Quelle: ART Giants
von Jan Wochner
Es ist eine tragische Meldung. Volodymyr Yermakov, Nachwuchs-Basketballer der ART Giants ist tot. Der Ukrainer verstarb in Folge einer Gewalttat in Oberhausen. Bei den Hinterbliebenen mischen sich nun Trauer, Wut, Unverständnis und tiefe Traurigkeit ineinander.
Die Geschichte des Volodymyr Yermakov ist ungemein tragisch. Im Sommer des vergangenen Jahres floh der erst 17-Jährige aus seiner Heimat in der Ukraine. Um den Schrecken des Krieges zu entkommen, zog er nach Deutschland, fand ein zuhause in Düsseldorf, wo er fortan Basketball bei den ART Giants spielte.
Bei Mitspielern, den Trainern oder Freunden war Yermakov sehr beliebt, sportlich zählte er zum Stammpersonal der NBBL-Mannschaft der ART Giants in der U19-Bundesliga, wurde sogar für die U18-Nationalmannschaft nominiert. Und auch bei den Profis aus der 2. Bundesliga trainierte der Ukrainer gelegentlich mit.
Messerangriff in Oberhausen
Doch am Karnevalssamstag endete das Leben dieses jungen Mannes. „Es geschehen Ereignisse, die manchmal einfach nicht zu begreifen oder in Worte zu fassen sind“, formulierten es die ART Giants in einer Pressemitteilung. Denn Yermakov wurde in Folge einer körperlichen Auseinandersetzung am Oberhausener Hauptbahnhof durch Messerstiche so schwer verletzt, dass er im Krankenhaus wenig später verstarb.
Die Polizei Essen hat eine Mordkommission eingerichtet und bereits zwei jugendliche Tatverdächtige festnehmen können. Dabei handelt es sich laut Polizei wohl um einen 15-jährigen Deutsch-Türken aus Gelsenkirchen und einen 14-jährigen Deutsch-Griechen aus Herne, die jeweils schon kriminalpolizeilich auffällig gewesen sein sollen.
Auch Artem Kozachenko wird Opfer der Attacke
Neben Yermakov wurde auch sein Teamkollege Artem Kozachenko beim Angriff schwer verletzt. Kozachenko überlebte allerdings und liegt mit schweren Verletzungen im Krankenhaus. Zwei weitere Jugendliche wurden nach Angaben der Polizei ebenfalls schwer verletzt. Mittlerweile wurde ein Haftbefehl wegen Totschlags und gefährlicher Körperverletzung gegen den 15-Jährigen beantragt. Der 14-Jährige ist seinen Erziehungsberechtigten übergeben worden, weil sich der dringende Tatverdacht wohl nicht erhärten ließ.
Attacke, weil Yermakov Ukrainer war?
Die Hintergründe der Tat sind noch nicht geklärt. Beide Gruppen sollen in Oberhausen zunächst verbal aneinandergeraten sein, ehe der Streit wohl auch körperlich eskalierte. Dann kam es zum Einsatz des Messers, teilte die Polizei mit. Das genaue Motiv ist noch unbekannt. Allerdings teilte der ukrainische Basketballverband in Kiew mit, Yermakov sei erstochen worden, weil er aus der Ukraine stamme.
Auf D.SPORTS-Anfrage wollten sich die ART Giants vorerst nicht weiter äußern. Der Verein verwies auf die offizielle Stellungnahme. Man wolle die weiteren Ermittlungen abwarten, teilte man mit. Im Statement des Vereins heißt es: „Viel wichtiger ist, dass wir in dieser schweren Stunde zusammenstehen, für ihn und seine hinterbliebenen Angehörigen. Als Verein, als Familie, als Freunde – in Gedenken an Volodymyr. Ruhe in Frieden!“
Mittlerweile ist ein Spendenkonto via Paypal für die Familie von Volodymyr Yermakov eingerichtet worden. Spenden sind über folgenden Link möglich: https://www.paypal.com/pools/c/91SOuQt6JR
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