ Und das freut natürlich auch den Trainer, der seine Systemidee offenbar endgültig in die Köpfe seiner Mannschaft implementieren konnte.

Sechs Derbyauswärtssiege in Folge

Ebenfalls dienlich waren die Comebacks von Verteidiger Bernhard Ebner und Stürmer Victor Svensson, die mit ihrer Erfahrung seit Beginn der aktuellen Erfolgsserie für ein enormes Plus an Stabilität in den jeweiligen Mannschaftsteilen gesorgt haben. Zu guter Letzt ist es Säulen wie Fischbuch oder Stephen MacAulay gelungen, ihre persönlichen Leistungstiefs zu überwinden.

Es passt also alles derzeit bei der DEG. Entsprechend geht sie heute Abend als leichter Favorit ins 238. Derby gegen die Haie. Und es gibt noch eine Zahl, die für Hanssons Mannschaft spricht: Die vergangenen sechs Derbys in Köln konnten die Düsseldorfer für sich entscheiden. Für eine Fortsetzung der beiden aktuellen Erfolgsserien ist aber genau das notwendig, was die Düsseldorfer zuletzt ausgemacht hat: Eine kompakte Defensive und natürlich die von Eder geforderte Disziplin.

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