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Frischer Wind bei Fire

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Foto: Kenny Beele

von Tobias Kemberg

Zwei der vier US-Importstellen im Kader des ELF-Champions sind nach dem Titelgewinn 2023 neu besetzt worden. Aber es gibt auch andere interessante neue Gesichter im Rhein-Fire-Roster für 2024 – und eine ganz wichtige Konstante auf der bedeutsamsten Position im Football.

Bis zum Start der „Operation Titelverteidigung“ mit dem Auswärtsspiel bei den Cologne Centurions dauert es noch rund sieben Wochen. Doch bei Rhein Fire sind natürlich schon längst (fast) alle Weichen für die Saison 2024 in der European League of Football (ELF) gestellt. Grund genug, um in unserem aktuellen D.SPORTS INSIDE mal etwas genauer auf die neuen Importspieler und den Kader im Allgemeinen zu blicken.

Neuer Import für die Offense
Mit William Patterson (7 Spiele, 34 Receptions, 569 Yards und 6 Touchdowns) sowie Nathaniel Robitaille (5 Spiele, 34 Receptions, 590 Yards und 6 Touchdowns) haben die beiden Wide Receiver mit amerikanischem Pass den amtierenden ELF-Champion nach dem Titelgewinn verlassen. Patterson war inmitten der Saison 2023 nachverpflichtet worden, da Robitaille mit einer Verletzung ausfiel. Für das neue Spieljahr hat Rhein Fire jedoch namhaften Ersatz unter Vertrag nehmen können.

Mit Kelvin McKnight kommt ein Spieler ins Roster, der als Wide Receiver und Returner von großem Wert für die Offense von Coordinator Andrew Weidinger sein wird. Der 26-Jährige erspielte sich mit herausragenden Leistungen an der heimischen High School in Florida ein Stipendium für die Samford University im US-Bundesstaat Alabama. McKnight hält mit 313 Receptions, 4144 Receiving Yards und 32 Receiving Touchdowns bis heute alle Rekorde an der Samford University.

Über das Practice Squad der Denver Broncos und New England Patriots führte McKnights Weg zu den Winnipeg Blue Bombers in die CFL und zu den Seattle Sea Dragons in die XFL, wo er der erste 1000-Yard-Returner der XFL wurde. Bei Rhein Fire wird McKnight der neue Nummer-Eins-Receiver und gemeinsam mit Sebastien Sagné und Harlan Kwofie, der seinen Vertrag bis 2026 verlängert hat, das mutmaßlich beste Wide-Receiver-Trio der EFL bilden – auch wenn sich mit dem Franzosen Anthony Mahoungou (11 Touchdowns) ein wichtiger Spieler verabschiedete.

Kelvin McKnight. Foto: imago/Melissa Levin

Neuer Import für die Defense
Ein neues Gesicht mit amerikanischen Wurzeln gibt es 2024 auch in der Defensive von Rhein Fire. Darrius Nash wird gemeinsam mit Omari Williams das Safety-Duo in der Secondary des Champions bilden. Der Kalifornier spielte während seiner College-Jahre für die Utah Tech Trailblazers. In vier Saisons gelangen Nash 214 Tackles in 47 Spielen, 4 Interceptions, 4 erzwungene Fumbles und 22 abgewehrte Pässe, zuletzt nahm er am Rookie Minicamp der New Orleans Saints in der NFL teil.

In der Defense von Rhein Fire ersetzt Nash TJ Morrison und den später aufgrund von Morrisons Ausfall geholten Koi Freeman. Denkbar wäre auch ein Einsatz von Nash als Cornerback, doch hier wird Defensive Coordinator Richard Kent mit hoher Wahrscheinlichkeit weiter auf das deutsche Duo Till Janssen und Jannik Seibel setzen.

Europäische Importspieler
Zu den vier US-Amerikanern (Quarterback Jadrian Clark, Wide Receiver Kelvin McKnight sowie den beiden Defensive Backs Omari Williams und Darrius Nash) kommen natürlich auch wieder eine Reihe europäischer Importspieler. Neu in diesem Kreis ist Wide Receiver Sebastien Sagné. Der Finne, der bereits 2016 erstmals in der German Football League spielte, kehrt aus seiner Heimat nach Deutschland zurück und wird eine entscheidende Rolle in der Fire-Offensive bekleiden.

Ebenfalls neu im Roster sind Defensive Back Tony Anderson (Frankreich) und die beiden Defensive Linemen Saliou Sale (ebenfalls Frankreich) und Max Parkinson (Großbritannien), die dem Roster sowohl Qualität als auch Tiefe verleihen.

Quarterback-Star und Local Hero
Der wichtigste Import im Team von Rhein ist und bleibt Jadrian Clark. Der Quarterback, der 2023 sämtliche Rekorde der zugegeben noch jungen ELF-Historie pulverisierte und insgesamt 63 Touchdowns (53 in der regulären Saison, zehn in den Play-offs) warf, hält auch auch 2024 wieder den Dirigentenstab in der Hand, wenn es darum geht, Punkte auf die Anzeigetafel zu bringen. „Jadrian ist bereits wieder unglaublich motiviert. Er möchte beweisen, dass 2023 kein Ausreißer nach oben gewesen ist, sondern dass er weiter auf diesem Niveau spielen kann“, sagt ein Vereinssprecher über den Quarterback.

Ein neues Gesicht bei Fire und doch ein in Düsseldorf sehr bekannter Spieler ist Aaron Donkor. Der Linebacker, der über das International Pathway Program (IPP) zu den Seattle Seahawks kam und dort NFL-Luft schnuppern durfte, kehrt nach einem Jahr in der XFL und CFL in die Stadt zurück, in der er 2016 schon für die Panther den Helm aufsetzte. Donkors Qualitäten bescheren der „Front Seven“ der Rhein-Fire-Defensive noch einmal echte Star-Power.

Ausblick
Wie bei allen anderen (Top-)Teams der ELF hat es den Winter über auch bei Rhein Fire einige einschneidende Veränderungen im Roster gegeben. Doch das Team von Head Coach Jim Tomsula und sein noch einmal breiter und professioneller aufgestellter Coaching Staff haben auch 2024 ein auf dem Papier hervorragend besetztes Roster zur Verfügung.

Die Imports McKnight und Nash sind im Vergleich zu ihren Vorgängern noch einmal Upgrades und mit Clark hat Fire den aktuell besten Quarterback der ELF im Team. Der Weg zum Titel führt – wenn es nicht großes Verletzungspech gibt – auch 2024 über Rhein Fire.

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