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Wichtiger Titel für Timo Rost

Düsseldorfer Boxer will Deutscher Meister werden

Foto: Kenny Beele

von Norbert Krings

Ein wichtiger Schritt steht Timo Rost bevor. Am Samstag will er Deutscher Profi-Meister im Supermittelgewicht werden. Der Düsseldorfer Boxer kämpft in Leverkusen erstmals um diesen Titel und fühlt sich aktuell in Bestform. Seine Sparringspartner in der Vorbereitung können davon ein schmerzhaftes Lied singen. Gegen Simon Krebs aus Euskirchen ist der 31-Jährige favorisiert, und ein Sieg wäre der Motor, um weitere Ziele auch im internationalen Bereich anstreben zu können.

Timo Rost ist ein liebevoller Vater, kümmert sich während unseres Gesprächs auch um seine Tochter, die ein Jahr alt ist. Die kleine Frieda kann schon laufen und gibt plappernd ihre Kommentare ab, wenn sie meint, ihr Papa braucht bei seinen Ausführungen ihre Unterstützung. Sie ahnt wohl, dass er gleich wieder zum Training muss und sie dann von der Ur-Oma betreut wird. 

„Mir geht es gut, ich habe eine Super-Vorbereitung hinter mir“, sagt Rost, der bester Laune ist. „Jetzt läuft die Woche vor dem Wettkampf, da wird ein wenig runtergefahren mit kürzeren, aber immer noch intensiven Einheiten.“ Im Augenblick läuft bereits sein erster Kampf, der mit dem Gewicht. Er darf beim offiziellen Wiegen höchstens 76,2 Kilo auf die Waage bringen. Noch liegt er bei knapp 80 Kilo, aber das kennt Rost längst und weiß natürlich genau, wie er die etwas mehr als drei Kilo zu viel bis dahin runterbekommt. „Das ist ja fast nur Wasser, was raus muss“, sagt er.

Timo Rost fühlt sich in absoluter Topform. Foto: Kenny Beele

Dann spricht der 31-Jährige über seine gute Form. „Boxerisch war ich noch nie so gut drauf.“ Das hat mehrere Gründe. Über seine entspannte Gefühlslage braucht man gar nicht zu reden, die ist ihm anzumerken. Zudem hat sich auch die Umstellung auf eine neue Methode im psychologischen Training ausgezahlt. Seine Bachelorarbeit hatte der Ex-Sportstudent schon im Bereich der Sportpsychologie verfasst, war also sehr offen für dieses Themengebiet. „Damit fahre ich sehr gut, weil viele Boxer und Trainer auch die psychische Komponente unterschätzen.“

Timo Rost ist noch immer hungrig auf Erfolge

Die richtige Fitness herzustellen, sei noch nie ein Problem für Rost gewesen. Dass der Gegner fünf Jahre jünger und sehr hungrig wirkt, stellt für ihn kein Hindernis dar, trotz des Respektes, den er für Simon Krebs empfindet. „Ich bin aber auch bestimmt noch nicht satt und strebe weiterhin Titel und Erfolge an“, sagt Timo Rost. „Gerade jetzt will ich noch mal alles holen, was zu holen ist.“

Was die Power und Schlagkraft angeht, hat Rost weitere Fortschritte gemacht. Das intensive Krafttraining mit dem Athletiktrainer hat dabei sehr geholfen. „Was Auge und Reaktion angeht, das passt alles sehr gut“, sagt der Düsseldorfer Boxer, der die Deutsche Meisterschaft des BDB (Bund Deutscher Berufsboxer) höher einschätzt als den internationalen Titel der WBF, den er sich 2019 erkämpft hatte. „Ich will mir den Traum erfüllen, Deutscher Meister zu werden“, sagt er. Das sei auch ein Sprungbrett, sich ins Blickfeld der vier(einhalb) großen Weltverbände zu bringen, um dort um Titel zu kämpfen. So ist dieser Fight in Leverkusen wichtig und ein Höhepunkt seiner Karriere, den andere vielleicht in seinem Kampf gegen Felix Sturm gesehen haben.

„Wenn man Deutscher Meister ist, wird man eher zu Kämpfen ins Ausland geholt“, sagt Sturm, der deswegen sehr konzentriert und engagiert in den Ring gehen wird. Er erwartet in seinem Gegner einen Boxer und nicht einen Schläger, was ebenfalls für entsprechende technische Fähigkeiten spricht. Auch Simon Krebs will sich mit dem Titel und einem Erfolg über den erfahreneren Gegner Timo Rost einen Namen machen. Dagegen wird der Düsseldorfer alles einsetzen, um seinerseits nach dem Schluss-Gong als Sieger dazustehen.

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